HAttingen. . Hattinger Dankeschön-Medaille 2019 geht an Leni Meinecke, Klaus-Dieter Isenberg und die Ökumenische Krankenhaushilfe am Evangelischen Krankenhaus.
Sparkasse und WAZ zeichnen Leni Meinecke und Klaus-Dieter Isenberg sowie in der Kategorie Gruppe die Ökumenische Krankenhaushilfe am Evangelischen Krankenhaus (EvK) mit der Dankeschön-Medaille 2019 aus.
Alle Jahre wieder – inzwischen seit 24 Jahren – ist es gute Gepflogenheit in Hattingen, diejenigen zu ehren, die sich alle Tage wieder für ihre Nächsten und die Umwelt einsetzen.
Der Ablauf der Preisverleihung in Welper ist neu
Alle Jahre wieder – und doch gibt es bei dieser 24. Verleihung etwas Neues. Denn erstmals seit neun Jahren finden die Nominierten bei der Veranstaltung keine Erwähnung. „Wir kehren heute zu dem Ablauf der Preisverleihung zurück, mit dem wir einst gestartet sind“, erklärt WAZ-Lokalchef Ulrich Laibacher.
Sparkassen-Marketing-Chef Udo Schnieders führt aus: „Wir hatten zuletzt alle Nominierten mit einigen Sätzen vorgestellt und erst anschließend die Gewinner bekannt gegeben. Wir wollten das Ehrenamt weiter aufwerten und mehr Transparenz bei den Nominierungen schaffen.“ Aber es habe kritische Stimmen gegeben. „Einige Nominierte empfanden die öffentliche Vorstellung auch als Bürde und es kam auch etwas Enttäuschung auf, insbesondere bei denen, die in der Vergangenheit mehrfach nominiert, aber noch nicht ausgezeichnet wurden. Wir bedauern das sehr.“
Helfende Hände sind in Kliniken dringend nötig
So standen dann nur die drei Preisträger im Rampenlicht. „Patienten im Krankenhaus haben nicht nur ein Recht auf medizinische Versorgung, sondern auch auf würdige Unterbringung. Das kann das Pflegepersonal allein nicht leisten. Dringend nötig sind also helfende Hände. Ihre Hände“, lobte Ulrich Laibacher die Ökumenische Krankenhaushilfe am EVK.
2003 hatten 25 Händepaare damals die Arbeit aufgenommen. Einige sind immer noch dabei. Die grünen Damen und Herren sind permanent im Einsatz, übernehmen auch einen Lotsendienst für Patienten und Besucher. „Danke denen, die uns unermüdlich vorgeschlagen haben. Dieses Mal hat es geklappt. Ich freue mich, dass ich 15 neue Ehrenamtliche ausbilde, dann sind wir fast 40“, so Pfarrer Wilfried Ranft von der Gruppe.
Geehrte tragen in der Stadt bekannte Namen
Der Name der ehemaligen stellvertretende Bürgermeisterin Leni Meinecke ist noch „viel mehr mit der Caritas verbunden“, so Mathias Dörr, Vorstand der Sparkasse Hattingen, in seiner Laudatio. Er erwähnte ihr Engagement in den Haussammlungen ebenso wie in der Caritaskonferenz des Bistums Essen als Diözesanvorsitzende. „Immer standen die Menschen im Vordergrund ihrer Überlegungen.“ Inzwischen ist Leni Meinecke Ehrenvorsitzende des Caritasverbandes Ennepe-Ruhr. „Es gibt praktisch nichts, bei dem Sie nicht auf irgendeine Weise mitgewirkt hätten.“ Dafür gibt es die Dankeschön-Medaille.
Die zweite Dankeschön-Medaille geht an Klaus-Dieter Isenberg, der 25 Jahre lang den Hegering Hattingen geleitet hat. Die Pflege der heimischen Flora und Fauna ist ihm „offenbar in die Wiege gelegt“, so Ralf Vormberge, Vorstand der Sparkasse, in seiner Laudatio. „Auch eine aktive Mitarbeit im Tier- und Naturschutz sowie der Landschaftspflege sind für Sie immens wichtig.“ Isenberg pflegt und sichert die Lebensräume wildlebender Tiere und setzt sich für die Erhaltung eines artenreichen Wildbestandes ein.
Erzählungen aus dem Leben eines Barpianisten
Voll ist die Aula der Gesamtschule Marxstraße bei der Ehrenamtsgala. Der Stadtverband der Arbeiterwohlfahrt schenkt nicht nur Getränke aus, sondern hat auch Tische und Bühne hübsch dekoriert. Die Gäste erwartet zum Kuchen wieder Unterhaltungsprogramm. Klavierkabarettist Armin Fischer und Musikschulschüler treten auf.
Vorgestern, erzählt Sparkassen-Marketing-Chef Udo Schnieders, war Armin Fischer noch in der Karibik. Auftritte auf Kreuzfahrtschiffen führen Fischer um die halbe Welt. Aus dem Leben eines Barpianisten erzählt er ebenso amüsant wie von seinem Musiklehrer, einem Professor, der beim Spielen solche Grimassen schnitt, dass Fischer als Kind dachte, der Mann sei krank. Heute weiß er: „Das nennt man Interpretation.“
Er spielt Franz Liszts zweite Rhapsodie in einer einminütigen Fassung und nennt das Experten-Extrakt. „Sie hätten auch nicht mehr applaudiert, wenn ich alles gespielt hätte.“ Er erklärt an Mozart, wie viel Arbeit das Darbieten seiner Stücke ist – und wie es sich ein Pianist leichter machen kann.
Zuschauer schütten sich vor Lachen aus
Was dabei herauskommt, wenn Klassik Wellness kreuzt, demonstriert er an Edvard Griegs „Morgenstimmung“: Zur den Klavierklängen pfeift er eine Vogelstimme. Er verrät, dass Pianisten, die einen falschen Ton treffen, diesen Fehler bei Wiederholungen ebenfalls wiederholen sollten. „Dann merkt das keiner“, sagt er und greift wieder und wieder gezielt daneben. Ludwig Beethovens „Für Elise“ mischt er auf frei nach dem „Spiel mir das Lied vom Tod“ – die Zuhörer schütten sich aus vor Lachen.
Nicht zum Lachen, sondern zum Staunen ist, was die Schüler der Musikschule Hattingen bieten. Ron Busch (15) spielt in dem Stück „Infectious Recorders“, begleitet am Piano von Christiane Büscher, gleich sechs Flöten: Bassblockflöte, Tenor, Alt, Sopran – und Sopranino sowie Garklein lässt er sogleich zeitgleich erklingen.
Michael McLeans Stück stimmt auf die Ehrung ein
Linea Brockhaus (11), die bei „Jugend musiziert“ in diesem Jahr Platz eins auf Regionalebene belegt, spielt Geige, begleitet am Klavier von einem Musikschüler aus Dortmund.
Franka Wielath (11) sowie Paul und Simon Brüggemann (13 und zehn Jahre alt) stimmen zusammen mit der Konzert-Pianistin Annette Kareev mit einem Stück von Michael McLean auf die Ehrung ein.