Gladbeck. Im Frühjahr soll am Gymnasium der Umbau des Schulhofes beginnen. Im Sommer folgt der erste Teil der denkmalgerechten Fassadenauffrischung.

Am Ratsgymnasium herrscht Aufbruchstimmung: Endlich starten in den kommenden Monaten zwei wichtige, seit längerem ausstehende Baumaßnahmen. Zum einen wird im Frühjahr der umfangreiche Umbau des Schulhofes durchgeführt, andererseits im Sommer die lang erwartete Fassadensanierung in Angriff genommen. Insgesamt investiert die Stadt mit Finanzhilfen von Bund und Land knapp 1,4 Millionen Euro.

„Das freut mich wirklich sehr, weil es durch beide Maßnahmen endlich zu der lange von der Schulgemeinde gewünschten optischen Aufwertung der Schule kommt“, so Hans-Christoph Pocha, Schulleiter des Ratsgymnasiums, im WAZ-Gespräch. Bei beiden Maßnahmen habe die Schule langen Atem bewiesen: Der Umbau des Schulhofes sollte eigentlich schon im Frühjahr letzen Jahres begonnen werden – nur fand sich wegen der guten Baukonjunktur bis dato keine Firma, die den 390.000 Euro schweren Auftrag annehmen wollte. Nun hat sich laut Stadtverwaltung bei der erneuten Submission offenbar ein Interessent gefunden. Die Auftragsvergabe stehe nun unmittelbar bevor, heißt es.

Schüler wirkten mit bei den Plänen für den neuen Schulhof

Alle Bereiche des Schulhofes am Ratsgymnasium werden ab Frühjahr umgebaut.
Alle Bereiche des Schulhofes am Ratsgymnasium werden ab Frühjahr umgebaut. © Lutz von Staegmann

Die Pläne für den neuen Schulhof, an denen laut Pocha auch Schüler des Ratsgymnasiums mitgewirkt haben, sieht als Kernstück eine Zentralisierung der Fahrradparkanlage im westlichen Teil des Schulhofes mit zusätzlichem Zugang von der Mittelstraße (über den Parkplatz neben dem Direktorenhaus) vor. „Das gibt auf unseren beengten Flächen rings um die Schule die Möglichkeit, zusammenhängende neue Pausenmöglichkeiten zu schaffen“, so Schulleiter Pocha.

Es werden Spiel- und Bewegungsbereiche für die jüngeren Schüler geschaffen, aber auch Rückzugsmöglichkeiten und Plätze zum Verweilen für die älteren. Außerdem sehen die Pläne Flächen vor zur freien, kreativen Gestaltung der Schüler oder zur Nutzung für „Outdoor-Unterricht“. Finanziert wird der Umbau aus Mitteln des Integrierten Innenstadtkonzeptes.

Besonders erfreut ist Pocha über die anstehende denkmalgerechte Sanierung der historischen Backsteinfassade. Im Sommer soll es laut Stadtverwaltung mit einem 1. Bauabschnitt losgehen. Dann wird zunächst die Hauptfassade an der Mittelstraße in Ordnung gebracht – was angesichts von Gesimsen, Fenstereinfassungen und Zierelementen aus Naturstein besonders aufwändig, aber auch besonders wichtig ist.

2400 Quadratmeter Außenfassade werden saniert

Über hundert Jahre alt

Das Gebäude des Ratsgymnasiums stammt aus dem Jahr 1914, nach Kriegszerstörungen wurde es 1949 wieder aufgebaut. Das Hauptgebäude steht unter Denkmalschutz.

2016/2017 wurden 1900 qm Quadratmeter Dach neu eingedeckt – samt Erneuerung von Gauben, Rinnen, Fallrohren und der Schrägdachverglasung Zeichensaal. Kosten: 500 000 Euro.

Pocha: „Das bringt dem Schulgebäude das ansehnliche Äußere wieder zurück.“ Seit vier Jahren muss die Schule mit provisorischen Einrüstungen über den zwei Eingängen an der Mittelstraße leben – weil möglicherweise poröse Fassadenteile abfallen könnten.

1,04 Millionen Euro kostet die Sanierung, bei der insgesamt 2400 Quadratmeter Backsteinmauwerk aufgefrischt werden. Das Geld stammt aus dem Förderprogramm des Bundes „Gute Schule 2020“. Vollendet werden diese Arbeiten in einem 2. Bauabschnitt im Sommer 2020, wenn Seiten- und Hoffassaden grunderneuert werden. Für Schulleiter Pocha sind beide Baumaßnahmen „sehr wichtig für die Schule“. In den Jahren 2016/2017 wurde bereits das Schuldach denkmalgerecht saniert.