Gladbeck. Die Ansprüche der Menschen an Bestattungen haben sich gewandelt. Der ZBG bietet ab 2024 neue Grabarten an. Das ist das Besondere.

Ja, es ist eine Binsenweisheit. Gestorben wird immer. Fragt sich nur, wie Menschen bestattet werden (wollen). Und auch da gibt es Trends. Als Entwicklung kristallisiert sich immer mehr heraus: Gefragt sind möglichst pflegeleichte oder gar pflegefreie Gräberam besten preiswert. Um den Kundenwünschen zu entsprechen, erweitert der Zentrale Betriebshof Gladbeck (ZBG) als Betreiber der drei städtischen Friedhöfe immer wieder sein Angebot. Zwei neue Bestattungsformen sind ab dem Jahr 2024 möglich.

„Als eine kostengünstige Alternative zu bisherigen Grabarten erfolgt die Beisetzung einer Urne ohne Anwesenheit von Angehörigen und/oder Dritter“, heißt es über das anonyme Gemeinschaftsurnenreihengrab. René Hilgner, erster ZBG-Betriebsleiter: „Dabei ist eine Bestattung unter 700 Euro möglich. Das ist die günstigste Grabart, die wir anbieten.“

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Silke Kuckert-Brinkmann, beim ZBG Expertin für Friedhofsunterhaltung und Bestattungswesen, erklärt: „Für diese Form der Beisetzung wird auf dem Friedhof in Rentfort ein Grabhügel errichtet.“ Eine Trauerfeier könne, je nach Bestattungsbezirk, in den Trauerhallen der städtischen Friedhöfealso in der Stadtmitte, Brauck und Rentfort – durchgeführt werden. Aber: Die Beisetzung erfolgt ausschließlich auf dem letztgenannten Gottesacker an der Ziegeleistraße, betont die Abteilungsleiterin.

Silke Kuckert-Brinkmann, beim Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG) Expertin für Friedhofsunterhaltung und Bestattungswesen, weiß, was der Kundschaft am Herzen liegt.
Silke Kuckert-Brinkmann, beim Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG) Expertin für Friedhofsunterhaltung und Bestattungswesen, weiß, was der Kundschaft am Herzen liegt. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Ein Trend, der sich ebenfalls mehr und mehr durchsetzt, ist eine letzte Ruhestätte als naturnahe Baumbestattung. Einen Friedwald, wie anderenorts, kann der ZBG nicht anlegen. Doch er reagiert auch auf diese Nachfrage der Zentrale Betriebshof Gladbeck – mit dem Urnen-Baumwahlgrab ab kommendem Jahr. „Diese Möglichkeit soll es zunächst nur in Brauck, später jedoch auch auf den anderen Friedhöfen geben“, erklärt Silke Kuckert-Brinkmann.

Zunehmend fragen Gladbecker nach einer naturnahen Baumbestattung

Bis zu vier Urnen finden in einer 1,30 Meter langen Edelstahlröhre Platz, die ins Erdreich rund um einen Baum gelassen wird. Verschlossen wird das Rohr, so Hilgner, mit einer hochwertigen, wiederverschließbaren Bronzeabdeckung. In diesen Deckel können individuell Daten der Verstorbenen eingraviert werden. Je Baum sind zwölf Erdgrabsysteme vorgesehen, die in eine gärtnerisch gestaltete Staudenfläche eingebettet sind. Der Tarif für diese vier Urnen ist mit 2681 Euro (ohne Gebühren) für eine Laufzeit angesetzt.

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