Gladbeck. Das Ratsgymnasium wurde in den vergangenen zwei Jahren umfangreich saniert. 1,8 Millionen Euro investierten Stadt und Land in die Instandsetzung.
Am Ratsgymnasium in Gladbeck stehen die im Sommer 2020 begonnenen umfangreichen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten vor dem Abschluss. Rund 1,8 Millionen Euro investierte die Stadt mit Hilfe des Landes insgesamt in das Gebäude und seine Ausstattung. Besonders stolz sind Schule und städtische Schulverwaltung auf die restaurierte historische Aula, die im neuen alten Glanz erstrahlt.
Die altehrwürdige Schulaula wurde unter Aufsicht des Denkmalschutzes komplett, aber behutsam neu ausgemalt, berichtet Schulleiter Matthias Schwark. Restauratoren überprüften zuvor die Wände und Decke auf die ursprünglichen Farbpigmente und legten Wert auf die Originalfarben. Auch das Parkett der Schulaula wurde saniert. Und nicht nur das: Sämtliche historische Polsterstühle wurden überarbeitet, die riesigen Vorhänge in Schuss gebracht.
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Komplette Elektrik und Bühnentechnik in der Aula wurde erneuert
Außerdem wurde, so Schwark, die komplette Elektrik und die Bühnentechnik erneuert. Mit Hilfe des Fördervereins konnte eine hochmoderne Lautsprecheranlage angeschafft und installiert werden, sämtliche Kabel wurden denkmalgerecht in Kabelschächte gepackt, berichtet Schulleiter Matthias Schwark. Demnächst soll die Ton- und Lichttechnik noch auf eine digitale Steuerung umgestellt werden. Selbst die riesigen Kronleuchter nahm man sich vor: Die können nun motorisiert von der Auladecke herabgefahren werden. Schwark: „Vorher musste das aufwendig per Hand gemacht werden.“ Hier wird noch eine Umstellung auf LED-Beleuchtung folgen.
Wichtigste Maßnahme bei den Sanierungsarbeiten seit 2020 war allerdings die lang ersehnte Fassadensanierung des denkmalgeschützten, 1914 erbauten Altgebäudes an der Mittelstraße, die allein knapp 400.000 Euro kostete. Backsteinmauerwerk, Gesimse aus Tuffstein sowie die Fenstereinfassungen und Zierelemente aus Naturstein wurden – auch hier in enger Abstimmung mit der Unteren Denkmalbehörde – instand gesetzt, berichtet Silke Döding, die Leiterin des Amtes für Schule und Bildung. 2400 Quadratmeter Fassadenflächen wurden saniert. Wie neu präsentiert sich auch der jahrzehntealte Wahlspruch der Schule „Vorwärts, aufwärts“ – über dem Haupteingang in Stein gemeißelt. Selbst die Schultür, durch die Generationen von Schülern seit Kriegsende das Schulhaus betraten, wurde überarbeitet und blieb erhalten.
Das Rats hat für 180.000 Euro einen neuen Chemiefachraum bekommen
Überarbeitet wurde auch das Treppenhaus im Altbau, eine ganze Anzahl von Klassen- und Fachräumen erhielten eine Akustiksanierung, die Klassenräume der Jahrgangsstufe 5 wurden gestrichen. Auch Zeichensaal und Musikraum des Ratsgymnasiums, kürzlich als „digitale Schule“ ausgezeichnet, wurden frisch ausgemalt, außerdem der Parkettboden saniert. Rege genutzt von Schülern und Lehrern wird bereits die neue Cafeteria. Besonders freut sich Schulleiter Schwark über die Neuausstattung eines Chemiefachraumes, die 180.000 Euro kostete. Amtsleiterin Döding sicherte zu, dass weitere Neueinrichtungen naturwissenschaftlicher Fachräume folgen werden.
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Sämtliche Klassen sollen, so Schwark, bis Ende des Jahres mit Wlan und modernen Touchboards, die auch mit den Laptops der Schüler kommunizieren, ausgestattet sein. Und auch auf dem Schulhof hat sich noch einiges getan: Auf der Westseite der Schule sorgt die „Welle“ für neue und variable Sitzgelegenheiten – ab dem Frühjahr auch im Schatten eines neu gepflanzten Baumes. Bereits 2019 war die umfangreiche Schulhofsanierung für 390.000 Euro abgeschlossen worden. Schulleiter Schwark ist zufrieden: „Die Schule ist zwar alt, hat aber viel Charme, was die Sanierungen nun unterstreichen, ist aber auch für die zukünftigen Anforderungen gerüstet.“
Gegründet im Jahr 1900
Das Ratsgymnasium gibt es seit 1900 – zunächst als Rektoratsschule, danach bis 1971 als Neusprachliches Gymnasium für Jungen“. Das Gebäude an der Mittelstraße wurde 1914 gebaut, ein Jahr später bezogen. Im Krieg wurde es schwer beschädigt, 1950 wiederhergestellt.
Zurzeit werden an der Traditionsschule 525 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Das Kollegium unter Leitung von Schulleiter Matthias Schwark und Stellvertreterin Sandra Harms umfasst 55 Kräfte.