Gladbeck. . Kritik gab es lediglich von der Gladbecker Kaufmannschaft an den Parkplätzen, die jenseits der Bahngleise und somit für Kunden zu weit weg von der City seien. Wie lange die alte Tiefgarage noch geöffnet bleiben kann ist unklar.
Da waren sie sich mal alle einig: Einstimmig erteilten die politischen Parteien im Innenstadtausschuss am Donnerstag dem Entwurf des Aachener Planungsteams HJP ihre Zustimmung. Auf Grundlage ihres Entwurfes soll das Areal rund um den Busbahnhof am Oberhof umgestaltet werden. Schon im Werkstattverfahren „ZOB Oberhof“ Mitte Januar hatten die Pläne die Mehrheit überzeugt. Nun schloss sich auch der Ausschuss dieser Meinung an.
Mittelstreifen schafft Sicherheit
Im Grund unterscheidet sich der Entwurf gar nicht großartig von der jetzigen, provisorischen Situation am Busbahnhof. Auch nach der Umgestaltung sollen die Busse in Fahrtrichtung auf beiden Seiten der Zweckeler Straße halten. Nach Ansicht der Ausschussmitglieder ist das die verkehrstechnisch beste Lösung. Was auch überzeugt: Der geplante Mittelstreifen für die Zweckeler Straße, der ein sicheres Überqueren der Fahrbahn ermöglicht – für alle, die den neuen, ebenerdigen Weg über die Bahngleise wählen, um in die Fußgängerzone oder die östlichen Stadtteile zu gelangen.
Was neben dem HJP-Entwurf aber auch gefiel, war das Werkstattverfahren an sich, das die Stadt für die Neuentwicklung dieses Areals gewählt hatte. „Mit einer so großen Bürgerbeteiligung hätte ich nicht gerechnet. Es haben sich wirklich sehr viele Gladbeckerinnen und Gladbecker beteiligt“, erklärte sichtlich beeindruckt der Ausschussvorsitzende Mario Herrmann. Für ihn ganz klar der Grund, das Werkstattverfahren auch künftig bei weiteren wichtigen Planungen in der Stadt anzuwenden.
Auch aus Sicht des Einzelhandels sei der gewählte Entwurf der, der am besten passe, erklärte auch Georg Hahne von der Kaufmannschaft in der Ausschusssitzung. Allerdings mit einer kleinen Einschränkung: Die Stellplätze hinter der Bahnlinie seien als Kunden-Parkplätze für die Besucher der Innenstadt nicht sehr geeignet. „Sie könnten aber beispielsweise von Menschen genutzt werden, die in der City arbeiten.“ Für Kundenparkplätze schwebte Hahne da mehr ein Bereich vor, der näher an der Fußgängerzone gelegen ist, wie die Fläche des alten Busbahnhofs mit der Tiefgarage darunter.
Da konnte Stadtbaurat Harter den Kaufleuten allerdings wenig Hoffnung machen, da der Bereich für Wohnbebauung vorgesehen ist. Durch die Vermarktung dieser Fläche hoffe man, Geld für den Bau des Weges über die Bahngleise und die Verlegung vom Bahnhof Ost erwirtschaften zu können. Und ob nach der Umgestaltung an dieser Stelle wieder eine Tiefgarage sein wird, hänge auch von den Plänen des künftigen Investors ab, so Harter.
Es sei allerdings durchaus denkbar, in der Übergangsphase Parkmöglichkeiten in diesem Bereich zu schaffen. Darauf, wie lange die alte Tiefgarage unterm Busbahnhof noch genutzt werden kann, wollte sich Harter lieber nicht festlegen lassen. „Wir gehen da regelmäßig durch und schlagen lockeren Beton ab, damit er nicht auf die Autos fällt.“ Die Schließung solle zwar hinausgezögert werden, sie könne allerdings auch schnell kommen.