Hattingen. Die nächste Amtszeit ist für Klaus-Dieter Isenberg die letzte als Vorsitzender. Versammlung übt heftige Kritik an Fütterungsverbot und Munitionsvorschrift.

Drastisch verjüngt und die Nachfolge geregelt: Mit einem neuen Vorstand geht der Hegering Hattingen ins neue Jagdjahr. Denn auch wenn die 60 Jägerinnen und Jäger jetzt in Diergardts „Kühlem Grunde“ ihren nun schon seit 21 Jahren amtierenden Hegeringleiter Klaus-Dieter Isenberg für weitere vier Jahre zum Vorsitzenden wählten: Mit dieser Wahl wird die „Ägide Isenberg“ unweigerlich zu Ende gehen – schreiben doch die Statuen des Landesjagdverbandes vor, dass sich Mitglieder nur bis zum 70. Lebensjahr zur Wahl stellen dürfen – letzte Gelegenheit also für Isenberg, der im Juli 70 wird.

Um einen Nachfolger in den kommenden vier Jahren ins Amt einarbeiten zu können, verzichtete auch der bisherige 2. Vorsitzende Willi Eggeling auf eine erneute Kandidatur. Er machte Platz für einen jüngeren Nachfolger, der nun ins Amt des neuen Hegeringleiters hineinwachsen soll. Einstimmig folgte die Versammlung dem Vorschlag des Vorstandes, den 37-jährigen Bauunternehmer Matthias Pauli zum neuen 2. Hegeringleiter zu wählen. „Das freut mich sehr – gehört Matthias Pauli doch einer ganz alteingesessenen Familie von Hattinger Jägern an“, kommentierte Isenberg die Wahl.

Ebenfalls einstimmig gewählt wurde ein neuer Kassierer, nachdem Geschäftsführer Wilfried Kramer dieses Amt vier Jahre kommissarisch geleitet hatte. „Ich freue mich, dass wir einen ausgewiesenen Experten gewinnen konnten“, stellte Isenberg den Hegeringmitgliedern den 53-jährigen Sparkassenbetriebswirt Axel Neuhaus vor.

Weit weniger harmonisch als die Wahlen: die Bilanz, die der Hegeringleiter von der geplanten Novelle des Landesjagdgesetzes zog. So übte Isenberg heftige Kritik am Fütterungsverbot, das nach dem vorliegenden Gesetzentwurf selbst in Notzeiten fürs Schwarzwild gelten soll.

„Das heißt, dass wir gezwungen werden, die Wildschweine in unseren Revieren in harten Wintern verhungern zu lassen“, erklärte der Jagdausbilder, der den Tierschutz durch solch ein Gesetz „absolut konterkariert“ sieht.

Heftige Kritik übte er darüber hinaus an der Vorschrift, in staatlichen Forsten nur noch mit bleifreier Büchsenmunition jagen zu dürfen. Klaus-Dieter Isenberg: „Es gibt so gut wie keine Erkenntnisse über die Wirkung von nicht bleihaltiger Munition im Wildkörper – da wird das ganze Wild mit einem Federstrich zu Versuchskaninchen gemacht.“