Gladbeck. Menschenkicker, Kletterparcours und Co.: Die Erich-Fried-Schule veranstaltet ein besonderes Sport-Event. Im Fokus stehen Teamgeist und Fairness.
Lärm schallt von draußen aus der Sporthalle der Erich-Fried-Schule in Gladbeck. Schon den ganzen Vormittag toben, klettern und rennen die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis sieben durch die Halle. Die Anstrengung sieht man ihnen an. Genauso wie den Spaß, den sie dabei haben.
Denn die Erich-Fried-Schule veranstaltet erstmals in Kooperation mit dem Eventteam „Trixitt“ einen ganz besonderen Schulsport, der sich vom alltäglichen Unterricht abheben soll: In der Halle sind mehrere Sportgeräte aufgebaut, die auf den ersten Blick an Hüpfburgen erinnern. Doch gehüpft wird darauf nicht. Die vermeintlichen „Hüpfburgen“ sind verschiedene Stationen, an denen sich die Kinder an allen sportlichen Disziplinen versuchen können.
Erich-Fried-Schule Gladbeck: Sport zur Integration von Schülern
Hindernisse gilt es am Kletterparcours zu überwinden. An der Basketball-Station werden Körbe geworfen, und am Menschenkicker spielen die Kinder, na klar, Fußball. Im Fokus der Veranstaltung stehen der Teamgeist und die Integration der Kinder in ihre Klassengemeinschaft, wie Sportlehrerin Kathrin Bell erklärt.
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Insgesamt gibt es drei Integrationsklassen an der Gladbecker Hauptschule. Rund 60 Kinder stammen aus Familien, die geflüchtet sind. Viele von ihnen lernen Deutsch als Fremdsprache, so die Lehrerin. Im Schulalltag werde viel daran gearbeitet, diese Kinder zu integrieren. Eine weitere Hilfe dafür soll nun die Sportveranstaltung von „Trixitt“ sein. Denn Sprachbarrieren spielen dabei keine Rolle. „Sport versteht man auch ohne Sprache“, sagt Bell. Die Schüler könnten auch durch das bloße Nachahmen von Bewegungen an den Sportspielen teilhaben.
Schulsport-Event stärkt Klassengemeinschaft an Erich-Fried-Schule
Schulleiter Christoph Hauptvogel hofft, dass die Schüler durch die Aktion ein positives Selbstwertgefühl bekommen, von dem sie auch nach dem Sportfest noch profitieren. „Ich habe selten gesehen, dass die Kinder so sehr am Ball bleiben“, berichtet er, „die Motivation ist heute sehr hoch.“
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Bei der 12-jährigen Sabrina aus der 6. Klasse und der ebenfalls 12-jährigen Yagmur aus der 7. Klasse scheint das Sportfest jedenfalls schon gut anzukommen. Yagmur freut sich, dass sich die Kinder aus ihrer Klasse gegenseitig auf dem Spielfeld unterstützen. „Man lernt die Klasse besser kennen“, sagt sie. Sabrina mache es besonders viel Spaß, sich mit den anderen Klassen im Wettkampf zu messen.
Fairness und Hilfsbereitschaft im Fokus des Sport-Events
Denn das Sportfest ist auch ein Turnier: Für jede sportliche Disziplin, in der sich die Kinder in ihren Klassen-Teams ausprobieren, sammeln sie Punkte. Das Team mit den meisten Punkten hat am Ende gewonnen und bekommt einen kleinen Preis. Neben der Siegerehrung für die sportliche Leistung werden die Teams darüber hinaus auch für ihre Fairness und Hilfsbereitschaft geehrt.
Die Gladbecker Schule veranstaltet das Sport-Event in Kooperation mit dem Veranstalter „Trixitt“ an zwei Tagen. Der erste Tag ist für die Kinder der Jahrgangsstufen fünf bis sieben. Am zweiten Tag können sich die Schülerinnen und Schüler der Klassen acht bis zehn austoben und ihren Teamgeist stärken.