Essen/Gladbeck. . Der Gladbecker, der im April Brände in einem Gartenhaus und einer Partyscheune legte, muss für vier Jahre in Haft. Danach muss der 35-Jährige eine Drogen- und Alkoholtherapie machen. Trotz einer erschreckenden Vorstrafenliste glaubt der Verurteilte nach abgesessener Strafe an eine bessere Zukunft.

Der Mann, der am 26. April eine Spur der sinnlosen Zerstörung in Gladbeck legte, muss für vier Jahre hinter Gitter. Das Essener Landgericht verurteilte den 35-jährigen Gladbecker, der mit 21 Vorstrafen in den Prozess ging, gestern wegen Brandstiftung in zwei Fällen, wegen Diebstahls und wegen Sachbeschädigung zu einer langen Freiheitsstrafe. Eineinhalb Jahre muss er diese im Gefängnis verbüßen, danach geht es in die Alkohol und Drogentherapie, ordnete die VII. Strafkammer an.

Langes Vorstrafenregister

Wie berichtet, hatte der 35-Jährige am 26. April unter anderem an der Straße Kößheide ein Gartenhaus angezündet, an der Pelkumer Straße eine Party Scheune in Brand gesetzt (20.000 Euro Sachschaden) und im Streichelzoo, im Bereich Schloss Wittringen, eine Fensterscheibe eingeschlagen.

„Von dummen, sinnlosen Taten“, spricht der Vorsitzende Richter Rudolf Fink. Der Angeklagte widerspricht ihm nicht. Totz der erschreckenden Vorstrafenliste gibt der Gladbecker sich zuversichtlich: „Ich glaube ich kann es schaffen“, sagt er, „ ich habe mich noch nicht aufgegeben.“

Alkohol- und Drogenprobleme

Vater und Mutter hatten Alkoholprobleme, berichtet er, ebenso die Brüder. Schon im Alter von dreizehn Jahren sei er tablettenabhängig gewesen. Später kamen Haschisch und Alkohol dazu, dann Amphetamine, Kokain und Heroin. Seinen Schulabschluss schaffte er in der Haft. Ebenso zwei Ausbildungen. Zwei Therapien hat er schon hinter sich. Er löste sich aus der Szene, ging nach Norddeutschland. „Es hätte klappen können“, sagt er. Wenn nicht ein Staatsanwalt „ihn geholt“ hätte. Er musste weitere sechs Monate absitzen und wurde danach wieder rückfällig.

Seinen Alkoholkonsum zur Tatzeit beschreibt er mit sechs bis acht Flaschen Bier und einer Flasche Schnaps pro Tag , dazu von Zeit zu Zeit Amphetamine. Allerdings, davon ist Staatsanwalt Thomas Holz überzeugt, zeige das Tatverhalten, dass er „bei klarem Verstand“ gewesen sei. Holz beantragte vier Jahre und neun Monate Haft.

"Es wird langsam eng"

Mit der Therapie, so Richter Fink, bekomme der 35-Jährige noch eine Chance sich von seinen Zwängen zu befreien. Fink: „Es wird langsam eng für Sie.“ Positiv bewertete die Kammer das Verhalten des Angeklagten im Prozess und eine gewisse Schuldeinsicht. „Es fehlt“, so Fink, „den Ankündigungen auch Taten folgen zu lassen.“