Gladbeck. . Die unheimliche Brandserie in Gladbeck scheint kurz vor der Aufklärung zu stehen. Die Polizei hat einen 36-jährigen Gladbecker festgenommen; er sitzt seitdem in U-Haft. Eine Zeugenaussage und ein Video belasten ihn schwer. Tatverdacht bestand auch zu Bränden in der Stadtbücherei, im City-Center und im Bauamt.

Ist der kürzlich verhaftete Mann der „Feuerteufel“, der für eine ganze Brandserie in Gladbeck verantwortlich ist?

Ende April gelang es der Polizei, wie berichtet, einen dringend Tatverdächtigen festzunehmen. Die vorliegenden Beweise könnten ausreichen, um den 36-jährigen Gladbecker K. nun wegen schweren Einbruchs und Brandstiftung zu überführen. Zumindest gilt dies für die Feuer in einem Gartenhaus an der Kösheide und wenige Minuten später in einer ausgebauten benachbarten Scheune (hoher fünfstelliger Schaden) am 26. April dieses Jahres.

Zwischenzeitlich im Gefängnis

Der polizeibekannte Gladbecker galt auch als verdächtig, für die Brandserie Anfang 2012 im Bauamt (29.1.), in der Stadtbücherei (15.2.) und im City-Center (21.2.) sowie am Jahresende im VFL Vereinsheim (30.10.) sowie beim ZBG (8.11.) verantwortlich zu sein. Diese Verfahren gegen ihn mussten jedoch aufgrund mangelnder Beweise eingestellt werden. Zwischen den Brandserien saß K. mehrere Monate wegen Einbruchdiebstahls im Gefängnis, aus dem er im Juli 2012 entlassen wurde.

Der arbeitslose Mann war letztlich in der Tatnacht des 26. April, als die Löscharbeiten der Feuerwehr noch liefen, in der Nähe von Schloss Wittringen festgenommen worden. Eine Zeugin hatte zuvor der Polizei gegen 22.30 Uhr einen Einbruch in den Streichelzoo gemeldet. In seiner Vernehmung habe sich der Tatverdacht ergeben, dass er auch für die Brände verantwortlich sein könnte, so die Polizei.

Immer ähnliches Muster

Der dringend gesuchte „Feuerteufel“ geht offensichtlich immer nach ähnlichem Muster vor: einzubrechen und anschließend Feuer zu legen -- möglicherweise, um eventuelle Spuren zu vernichten.

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Von Michael Bresgott

Was dem jetzt in U-Haft einsitzenden Tatverdächtigen zum Verhängnis werden könnte, ist ein Videobeweis, der nicht durch Flammen vernichtet wurde. „Uns liegen Aufnahmen vor, auf denen der Verdächtige unserer Ansicht nach gut zu erkennen ist“, so Staatsanwalt Joachim Lichtinghagen.

Nach Recherchen der WAZ filmte die Überwachungskamera auf einem Privatgrundstück an der Kösheide den mutmaßlichen Täter gleich mehrmals. Zunächst am Nachmittag des Tattages. Die Bilder zeigen, wie nach dem Einbruch in die Partyscheune mit dem Rad Diebesgut abtransportiert wird. Der gleiche Mann ist im Video erneut am Abend, in zeitlicher Nähe zur Brandstiftung, zu sehen.

Hoffnung besteht nun auch, dass sich neue Erkenntnisse ergeben, um die Brandserie Stadtbücherei und City-Center wieder aufzugreifen und aufzuklären. „Im Laufe des weiteren Verfahrens werde ich dazu versuchen, den Tatverdächtigen nochmals zu befragen“, bestätigt Staatsanwalt Lichtinghagen.