Gladbeck. Um Bildung in Gladbeck auch nach 2026 besonders zu fördern, wurde im Rathaus über ein Schulausbauprogramm 2.0 beraten. CDU zeigte sich irritiert.

Investition in Bildung ist wichtig – darüber herrscht im Gladbecker Rathaus große Einigkeit. Auch darüber, dass das Schulausbauprogramm in Gladbeck nach 2026 weiter fortgeführt werden soll, waren sich die Mitglieder des Schulausschusses in der Sitzung am Montag weitestgehend einig. Einzig die CDU zeigte sich irritiert über den Zeitpunkt, zu dem SPD, Grüne und FDP den Antrag auf ein Schulausbauprogramm 2.0 einreichten.

Aktuelles Schulausbauprogramm läuft 2026 aus

Schon 2018 machte die demografische Entwicklung in der Stadt ein breit aufgelegtes Schulausbauprogramm notwendig, welches zunächst für die Jahre 2019 bis 2026 angesetzt wurde. Das Programm diente dabei als Grundlage dafür, dass viele Schulen erweitert und modernerer Schulraum in Gladbeck geschaffen wurde und wird. SPD, Grüne und FDP erklärten vor dem Ausschuss am Montag in einem gemeinsamen Antrag, dass neue gesetzliche Anforderungen, wie der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule ab dem Schuljahr 2026/2027, eine Fortschreibung des aktuellen Ausbauprogramms notwendig machen.

Der Vorsitzende des Schulausschusses, Dustin Tix, verdeutlichte am Montag die Wichtigkeit von bestmöglichen Schulangeboten für Gladbeck.
Der Vorsitzende des Schulausschusses, Dustin Tix, verdeutlichte am Montag die Wichtigkeit von bestmöglichen Schulangeboten für Gladbeck. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Die Verwaltung bestätigte im Ausschuss, dass das Schulausbauprogramm sehr wichtig für Gladbeck sei und viele Maßnahmen aktuell noch durchgeführt würden. Es gebe kaum Schulstandorte, an denen zurzeit nicht gebaut oder geplant werde. Laut dem Schulausschussvorsitzenden Dustin Tix wurden durch das erste Programm bisher knapp 20 Millionen Euro in Bildung investiert, weitere 27 Millionen Euro würden aktuell verbaut. Die Verwaltung äußerte, dass es bereits Ideen bezüglich einer Fortführung des Programms gebe.

CDU zu Antrag im Schulausschuss: „Ins Blaue hinein“

Der Antrag wurde anschließend mit sechs Enthaltungen – überwiegend von Seiten der CDU – angenommen und die Verwaltung somit beauftragt, ein Schulausbauprogramm 2.0 zu erarbeiten und dabei den rechtlichen Anspruch auf den Ganztag sowie das Kölner Raumprogramm und das Klassenraum-Plus-Prinzip zu berücksichtigen. Die Skepsis der CDU-Fraktion wurde von Jörg Baumeister damit begründet, der Antrag geschehe „ins Blaue hinein“, ohne dass es konkrete Anhaltspunkte für das Schulausbauprogramm 2.0 gebe. Er warf die Frage in den Raum, ob es nicht besser sei, zunächst den qualitativen Schulentwicklungsplan abzuwarten. Dieser wird von externen Gutachtern für die Stadt erstellt.

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Für die Mehrheit des Ausschusses stand allerdings fest, dass man mit der Entwicklung eines Schulausbauprogramms 2.0 nicht früh genug anfangen könne. Und auch Baumeister machte deutlich: „Wir sind nicht gegen die Fortführung, uns hat nur der Zeitpunkt des Antrags gewundert.“ Dustin Tix fasste zusammen: „Für unsere Familienstadt Gladbeck sind bestmögliche Schulangebote unverzichtbar. Genau dazu soll das neue Ausbauprogramm 2.0 den nächsten Grundstein legen.“