Gladbeck. Das Ratsgymnasium in Gladbeck bekommt neue Räume. Im Fokus steht das denkmalgeschützte Direktorenhaus. Was der Architekt dafür geplant hat.

Bis Sommer 2026 soll das Gladbecker Ratsgymnasium aufgrund der Rückkehr zum G9-Schulsystem um neue Räume erweitert werden. Das hatte der Schulausschuss bereits im August einstimmig beschlossen. Nun hat der beauftragte Architekt Christian Happe vom Dortmunder Architekturbüro „ch-quadrat“ die Pläne im Ausschuss vorgestellt.

Unter anderem sieht der Beschluss vor, dass das unter Denkmalschutz stehende Direktorenhaus künftig besser genutzt werden soll. Bislang steht es nur teilweise für schulische Zwecke zur Verfügung. Die Planungen umfassen einen neuen Ergänzungsbau mit einem behindertengerechten Anschluss an das ehemalige Direktorenhaus.

Erweiterung des Gladbecker Ratsgymnasiums in Abstimmung mit Denkmalschutz

In Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde seien die Baupläne entstanden, so Happe. Ein so wichtiges Gebäude im Stadtkern dürfe laut Denkmalschutz nicht unter einem Neubau leiden. „Das Direktorenhaus solle eine harmonische Ergänzung bekommen, die zum Altbau passt“, sagt der Architekt. Durch den Austausch mit der Behörde habe sich gezeigt, dass nur ein Bauplatz für die Erweiterung in Frage kommt. Demnach soll das Hauptgebäude in Richtung Westen verlängert werden.

Ebenfalls in Abstimmung mit dem Denkmalschutz sei laut Happe beschlossen worden, dass das Fassadenmaterial eine ähnliche Farbe haben soll, wie der vorhandene Klinker. „Das Erscheinungsbild soll dem des Altbaus ähneln“, sagt er, „und gleichzeitig soll das Moderne durchkommen.“

Neubau am Ratsgymnasium: Diese Räume kommen dazu

Außerdem ist geplant, unter dem Neubau einen witterungsgeschützten Fahrradunterstand zu errichten. Darüber entstehen vier Geschosse, die jeweils einen Klassenraum mit etwa 60 Quadratmetern Größe vom Erdgeschoss bis zum zweiten Obergeschoss, einen Mehrzweckraum im Dachgeschoss und benötigte Nebenräume beinhalten.

Für den Ausbau des Ratsgymnasiums in Gladbeck soll das Hauptgebäude in Richtung Westen verlängert werden. (Archivbild)
Für den Ausbau des Ratsgymnasiums in Gladbeck soll das Hauptgebäude in Richtung Westen verlängert werden. (Archivbild) © www.blossey.eu | Hans Blossey

Für das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss sehen die Pläne des Dortmunder Architekturbüros eine neue Anbindung an das Direktorenhaus vor. Barrierefreiheit soll durch Plattformlifte an den Treppenläufen geschaffen werden.

So soll der Altbau des Ratsgymnasiums umstrukturiert werden

Darüber hinaus plant der Architekt, das Direktorenhaus denkmalgerecht zu sanieren und für die schulische Nutzung zu optimieren. Dafür soll das bislang unausgebaute Dachgeschoss als weiterer Nutzraum dienen. Zudem plant Happe, die Fassade, das Dach, die Fenster und die Türen des Direktorenhauses denkmalgerecht wiederherzustellen und zu erneuern.

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Im Altbau werden alle administrativen Büros im Erdgeschoss durch die Zusammenführung der Schulleitung und des Lehrerzimmers zentral zusammengefasst. Durch Flächenerweiterungen sollen zudem fehlende Nebenräume geschaffen werden. Schülerinnen und Schüler können sich außerdem auf einen Raum freuen, in dem sie sich vom hektischen Schulalltag ausruhen können.

Nachhaltige Pläne für den Ausbau des Ratsgymnasiums

Beim Ausbau des Ratsgymnasiums wird außerdem an Nachhaltigkeit gedacht. Auf dem Flachdach des Anbaus ist ein sogenanntes Retentionsgründach geplant. Dieses Konstrukt halte Regenwasser zurück. Das gespeicherte Wasser könne im Sommer effektiv die oberste Geschossdecke der Schule kühlen. Des weiteren soll das Gebäude mit einer Lüftungsanlage mit Wärme-Rückgewinnung und einer PV-Anlage ausgestattet werden. Das Gebäude wird außerdem an das Fernwärmenetz angeschlossen.

Die Baumaßnahmen zur Erweiterung des Ratsgymnasiums umfassen insgesamt 400 Quadratmeter für den Neubau, 370 Quadratmeter für das Direktorenhaus sowie 1500 Quadratmeter für den Altbau. Voraussichtlich wird das Bauvorhaben rund 6.600.000 Euro kosten. Der Schulausschuss hat das Vorhaben einstimmig beschlossen. Am 30. November werden die Pläne dem Wirtschaftsförderungs- und Bauausschuss zum Beschluss vorgelegt.