Gladbeck. . Zum 1. Januar 2015 sollen in Gladbeck die Parkgebühren erhöht werden. Das hat der Haupt- und Finanzausschuss beschlossen. Ab dem kommenden Jahr wird auch die gebührenpflichtige Zone ausgeweitet. Trotz reger Debatte gab es im Ausschuss breite Zustimmung.

Ab Januar wird das Parken in der City teurer. Das beschloss der Haupt- und Finanzausschuss. Wie berichtet, werden sich die Parkgebühren verdoppeln, so dass die angefangene halbe Stunde 50 Cent statt wie bisher nur 25 Cent im inneren Citybereich kostet.

Zusätzlich zu der Erhöhung wird diese teurere Parkzone auch ausgeweitet, ab 1. Januar zählt dazu dann der Bereich bis zur Zweckeler Straße und Grabenstraße, die Straßen bis zur Hermannstraße im Norden, zur B 224 und die Sand- und Schützenstraße. Neue Parkautomaten werden jedoch nicht aufgestellt, betonte Ordnungsdezernentin Nina Frense. Die Erhöhungen betreffen nur die bestehenden Automaten.

50 000 Euro Mehreinnahmen sollen durch die gestiegenen Parkgebühren zusammenkommen und das Haushaltsdefizit so ein wenig schrumpfen lassen. Dieses Ziel war schon 2012 mit der lang angelegten Haushaltssanierung (bis 2021) vom Rat beschlossen worden und die Abstimmung im Ausschuss daher fast nur noch eine Formalie – dennoch blieb die Erhöhung der Gebühren nicht ganz ohne Diskussion und auch nicht ohne Gegenstimmen. Die Linke, die DSL (FDP und Piraten) und das Soziale Bündnis (BIG, GBL, DKP) lehnten ab. Begründung von Michael Tack (DSL): „Wir bauen die Innenstadt aufwändig um, und dann halten wir die Leute mit der Erhöhung der Parkgebühren von der City fern.“

Festplatz an der Horster Straße bleibt gebührenfrei

Dass eine Kaufentscheidung von 10 oder 20 Cent höherer Parkgebühren abhängig sein soll, kann sich Mario Herrmann (Bündnis 90/Die Grünen) indes kaum vorstellen. Im übrigen, so sein Argument, bleibe der Festplatz an der Horster Straße ja gebührenfrei.

Auch interessant

„Ja, aber“, lautete die Zustimmung der CDU, die gern eine Staffelung der Gebühren im Innenstadtbereich gehabt hätte. „Je näher an den Geschäften, umso teurer, je weiter weg, umso günstiger. Dann kann der Bürger entscheiden, wo er zu welchen Kosten parken will“, erklärte Ratsherr Peter Rademacher seinen Ansatz vom Premium-Parken. Die Notwendigkeit der Erhöhung allerdings sehen die Christdemokraten, die in der vergangenen Ratsperiode dem Haushaltssanierungsplan nicht zugestimmt hatten, durchaus ein. Rademacher kündigte im WAZ-Gespräch aber an, dass er dann auch bei anderen „Luxusthemen“, wie z.B. der Vogelinsel, ein Entgegenkommen erwarte.

Einer Meinung waren die Fraktionen bei dem anderen Parkgebührenthema: Fahrer eines besonders klimafreundlichen Pkw (unter 100 g/km Co2-Ausstoß) können weiterhin kostenlos parken. Der Anfang 2014 gestartete Versuch wird bis zum 31. Dezember 2015 verlängert. Davon machen bisher 49 Autofahrer Gebrauch.