Gladbeck. Das Parken auf dem Marktplatz in Stadtmitte, bislang in der Versuchsphase, wird es auch künftig und auf Dauer geben. Möglicherweise sogar auf der gesamten Platzfläche. „Das können wir uns durchaus vorstellen“, so SPD-Fraktionschef Michael Hübner zur WAZ und findet Unterstützung.
Der Bedarf sei offenbar da, so Hübner, der auf das häufige Parken auf der zweiten Marktplatzhälfte in den Abendstunden verweist, das die Stadt bislang dulde. Er halte die Forderung, den gesamten Markt zu beparken, für nachvollziehbar. „In Buer funktioniert das doch auch.“ Das Parken sei eine „gute Nutzung“ der Marktplatzfläche außerhalb des Wochenmarktes. „Das stört doch nicht.“ Seine Lösung: Halb beparken, wenn Wochenmarkt ist, ganz beparken, wenn kein Wochenmarkt ist.
Die Stadtverwaltung will mit dieser Idee „pragmatisch“ umgehen, so Pressesprecher Tim Deffte, der darauf aber nicht näher eingehen wollte. Stattdessen verwies er zunächst auf die guten Erfahrungen, die die Stadt mit dem Parken auf der jetzigen Marktplatzhälfte gemacht habe. Sie werde dem Innenstadtausschuss, der am 17. November das Thema berät, empfehlen, aus dem Provisorium eine dauerhafte Einrichtung zu machen. Weitere Details (etwa wie intensiv die Fläche beparkt wird, welche Einnahmen erzielt wurden) sollen ebenfalls erst im Innenstadtausschuss genannt werden.
Unterdessen betont Einzelhandelsverbandschef Georg Hahne, wie wichtig für den Gladbecker Einzelhandel die Entscheidung ist, das Parken auf dem Marktplatz auch künftig zu erlauben. „Wir haben aber auch nichts anderes erwartet, wenn man sieht, wie stark der Marktplatz von den Autofahrern genutzt wird.“ Gladbeck brauche qualitativ hochwertige Parkplätze, das sind solche auf ebenerdigen Flächen, nah an der Fußgängerzone.“ Parkhäuser seinen bei vielen nicht beliebt. Für eine „sehr, sehr gute Idee“ halte er auch den Vorschlag, den ganzen Marktplatz zum Parken freizugeben.
Klaus Piotrowski, Sprecher der Gladbecker Markthändler, bewertet das nun fast einjährige Parken auf dem Marktplatz als Erfolg. „Die Leute wollen möglichst nah ran parken, das tut dem Wochenmarkt gut, und es tut der Stadt gut.“ Den gesamten Markt außerhalb der Marktzeiten zum Parken freizugeben, hält er für eine gute Idee. „Wie wir das so raushören, wollen das die Menschen.“
Für CDU-Fraktionschef Peter Rademacher scheint mit dem Parken auf dem Markt „alles gut zu laufen“. Die CDU werde sich einer pragmatischen Lösung, auch für ein mögliches Beparken des gesamten Marktes, nicht verwehren, wenn alle zufrieden seien, so der CDU-Politiker. „Allerdings werden wir das nochmal alles genau prüfen müssen.“
Die einjährige Versuchsphase auf dem Markt endet Ende Oktober. Seitdem gibt es auf der östlichen Seite 35 Parkplätze, auf denen gegen Gebühr geparkt werden kann.