Gladbeck. Nicht alle i-Dötzchen in Gladbeck werden auf ihre Wunschgrundschule gehen können. So wird entschieden, welches Kind auf welche Schule gehen darf.
Die Anmeldezahlen der Gladbecker Grundschüler für das Schuljahr 2024/2025 sind da – und die Stadtverwaltung hat noch ein ganzes Stück Arbeit vor sich, bis auch alles passt. Doch die gute Nachricht zuerst: „Die Versorgung aller kommenden Erstklässler in Gladbeck ist gewährleistet“, sagt Stefan Sabbadin, Schulentwicklungsplaner, am Montag im Schulausschuss. Das ist nicht nur für sich genommen eine gute Nachricht, denkt man an die Hunderten unversorgten Kita-Kinder, ist es nämlich keine Selbstverständlichkeit.
Die schlechte – oder zumindest eine unangenehme – Nachricht folgt auf den Fuß: „Wir werden nicht alle Schulwünsche genehmigen können.“ Soll heißen, dass nicht jedes Kind auf die Grundschule gehen können wird, die sich die Eltern für ihren Sprössling ausgeguckt haben. Während einige Schulen überfüllt sind, haben andere weniger Anmeldungen, als sie eigentlich aufnehmen können. Diese Plus/Minus-Rechnung führt zu einem Überhang von lediglich elf Plätzen. In anderen Worten, die Stadt Gladbeck hätte zum Schuljahr 24/25 lediglich elf schulpflichtige Kinder mehr „vertragen“ können. Einige wenige der insgesamt 879 schulpflichtigen Kinder werden zwar auswärtige Grundschulen, Förderschulen und die freie Waldorfschule besuchen – sie machen allerdings nur knappe vier Prozent aus und sind aus der Aufstellung mit den elf Überhangplätzen schon herausgerechnet.
Beliebte Grundschulen in Gladbeck: Mosaikschule ist Spitzenreiter
Ein Blick auf die Zahlen offenbart natürlich nicht nur, wie viele Schüler hin- und hergeschoben werden müssen, sondern auch, welche Grundschulen in Gladbeck besonders beliebt sind – und welche eher nicht so. Eindeutiger Spitzenreiter ist die Mosaikschule, die bei fünf Eingangsklassen 125 Erstklässler aufnehmen kann, und damit die zweitgrößte Grundschule der Stadt ist. Angemeldet wurden aber 171 Kinder, und noch mal vier wurden zugewiesen. Zuweisungen passieren etwa, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Jungen und Mädchen, Kindern unterschiedlicher Herkunft und mehr zu gewährleisten.
Für die Verwaltung bedeutet das, dass sie 50 Kinder, die an der Mosaikschule „überlaufen“, an andere Schulen verteilen muss. Ein ähnliches Schicksal trifft auch die Pestalozzischule (130 Anmeldungen bei 104 Plätzen). Auch die Regenbogenschule hat drei Anmeldungen zu viel bekommen, die Südparkschule sieben.
Lambertischule ist in Gladbeck nicht beliebt
Am anderen Ende des Spektrums liegt die Lambertischule. Bei 104 vorgesehenen Plätzen gab es an der Schule bloß 58 Anmeldungen und keine Zuweisungen. Es bleiben also 46 Plätze frei, Jongliermasse für die Schulverwaltung. Deutlich wird dadurch natürlich auch, dass die Gladbecker Eltern nicht unbedingt erpicht darauf sind, ihre Kinder an die Lambertischule zu schicken – und es entsprechend viel Frust oder gar Wut in den Familien geben wird, deren Kinder „zwangsweise“ dorthingeschickt werden.
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Die Josefschule trifft ein ähnliches Schicksal, obwohl sie mit 81 Plätzen und drei Eingangsklassen die kleinste Grundschule im Stadtgebiet ist. Nur 64 Anmeldungen sind zusammengekommen, 17 Plätze also, die das Schulamt zum Planen benutzen kann.
Diese Kriterien entscheiden, welche Kinder auf ihre Wunschgrundschule kommen
Apropos Planen: Wie wird eigentlich entschieden, welches Kind auf seine Wunschschule kommt und welches nicht? „Da zählen mehrere Faktoren“, sagt Sabbadin, „Geschwisterkinder etwa haben den Vorzug.“ Außerdem zählt auch die Länge – oder vielmehr die Kürze – des Schulwegs, ob ein Kindergarten in der Nähe besucht wurde und eben die Herkunft der Kinder und das Gleichgewicht zwischen Jungen und Mädchen.
>> GRUNDSCHULVERSORGUNG IN GLADBECK BLEIBT ANGESPANNT
- Die Verwaltung gab im Ausschuss auch einen Ausblick auf die kommenden Einschulungsjahre – leichter wird die Aufgabe für das Schulamt nicht
- Zwar sieht es aus, als ob die Zahl der kommenden Erstklässler sinken würde (842 im Einschulungsjahr 25/26 bis 717 im Einschulungsjahr 29/30), allerdings werden diese Zahlen wohl noch steigen.
- Der Einschulungsjahrgang 23/24 belief sich auf 862 Kinder – 2017, als diese Kinder noch unter einem Jahr alt waren, lag die Zahl noch bei 731.
- Zuwanderung und „Kriegs- und Krisensituationen in der Welt“ beeinflussten die Zahlen erheblich.