Gladbeck. . Die Kritik an den ausladenden Ständen der Tageshändler auf der Horster Straße hat zu Befürchtungen geführt, dass die Ausweitung des Markts zurückgenommen würde. Das ist keineswegs der Fall, betont die Stadtverwaltung. Sowohl Einzelhändler als auch Markthändler befürworten die Belebung der Innenstadt.
„Nehmt uns bloß nicht die Fliegenden Händler weg“. Diese eindringliche Bitte äußert Tim Heimann im Namen der Gladbecker Markthändler im WAZ-Gespräch. Er reagiert damit auf die Diskussionen, die die Berichterstattung über die von Einzelhändlern geäußerte Kritik an den ausladenden und oftmals dicht vor den Geschäften platzierten Ständen der Fliegenden Händler auf der Horster Straße ausgelöst hat. Gäbe es diese Händler nicht mehr, so der Betreiber des Marktcafés, hätte das fatale Folgen für die Dauerhändler auf dem Marktplatz, die von den Gebühren zahlenden Tageshändlern profitieren. Heimann: „So bleiben auch unsere Standmieten konstant“.
Zur Erinnerung: Wegen der neu geschaffenen Parkplätze auf dem Marktplatz wurde der Wochenmarkt Ende 2013 auf die Horster Straße ausgeweitet. Seitdem stehen hauptsächlich Händler, die Textil-, Leder-, und Haushaltswaren anbieten, mit ihren Ständen bis zum Europaplatz.
Die Befürchtung der Markthändler ist unnötig: Niemand will die Tageshändler vertreiben, auch nicht die Einzelhändler, und eine Rückverlagerung auf den Marktplatz ist ebenfalls nicht geplant, stellt die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung klar. Die Verlagerung des Marktes habe zu einer eindeutigen Belebung der Gladbecker Innenstadt geführt. Das von den Einzelhändlern angesprochene Problem allerdings sei bekannt und man befinde sich zurzeit in intensiven Gesprächen mit den Geschäftsleuten über die so genannten Fliegenden Händler. „Es gab in der Vergangenheit mehrfach Beschwerden darüber, dass vereinzelt vorgeschriebene Stellflächen überschritten und dadurch teilweise Wege zugestellt wurden. Diese Problematik wird zurzeit in enger Abstimmung zwischen Stadtverwaltung und Händlern überprüft und im Einzelfall korrigiert“, heißt es in einer Pressemitteilung dazu. Die Verwaltung erinnert auch daran, dass die Einzelhändler 2007 um eine Verlagerung des Markts in die Horster Straße gebeten hatten, um die Einkaufsstraße zu beleben und die Breite besser zu nutzen. Damals hatte der Rat der Stadt das noch abgelehnt.
Kein Einfluss auf Warenangebot
Einen Einfluss auf das Warenangebot der Tageshändler hat die Stadtverwaltung im übrigen nicht, betont Sprecher Tim Deffte. Laut Marktsatzung soll ein buntes Warenangebot vorgehalten werden, Einschränkungen bestimmter Waren gebe es nicht. Die Tageshändler melden sich morgens gegen 6.30 Uhr beim Marktmeister, der ihnen einen Stellplatz zuweist. Solange genügend Platz ist, werde niemand abgewiesen. Auch darauf, wie sie ihre Waren präsentieren, könne kein Einfluss genommen werden. Die Fliegenden Händler zahlen pro Standmeter 3,80 Euro am Tag, die Dauerhändler pro Meter einen jährlichen Fixpreis von 345 Euro.