Gladbeck. Das versuchsweise Parken auf dem Marktplatz in Stadtmitte wird voraussichtlich in der provisorischen Form vorerst weiterlaufen - womöglich noch über Jahre. Das wird die Verwaltung der Politik empfehlen. Grund sind die anstehenden Arbeiten zur Neubebauung des P&C-Areals und die Sanierung der City.

Das erläuterte Stadtbaurat Martin Harter der WAZ auf Anfrage. Mitte November wird sich der Innenstadtausschuss mit dem Thema beschäftigen.

Offiziell läuft der Park-Versuch auf dem Marktplatz in dieser Woche aus. Im Oktober 2013 war die einjährige Versuchsphase beschlossen worden, seitdem gibt es auf der östlichen Seite 35 Parkplätze, auf denen gegen Gebühr geparkt wird. Nach dem ursprünglichen Fahrplan sollte nach zwölf Monaten ein Fazit gezogen werden und eine endgültige, womöglich auch bauliche Lösung für eine dauerhafte Parkplatznutzung des Marktes gefunden werden.

Allerdings sei dies nicht anzuraten, so Harter, wenn voraussichtlich im kommenden Jahr die Arbeiten zur Neubebauung des P&C-Grundstücks mit dem Abriss des Alt-Gebäudes beginnen. Die Baustellenlogistik werde Platz auch auf der Marktplatzfläche benötigen. Außerdem stehe der Umbau der Fußgängerzone an, der bis in den Marktplatzbereich hineinreichen werde.

Abstimmung mit dem P&C-Investor

Nicht zuletzt sei es ratsam, vor einer Entscheidung über die Gestaltung des Marktes für Parkzwecke auch eine Abstimmung mit dem Investor des P&C-Nachfolgegebäudes zu treffen, der womöglich eine Außengastronomie plane. Die sollte sich nicht mit dem Parkplatzplänen beißen.

Planungsamtsleiter Niklas Franke wies im WAZ-Gespräch darauf hin, dass die Neubebauung ein Großbauvorhaben ist und seine Zeit brauche. Franke geht von zwei Jahren aus, sodass sich nach Abriss und möglichem Baustart im nächsten Jahr die Arbeiten bis 2017 hinzögen. Erst dann könnte in diesem Teil der Horster Straße die Sanierung der Fußgängerzone abgeschlossen werden, sodass „nicht viel früher als 2018“ eine endgültig Lösung für den Marktplatz anzuraten sei. Derzeit werde vom Investor, so Franke, der Abrissantrag vorbereitet, vom Bauantrag sei derzeit noch keine Rede.

"Es muss ja kein Beschluss sein"

Franke wie Harter betonten gegenüber der WAZ, dass bei allen Überlegungen bereits der von der Politik in den letzten Wochen ausgesprochene Wunsch zu Grunde liege, künftig die gesamte Marktplatzfläche fürs Parken freizugeben. SPD-Fraktionschef Michael Hübner bekräftigte im Gespräch mit der Redaktion noch einmal diesen Wunsch und plädierte dafür, politisch eine handfesten Fahrplan festzulegen. „Es muss ja kein Beschluss sein, aber eine belastbare Perspektive sollte der Innenstadtausschuss schon benennen.“

Der Innenstadtausschuss berät darüber am 18. November

Der Innenstadtausschuss berät das Thema Parken auf dem Marktplatz offiziell in seiner Sitzung am 18. November. Die Verwaltung wird dann auch ausführlich über die einjährige Versuchsphase berichten. Die verlief durchaus positiv, soviel verriet der Baurat bereits. Nähere Details soll es aber erst in der Sitzung geben.