Gladbeck. Gladbecker Realschulen sind in der Region Spitze, sagen die Teilnehmer beim WAZ-Familiencheck. Doch nicht bei allen Schulformen läuft’s so gut.

Jetzt wird der Spieß umgedreht: Normalerweise benoten die Schulen die Gladbecker, im WAZ-Familiencheck war es umgekehrt, in insgesamt fünf Kategorien und aufgeteilt auf die Schulformen Grundschule, Gymnasium, Gesamtschule und Realschule durften die WAZ-Leser beim großen Familiencheck sagen, was sie von den Schulen in ihrer Stadt halten. 239 Gladbecker Familien haben mitgemacht, das macht zwar keine repräsentative Umfrage – aber durchaus ein Meinungsbild.

Ein Gladbecker Triumph zum Start: Mit der Gesamtnote 2,2 (gut) steht die Stadt gemeinsam mit vier anderen (Bottrop, Dortmund, Heiligenhaus, Witten) an der Spitze der Umfrage. Besonders groß ist das Spektrum nicht, mit 2,6 (gut minus) ist Hattingen das Schlusslicht. Aber wie schneiden die einzelnen Schulformen in Gladbeck ab?

Die Grundschulen

Die Grundschulen schneiden in Gladbeck gemischt ab, mit der Gesamtnote 2 (gut plus) heimsen sie aber die (geteilte) Topnote in allen Städten ein. In der Kategorie „Zustand/Ausstattung“ verdienen sich die Schulen allerdings die schlechteste aller Noten, eine 3,4 (befriedigend). Beim Thema „Digitaler Unterricht“ bewegen sie sich mit 2,6 (gut minus) im Mittelfeld, beim Schulessen schrammen sie mit 2,7 (gut minus) an der Topnote 2,6 vorbei und die „Atmosphäre“ liegt mit 2,3 (gut) wieder nahe am Durchschnitt. In der vielleicht wichtigsten Frage, „Unterrichtsqualität“, landen die Gladbecker Grundschulen mit 2,1 (gut plus) nur 0,2 Punkte unter der Topnote.

Die Gymnasien

Die drei Gladbecker Gymnasien fahren insgesamt eine 2,3 (gut) ein, etwas besser als der Durchschnitt. In Sachen „Zustand/Ausstattung“ gibt es mit 2,7 (gut minus) eine Topnote, in der „Digitaler Unterricht“ liegt Gladbeck mit 2,4 (gut) im oberen Mittelfeld. Das „Schulessen“ allerdings wird mit einer ziemlich schlechten 3,7 (befriedigend minus) bewerte, die „Atmosphäre“ mit 2,2 (gut) und die „Unterrichtsqualität“ mit 2,3 (gut) genau zwischen der besten und schlechtesten Note.

https://www.waz.de/region/rhein-und-ruhr/schule-ist-ungerecht-aber-das-laesst-sich-aendern-id240712670.html

Die Gesamtschule

Ein bisschen unfair ist die Umfrage für die Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule schon, keine Frage. Sie ist Gladbecks einzige Gesamtschule, alle Noten fallen also direkt auf sie zurück. Das geht mit der Gesamtnote von 3,2 (befriedigend) schonmal schlecht los, nur die Gesamtschulen in Hattingen wurden mit 3,3 schlechter bewertet. Noch dicker kommt es bei „Zustand/Ausstattung“, mit 4,4 (ausreichend) setzt es hier die schlechteste Note aller Städte. Der „Digitale Unterricht“ wird im Mittelfeld mit einer 3,1 (befriedigend plus) bewertet, genau so wie das „Schulessen“. Für ihre „Atmosphäre“ bekommt die Schule eine 3,3 (befriedigend) – und holt sich zum Abschluss in der „Unterrichtsqualität“ noch einmal die schlechteste Note der Umfrage ab, eine 3,4 (befriedigend). Allerdings ist die Umfrage – wie schon erwähnt – nicht repräsentativ, liefert also allenfalls ein Stimmungsbild

Die Realschulen

So viel schonmal vorneweg: Die Realschulen sind im WAZ-Familiencheck die Glanzstücke der Gladbecker Schullandschaft. Mit einer Gesamtnote von 2,2 (gut) sind sie alleiniger Spitzenreiter, mit einer 2,9 (befriedigend plus) in „Zustand/Ausstattung“ verpassen sie die Topnote um nur 0,1 Punkte, in Sachen „Digitaler Unterricht liegen sie, erneut mit 2,9, im oberen Mittelfeld. Und jetzt kommt’s: In den verbleibenden drei Kategorien sind die Gladbecker Realschulen ganz alleine oben an der Spitze, mit einer 2,8 (gut minus) für das „Schulessen“, einer 2,6 (gut minus) für die „Atmosphäre“ und einer 2,4 (gut) für die „Unterrichtsqualität“.

Das ist der Familien-Check

Wie bewerten Familien das Freizeitangebot in ihrer Stadt, wie blicken sie auf Schulen und Kitas? Wie flexibel ist der Arbeitgeber, wenn das Kind krank wird? Nach diesen und vielen Themen mehr haben wir in unserem „Familien-Check“ gefragt. Und mehr als 8300 Menschen aus der ganzen Region haben mitgemacht. Die Erkenntnisse stellen wir Ihnen nun in loser Folge vor. Und natürlich haben viele Teilnehmenden auch Anregungen geliefert, die wir gerne aufgreifen. Repräsentativ war die Umfrage nicht, weil die Teilnehmenden keinen Querschnitt der Bevölkerung bilden. Die Bewertungen sind vor allem als Hinweise zu verstehen, wo etwas gut oder schlecht läuft.

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