Gladbeck. Bei einer Polizeiaktion in mehreren Städten durchsuchten Einsatzkräfte auch Objekte in Gladbeck. In Ellinghorst wurden die Beamten fündig.

Rund 150 Einsatzkräfte der Bundes- und Landespolizei haben am Dienstag (28. November) insgesamt neun Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht, darunter auch zwei Objekte in Gladbeck. Im Visier hatten die Einsatzkräfte eine mutmaßliche Schleuserbande. Die Beschuldigten sollen für den Transport chinesischer Prostituierter in verschiedene europäische Länder verantwortlich sein.

Wie die Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen (ZeOS NRW), die Polizei Krefeld sowie Bundespolizei / Staatsanwaltschaft, Bundespolizei und Landespolizei in einer gemeinsamen Presseerklärung mitteilen, wurden auch Objekte in Dortmund, Essen (3), Gelsenkirchen, Lingen (Ems) und Meckenheim durchsucht. Wie Andrea Hoffmeister, Pressesprecherin der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin, auf WAZ-Anfrage sagte, befinden sich die durchsuchten Objekte in Gladbeck im Stadtteil Ellinghorst. Dort hätten die Einsatzkräfte zwei auffällige Personen angetroffen.

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Hintergrund des Einsatzes ist ein Ermittlungsverfahren der bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf angesiedelten ZeOS NRW unter anderem wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern. „Die seit Sommer 2022 andauernden Ermittlungen durch eine gemeinsame Ermittlungsgruppe der Bundespolizei und Polizei NRW (Polizeipräsidium Krefeld) richten sich gegen eine Gruppierung von mehr als zehn Beschuldigten“, heißt es in der Erklärung. Diesen werde – in unterschiedlichem Umfang – vorgeworfen, aus Spanien heraus den Transport von chinesischen Prostituierten in Bordelle, Bordellwohnungen oder sonstige Prostitutionsstätten in verschiedene europäische Länder organisiert bzw. durchgeführt zu haben.

Hintergrund des Einsatzes: der Verdacht des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern

Hierbei soll den Beschuldigten bewusst gewesen sein, dass diese Frauen in einer Vielzahl von Fällen nicht über die erforderlichen Aufenthaltstitel für den Schengen-Raum verfügten. „Im Laufe der Ermittlungen konnte zudem eine Beschuldigte identifiziert werden, welche als Betreiberin von Prostitutionsstätten im Verdacht steht, sich durch die o.g. Gruppierung in Kenntnis der fehlenden Aufenthaltstitel chinesische Prostituierte vermitteln lassen zu haben“, heißt es.

Die Auswertung der Beweismittel dauert an

Es konnten laut Mitteilung umfangreiche Beweismittel – beispielsweise Ausweisdokumente, Rechnungen, Arbeitsverträge, Handys und Laptops – sowie knapp 50.000 Euro sichergestellt werden. „Darüber hinaus wurden zwei sich in der Bundesrepublik unerlaubt aufhaltende Personen angetroffen. Die Ermittlungen, insbesondere die Auswertung der aufgefundenen Beweismittel, dauern an.“ Polizeipressesprecherin Andrea Hoffmeister erklärt, dass Menschen, die sich unerlaubt im Bundesgebiet aufhalten, Fälle für die Ausländerbehörde seien.

Für das gewerbs- und bandenmäßige Einschleusen von Ausländern sieht das Gesetz eine Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren vor. Hinweis: Bis zu einer etwaigen rechtskräftigen Verurteilung gelten die Beschuldigten als unschuldig.

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