Gladbeck. Der Markt der Rentforter Pfadfinder kommt bei den Gladbeckern ausgesprochen gut an – weil er anders ist als viele andere Weihnachtsmärkte.
Mit adventlichem Ambiente in die Weihnachtszeit: Am Samstag war es wieder so weit, der Rentforter Adventsmarkt fand wie jedes Jahr auf dem Platz vor der St. Josef-Kirche an der Hegestraße in Gladbeck statt. Die Rentforter Pfadfinder organisierten zusammen mit dem Kirchenverein St. Josef, der Caritas St. Josef, Ehrenamtlichen, Eltern und Kindern den beliebten Adventsmarkt und bauten ihn innerhalb einer Woche auf.
Während im Hintergrund weihnachtliche Musik abgespielt wird, schlendern die Gäste zwischen den harmonisch aufeinander abgestimmten Schwarzzelt-Ständen an weihnachtlichen Dekoartikeln und Spielzeugen vorbei. Einige decken sich gleich für die kalte Winterzeit mit warmer Kleidung ein, die hier in Form von Mützen, Schals und Handschuhen zu finden ist.
Gladbecker decken sich schon für den Advent ein
Annika Grapp (24) und Luisa Werner (26), Pfadfinderleiterinnen, erzählen, der „Markt wächst jedes Jahr“. Dieses Mal sind die Kapazitäten mit 39 Ständen aber wegen mangelndem Baumaterial begrenzt. Die Stände werden von Pfadfindern, aber auch von vielen Privatpersonen geführt, die auch teilweise aus der Gladbecker Umgebung kommen. „Wir freuen uns, dass immer so viele Menschen kommen“, sagen die beiden Pfadfinderleiterinnen. Begeistert sind sie auch, dass die harte Arbeit sich lohnt und so gut angenommen wird.
Zu Beginn des Adventsmarktes um 14 Uhr können die Besucher noch in den strahlend blauen Himmel blicken. Das kalte Wetter bringt die winterliche Atmosphäre, die zum Abend – im Dunkeln mit der Lichterkettendekoration – noch gemütlicher und kuscheliger wirkt. „Den Leuten ist das Wetter egal“, so Grapp, „die kommen immer.“ Das bestätigt sich auch, als es kurze Zeit später wie aus Eimern schüttet.
Teile des Adventsmarktsgewinns werden gespendet
Später kommen auch noch der Nikolaus, ein Engel und Knecht Ruprecht, die den Markt für Kinder spannender machen sollen. Als Kinder-und Jugendverband sei den Pfadfindern das besonders wichtig. Wie auch in den letzten Jahren werden Teile des Gewinns gespendet, dieses Jahr geht das Geld an den Kinderhospizdienst Emscher-Lippe.
Neben den typischen Weihnachtsmarkt-Gerichten wie Grünkohl, Reibekuchen, Bratwurst, Currywurst, gibt es am Samstag zusätzlich Flammkuchen, Stockbrot, Crêpes, Popcorn und Zuckerwatte an denen sich alle Besucher erfreuen konnten. Glühwein und Kinderpunsch zum Runterspülen gibt es natürlich auch.
Der Adventsmarkt ist anders als andere Weihnachtsmärkte – finden auch die Besucher
Die Gladbecker Zwillinge Annika und Sandra von der Weppen (37) finden es gut, dass man sich sicher sein kann, dass so viel selbst gemacht worden ist: „Man merkt, dass viel Liebe dahintersteckt.“ Besonders begeistert sind die beiden auch von der Veggie-Bratwurst, die es sonst nicht so häufig auf Weihnachtsmärkten zu kaufen gibt. Ein weiterer deutlicher Unterschied zu einem normalen Weihnachtsmarkt ist, dass der Fokus nicht auf den „Fressbuden“ liegt, sondern auf den selbstangefertigten Angeboten. Die beiden haben nichts am Adventsmarkt auszusetzen, sondern wünschen sich mehr Werbung für solche Veranstaltungen.
Andrea Hundert (64) steht am Samstag hinter ihrem Stand. Bei ihr gibt es weihnachtliche Holzarbeiten und Gebäck. Die Holzarbeit macht sie nun schon seit 35 Jahren. Nach einer längeren Pause hat sie jetzt wieder Gefallen daran gefunden und möchte ihre Handarbeit den Gästen näherbringen. Auch sie lobt den Adventsmarkt für seine Organisation und die abwechslungsreichen Angebote. Alle haben Spaß und sind sehr „kommunikativ und freundlich“, sagt Hundert.
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Zwei weitere Besucherinnen, Eva Niehues (75) und Maria Lopez (60), lassen den Adventsmarkt für sich sprechen: „Man sieht ja, wie gut besucht der ist.“ Sie sehen den Rentforter Markt als einen traditionellen Weihnachtsmarkt, bei dem die Priorität nicht auf dem Essen liegt. Sie betonen auch ihren Respekt für die Arbeit und Freude, die hinter allem steckt.