Hattingen. . Afrikanische Schweinepest ist in Belgien aufgetreten, sie könnte auch NRW erreichen. In Hattingen leben an mehreren Stellen Wildschweine.
Um Wachsamkeit hinsichtlich der Afrikanischen Schweinepest bittet das Kreis-Veterinäramt insbesondere Wanderer und Pilzsammler, die in den Wäldern unterwegs sind. Denn sie sind neben den Jägern die ersten, die auf verendete Wildschweine stoßen könnten. „Jedes einzelne könnte von der Afrikanischen Schweinepest betroffen sein“, heißt es in einer Mitteilung.
Wildschweine, weiß Klaus-Dieter Isenberg vom Hegering Hattingen, gibt es im Stadtgebiet gleich an mehreren Stellen: „Lembeck, Homberg, bei uns am Schießstand unterhalb der Isenburg, dann weiter Richtung Essen-Burgaltendorf und Byfang“, erklärt Isenberg. Und erinnert sich, dass ihn vor wenigen Jahren die Menschen für verrückt erklärt hatten, wenn er gesagt hatte, dass in fünf Jahren die Wildschweine in Hattingen seien. „Die sind über Hilden und Langenberg zu uns gekommen.“
Verheerende Folgen drohen bei Seuchenausbreitung
Zunächst hatte sich die aktuelle Tierseuche in Ungarn, Polen, Rumänien und dem Baltikum ausgebreitet. Schon da, berichtet Peter Richter, Amtstierarzt des EN-Kreises, seien die Mitglieder der Kreisjägerschaft für die Krankheit sensibilisiert worden. Mitte September gab es dann die ersten Fälle in Belgien in der Region Wallonien. Das ist etwa 300 Kilometer entfernt von NRW. „Aber die Seuche rückt an NRW und damit auch an uns heran. Daher ist mehr und mehr erhöhte Achtsamkeit geboten“, sagt Richter.
Denn die Folgen der Schweinepest, die Wildschweine wie Hausschweine befallen kann, wären verheerend: „Wir leben auf einem Pulverfass“, sagt Isenberg, „denn alle Schweine – auch auf Bauernhöfen – müssten im schlimmsten Fall geschlachtet werden.“ Gut sei es, dass Jäger den Wildschweinbestand stark reduziert hätten. NRW-Jäger erlegten laut Landesjagdverband NRW im Jagdjahr 2017/18 mehr als 60 000 Wildschweine – über 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Grund für die stärkere Bejagung war auch die sich nähernde Afrikanische Schweinepest, erläutert der Verband.
Schultenhof hat Bunte Bentheimer bereits geschlachtet
Keine Gefahr bedeutet die Krankheit derzeit für die Schweine der Rasse Bunte Bentheimer auf dem Schultenhof. Denn: Sie sind bereits geschlachtet, in diesem Jahr etwas früher als sonst, weil „die Eicheln auch früher gefallen sind, insgesamt war die Natur mit allem früher“, sagt Al-fred Schulte-Stade. Im Frühjahr kommen neue Ferkel auf den Hof. Schulte-Stade ist auch Jäger und sagt zur Afrikanischen Schweinepest: „Das kann wirklich eine dramatische Geschichte werden.“
Menschen und Hunde können sich nicht anstecken, aber Richter warnt: Nach dem Kontakt mit einem Schweinekadaver kann ein Hund den Erreger verschleppen. Hunde sollten darum nicht unbeaufsichtigt frei laufen.
Tote Wildschweine telefonisch melden
Fund und Fundort sollten schnell beim Kreis-Veterinäramt gemeldet werden: Montag bis Donnerstag 8 bis 16 Uhr, Freitag 8 bis 12 Uhr unter 02336 93 26 35 oder 02336 93 24 10. Außerhalb der genannten Zeiten kann der Fund bei der Leitstelle des Ennepe-Ruhr-Kreises gemeldet werden: 112.