Gladbeck. An drei Schulmensen in Gladbeck gibt es warme Mittagsgerichte für Schüler, an anderen Schulen sieht Essensangebot eher mau aus. Ein Überblick.

  • In den Unterrichts- und Mittagspausen bieten die weiterführenden Schulen in Gladbeck unterschiedliche Essensangebote für die Schülerinnen und Schüler.
  • Während eine Bäckerei in gleich mehreren Schulen frische Backwaren verkauft, stehen an einer Schule sogar ehrenamtlich Eltern bereit und verkaufen Brötchen und Co.
  • Zur Mittagszeit haben die Schüler an drei Schulen die Möglichkeit, in einer Mensa warm zu essen.
  • Ein Schulleiter wünscht sich eine Mensa für seine Schule, doch die Raumnot ist ein Problem.

In der großen Pause sorgt das klassische, mitgebrachte Pausenbrot bei vielen Schülerinnen und Schülern in Gladbeck für einen gefüllten Magen, doch wie werden die Kinder versorgt, wenn der Unterricht bis in den Nachmittag dauert? An Gladbecks weiterführenden Schulen ist das Essensangebot sehr unterschiedlich – während es an drei Schulen Mensen mit mehreren Menüs zur Auswahl gibt, sieht es an anderen Schulen eher mau aus, was warme Mahlzeiten angeht.

Bäckerei Schollin ist an fünf Schulen in Gladbeck vertreten

Wer kein eigenes Pausenbrot mit in die Schule bringt, hat an vielen weiterführenden Schulen in Gladbeck die Möglichkeit, sich in den Pausenzeiten bei einem Bistro der Bäckerei Schollin mit Backwaren zu versorgen. Gleich an fünf Schulen ist die Bäckerei-Kette vertreten: an der Erich-Kästner-Realschule, der Anne-Frank-Realschule, der Werner-von-Siemens-Realschule sowie am Rats- und Riesener-Gymnasium.

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Verena Wintjes, Schulleiterin am Riesener Gymnasium berichtet vom Angebot des Bäckers: „Es gibt Getränke, Obst, Desserts, Kuchen, Plunder, belegte Brötchen und wechselnde Angebote.“ Montags, wenn die Schüler des Gymnasiums lange Unterricht haben, sei es zudem möglich, ein Mittagessen in Form von Pizza, Wrap oder Salat bei dem Bäcker kaufen. „Das sind montags zwischen 20 und 30 Schüler, die davon Gebrauch machen“, so Wintjes. Eine Mahlzeit koste zwischen 3 und 4,50 Euro. Auch an der Anne-Frank-Realschule nehmen die Schüler das Schollin-Angebot gut an. Schulleiter André Luciga erzählt: „Unser interner Bäcker bietet auch warme Brötchen an, beispielsweise mit Chicken Nuggets drauf.“

An mehreren Gladbecker Schulen hat in den großen Pausen ein Bäcker-Bistro geöffnet, an dem die Schüler unter anderem belegte Brötchen kaufen können.
An mehreren Gladbecker Schulen hat in den großen Pausen ein Bäcker-Bistro geöffnet, an dem die Schüler unter anderem belegte Brötchen kaufen können. © NRZ

An der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule steht stattdessen ein Kiosk vom Förderverein bereit, der an drei Tagen in der Woche in der großen Pause und der Mittagspause geöffnet hat. Zur Auswahl gibt es dort fair gehandelte Produkte wie Brötchen, Kakao und Süßigkeiten. Eine ganz besondere Verpflegung gibt es am Heisenberg-Gymnasium. Hier verkaufen Eltern in der Cafeteria der Schule ehrenamtlich belegte Brötchen, Laugenstangen, Obst und Getränke zum Selbstkostenpreis. Dadurch liegen die Kosten oft unter einem Euro und sind damit deutlich günstiger als beim Bäcker. Schulleiter Peter Hogrebe erklärt: „Gibt es doch mal einen Überschuss durch den Verkauf, wird dieser für schulische Projekte verwendet.“

Drei Mensen bieten an Gladbecker Schulen warmes Mittagessen

Zusätzlich zum Backwarenverkauf gibt es an mehreren Schulen in Gladbeck eine Mensa für die Mittagspause. An der Erich-Kästner-Realschule gibt es ein Essensangebot für alle Schüler, für welches sie sich vorher einmalig anmelden müssen. Rektor Ulrich Elsen erklärt: „Über eine App können die Schüler dann auswählen, welches Gericht sie am jeweiligen Tag essen möchten. Es gibt immer drei Optionen, davon ist eine vegetarisch.“ Eine Mahlzeit beinhaltet dabei neben dem Hauptgericht auch Salat von einer Salatbar sowie ein Dessert. Die Verpflegung übernimmt dabei die Stattküche Münster. Die Kosten für die Gerichte liegen zwischen 3,95 Euro (wenn die Schüler jeden Tag vor Ort essen) und 4,10 Euro (wenn die Schüler täglich neu entscheiden möchten, ob sie in der Kantine essen). Jeden Tag nehmen etwa 120 der insgesamt 600 Kinder an der Schule das Mittagsangebot in Anspruch.

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Ähnlich sieht es am Heisenberg-Gymnasium aus, seit zwei Jahren gibt es hier eine Mensa. Auch hier bezieht die Schule die Verpflegung über die Stattküche Münster. Die Kinder können in der Mensa täglich zwischen einem Fleischgericht, einem vegetarischen Gericht und einem Salat vom Buffet wählen, dazu gibt es ein Dessert. Zudem steht ein kostenfreier Wasserspender zur Verfügung. Schulleiter Peter Hogrebe erzählt: „Wir sind auch für Sonderwünsche offen, beispielsweise vegane oder laktosefreie Alternativen. Das müssen die Eltern uns aber vorab mitteilen.“ Rund 250 der 700 Gymnasiasten nehmen das Essensangebot täglich in Anspruch, die Kosten liegen zwischen 3,95 Euro (im Abo) und 4,05 Euro.

Essenskosten liegen in Schulkantinen zwischen 3,95 Euro und 4,45 Euro

Und noch eine dritte Schule wird von der Stattküche versorgt: An vier Tagen in der Woche gibt es in der Mensa der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule jeweils ein wechselndes warmes Tagesgericht, zusätzlich steht den Kindern eine Salatbar, eine Nudel- und Pizzatheke, eine Nachtischtheke und ein Wasserspender zur Verfügung. Im Abo zahlen die Kinder hier 3,95 Euro, ansonsten 4,45 €. Am Tag werden durchschnittlich 138 Gerichte ausgegeben.

An der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule in Gladbeck gibt es täglich ein wechselndes warmes Mittagsgericht sowie eine Salatbar, eine Nudel- und Pizzatheke und eine Nachtischtheke (Symbolbild).
An der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule in Gladbeck gibt es täglich ein wechselndes warmes Mittagsgericht sowie eine Salatbar, eine Nudel- und Pizzatheke und eine Nachtischtheke (Symbolbild). © FUNKE Foto Services | Jonas Schlömer

Ein Problem, auf das der stellvertretende Schulleiter Jörg Weichert hinweist: Erhält eine Familie Zuschüsse vom Amt, ist das Essen für die Schüler zwar kostenfrei und wird von der Kommune bezahlt. „Die Eltern müssen aber einen Antrag ausfüllen, der sie überfordert. Hier ist dringend Hilfe erforderlich. Wo wir es schaffen, versuchen wir die Lücken zu schließen. Die Essenszahlen könnten aber deutlich höher sein“, so Weichert.

An mehren Schulen ist die Nachfrage nach Mittagsverpflegung eher gering

Dass die anderen Schulen keine Kantinen anbieten, hat verschiedene Gründe – an der Werner-von-Siemens-Realschule gibt es beispielsweise gar keinen Nachmittagsunterricht, weshalb dort eine Verpflegung der Schüler zur Mittagszeit nicht nötig ist. Auch am Ratsgymnasium dauern die Unterrichtszeiten seit der Umstellung von G8 zu G9 nicht mehr bis in den späten Nachmittag an, sodass die Nachfrage nach einem Mittagessen für die Schüler gering sei. Schulleiter Matthias Schwark erklärt: „Früher konnten unsere Schüler die Krankenhauskantine des St. Barbara-Hospitals nutzen, der Betrieb dort wurde allerdings durch die Coronapandemie eingestellt. Wir überlegen, in Zukunft ein Mittagessen für die Kinder in unserem offenen Ganztag anzubieten – dafür muss die Nachfrage allerdings hoch genug sein.“

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An der Anne-Frank-Realschule wiederum gibt es zwar eine Mittagsbetreuung mit warmen Mahlzeiten – allerdings nur für die Fünft- und Sechstklässler. Die täglich 33 Mahlzeiten werden von der Caritas für 58 Euro im Monat pro Schüler bereitgestellt, dabei gibt es jeweils einen Wochenplan mit jeweils einem Gericht am Tag, ohne Auswahlmöglichkeiten. Antonia Gemein, Sprecherin der Caritas, erklärt: „Die Rückmeldung der Kinder zum Essen fließt in die kommenden Wochenplanungen ein.“ Auf Bedürfnisse von Allergikern werde Rücksicht genommen.

Schulleiter wünscht sich Mensa – doch dafür bräuchte Schule mehr Räume

Für die Zukunft wünscht sich Schulleiter Luciga von der Anne-Frank-Realschule allerdings eine richtige Mensa, die alle Schüler nutzen können. Wie realistisch dieses Vorhaben ist, kann er derzeit allerdings selbst nicht einschätzen: „Wir haben zurzeit einfach zu wenige Räume. Hätten wir mehr Platz, könnten wir diesen neben zusätzlichen Unterrichtsräumen auch gut für eine Mensa nutzen.“ So seien bereits mehrere Anfragen an die Stadt gestellt worden, dass die Schule mehr Räume benötige – ob sich zukünftig etwas an der Raumnot ändert, liege nun bei der Verwaltung.

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