Gladbeck.

Nach fünf Tagen Ideenschmiede zur Neuplanung des Großraumes Oberhof ging am Freitagabend das von der Stadt initiierte Werkstattverfahren zu Ende. Überraschungen gab es keine mehr.

Bei einer rund zweistündigen Präsentation erläuterten die drei beteiligten Büros im Detail ihre Vorschläge zur Umgestaltung. Bereits am Mittwochabend hatten sie einen ersten Überblick über ihre Ideen vorgetragen (WAZ berichtete). Bei der abschließenden Präsentation gab es keine großen Abweichungen von den Grundideen. Die Entwürfe orientierten sich im Wesentlichen an den ersten Einfällen.

Auffällig war allerdings, dass der überraschende Vorschlag eines Büros, auch an der Schürenkampstraße einen zweiten ebenerdigen Übergang nach Gladbeck-Ost zu schaffen, keine Erwähnung mehr fand. Auch mit dem Grün entlang der Bahnstrecke ging das Stadtplaner-Team, das den Wildwuchs grundsätzlich erhalten wollte, etwas anders um. Nun soll es lichter gestaltet (also ausgedünnt) und zu Freizeitzwecken „kultiviert“ werden. Von einem parallel zum Gleis geführten Radweg war keine Rede mehr.

Detaillierter gingen die Experten mit dem am Ende der Hochstraße geplanten Gleisübergang um: breit soll er sein (sechs bis zwölf Meter), robust gepflastert, barrierefrei und mit Nischen für Sitzflächen gestaltet. Eine Idee sieht hohe stelenartige Beleuchtungen vor. Natürlich erhält der Weg eine Schranke direkt vorm Gleis.

Damit niemand abseits des Weges übers Gleis huscht, soll das Gleisbett per tischhoher Hecke (mit integriertem Zaun) geschützt werden. Und das auch bei dem Entwurf, der das „wilde Bahngrün“ zwischen Bachstraße und Buersche Straße beseitigt wissen will (WAZ berichtete). Zwei Büros wollen die Querung über die Grabenstraße beampeln, eines nicht. An mehreren Stellen (dies- und jenseits der Bahnstrecke) versuchten die Planer nach der Kritik vom Mittwoch, Parkplätze zu schaffen (Ersatz für die Tiefgarage). Ein Team kam auf 72. In einem anderen Entwurf ist vorrübergehend ein Parkplatz auf dem Oberhof mit 40 Plätzen angedacht (bis es zu einer späteren Bebauung kommt).

Thema Busbahnhof: Ein Planerteam legt ihn auf die Grabenstraße zwischen zwei Kreisverkehren (Höhe Bachstraße und Höhe Brücke Buersche Straße). Ein Busbahnsteig in diesem ZOB ist gleichzeitig auch der Zugbahnsteig (der neu gegenüber dem heutigen Oberhof auf einer Länge von 120 Metern gebaut wird). Die beiden anderen Büros sehen den Busbahnhof auf dem Oberhofgelände entlang der Grabenstraße vor, allerdings viel schlanker als heute: eine langgezogene Insel mit Busparkbuchten. In diesen beiden Fällen besteht die Option für eine hochwertige Bebauung auf der restlichen Oberhoffläche. Alle Planer sehen eine interessante Möglichkeit, auf dem dreieckigen Gelände gegenüber der Bachstraße (heute u.a. Matratzengeschäft) eine Park-&Ride-Anlage, Fahrrad-Abstellflächen, vielleicht sogar Serviceeinrichtungen zu schaffen. Auf jeden Fall soll von dort ein weiterer Zugang zum Bahngleis (neuer „Bahnhof“ Ost) entstehen.

Eine Jury gibt nun nach Ende des Werkstattverfahrens an Rat und Verwaltung Planungs-Empfehlungen. Dann beginnt die politische Beratung samt Bürgeranhörungen. Wann welche Planungen umgesetzt werden, ist völlig offen. Wahrscheinlich nicht vor 2016. Wie teuer die Planungen sind, konnte in der Kürze der Zeit des Werkstattverfahrens nicht seriös benannt werden, hieß es. Das werde in der konkreten Planungsphase folgen.