Gladbeck. Die Perspektiven des Areals am Oberhof standen besonders im Blickpunkt, als jetzt Stadtbaurat Martin Harter auf Einladung von VHS und Heimatverein über die aktuelle Stadtentwicklung informierte. Die Veranstaltung wurde zu einem „Abschieds-Vortrag“ - Harter wechselt bekanntlich nach Gelsenkirchen.

Die Tiefgarage am Oberhof schließt Ende Oktober. Auf diesen Termin wies der scheidende Stadtbaurat Martin Harter bei einem Info-Abend von Heimatverein und Volkshochschule zur aktuellen Stadtentwicklung hin. Der Aufwand für die Verkehrssicherung der maroden Anlage am Oberhof sei einfach zu beträchtlich, die Risiken zu groß.

Am Oberhof gehen also endgültig die Schranken für die Tiefgarage herunter; der direkt darüber liegende Busbahnhof kann ja bereits seit langem nicht mehr von Linienbussen angefahren werden, weil die Tragfähigkeit der Anlage gefährdet ist. Umso dringlicher erscheinen nun die Überlegungen und Pläne für eine Neugestaltung des Areals am östlichen Ende der Innenstadt.

Martin Harter skizzierte dazu wesentliche Punkte: DB Netz habe nach einem intensiven Gespräch in Münster grünes Licht gegeben für einen ebenerdigen Bahnübergang für Fußgänger und Radfahrer anstelle des heutigen Tunnels am Oberhof. Dieser künftige Übergang könnte entweder mit einer Schranke oder mit einer Umlaufsperre ausgestattet werden, erläuterte Martin Harter, wobei der Baurat für eine Umlaufsperre statt einer aufwändigen Schranken-Regelung plädiert.

Harter: Umlaufsperre statt aufwändige Schranken-Regelung

Wenn der heutige Haltepunkt Gladbeck-Ost im Zuge des Projekts nach Süden verlegt werde, würden die Nahverkehrszüge der Emschertalbahn ja direkt neben dem künftigen ebenerdigen Bahnübergang halten und deshalb mit entsprechend geringer Geschwindigkeit diese Stelle passieren. So gebe es hier auch bei einer einfachen Umlaufsperre (statt einer Schranke) kaum Risiken für Fußgänger und Radfahrer.

Alles in allem sieht der scheidende Baurat, der in die Nachbarstadt Gelsenkirchen wechselt (für nächsten Montag ist dort seine Wahl terminiert), großes Entwicklungspotenzial mit Blick auf das Oberhof-Areal. Auf dem Gelände des heutigen Busbahnhofs und der heutigen Tiefgarage könnte sich Harter durchaus kleinteiliges Wohnen im eigenen Heim vorstellen; so ein Projekt würde auch mit Blick auf die Sozialstruktur die Gladbecker Innenstadt stärken.

Zwei neue Kreisverkehre geplant

Konkretere Entwürfe für die Entwicklung des gesamten Oberhof-Areals sollen nun bis Ende 2014 vorliegen. In Höhe Schillerstraße und Bachstraße sind danach auf der Zweckeler Straße/Grabenstraße jeweils Kreisverkehre geplant, so dass ein künftiger, neu gestalteter Busbahnhof auf beiden Seiten von tempo-mindernden Kreisverkehren umgeben sein würde.