Gladbeck. Ein Blick in die Wartezimmer in Gladbeck zeigt: Die Erkältungs- und Grippewelle ist da. Und Corona war nie weg. Hausarzt äußert dringende Bitte.
Für die Hausärzte gibt es kein Vertun: Die Erkältungs- und Grippesaison hat begonnen. Seit etwa zwei Wochen sei ein deutlicher Anstieg an Erkrankungen zu beobachten, sagt Dr. Gregor Nagel, Hausarzt am Medizincampus in Gladbeck-Butendorf und Sprecher des Gladbecker Ärztenetzes. „Die Praxen sind voll.“
Darum bieten viele Ärzte in Gladbeck nach wie vor spezielle Infektionssprechstunden an
Und nicht wenige Patientinnen und Patienten hätten sich auch mit dem Corona-Virus infiziert. Gregor Nagel verwundert es nicht. „Corona war nie weg“, sagt er. Viele Patienten, so die Erfahrung des Gladbecker Hausarztes, würden sich nach dem Auftreten der ersten Symptome daheim testen. Er bittet dringend darum, bei einem positiven Ergebnis nicht gleich in die Praxis zu eilen, sondern zunächst anzurufen. Viele Ärzte würden auch weiterhin eine spezielle Infektionssprechstunde anbieten. Und natürlich sei es nach wie vor geboten, bei einer Erkrankung eine Maske zu tragen. „Idealerweise eine FFP2-Maske“, so Nagel.
Der Gladbecker Mediziner hat die Erfahrung gemacht, dass viele Patienten über Corona gut informiert seien. Gleichwohl erlebt er es in seiner Praxis immer wieder, dass die Menschen über die Diagnose Corona erstaunt sind. Sie waren davon ausgegangen, dass die Erkrankung der Geschichte angehört. Aber wie sagte jüngst die Virologin Isabella Eckerle in einem Podcast: „Das Virus ist noch nicht fertig mit uns.“
Kann eine Corona-Impfung vor der Erkrankung schützen?
Kann eine Impfung vor der Erkrankung schützen? Nein, sagt der Mediziner aus Gladbeck, aber sie schütze gut vor einem schweren Verlauf. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt über 60-Jährigen eine Impfung mit dem jetzt zum Einsatz kommenden angepassten Vakzin. Gespritzt werde in der Regel der Impfstoff des Herstellers Biontech. Derzeit lasse sich der Corona-Pieks gut mit dem gegen Grippe verbinden, empfiehlt der Sprecher der Gladbecker Ärzteschaft. Allerdings: Zwischen einer Corona-Erkrankungen oder der jüngsten Impfung sollte mindestens ein Jahr vergangen sein.
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Nagel bedauert es, dass es den Patienten derzeit nicht möglich sei, sich telefonisch krankschreiben zu lassen. Auch das führe dazu, dass die Wartezimmer voll seien. Und da das medizinische Personal vor Erkrankungen nicht gefeit sei, könne es in diesen Wochen schon einmal zu Wartezeiten kommen. Gelassen bleiben, bittet der Hausarzt die Patientinnen und Patienten.
Dass die Praxen im Winter voll sind, ist nicht ungewöhnlich
Dass es im Winter mehr zu tun gibt, ist für die Praxen übrigens nicht ungewöhnlich. Im ersten und im vierten Quartal seien die Fallzahlen am höchsten, berichtet Nagel. Im Frühjahr und Sommer kommen weniger Patienten in die Praxis. Dann gehe es häufig um Mandelentzündungen und Durchfallerkrankungen, so der Hausarzt aus Butendorf.
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Aber in den kommenden Wochen werden sich die Ärzte mit Schnupfen, Husten und Fieber auseinandersetzen müssen. Nagel: Wer sich gesund ernähre, Sport treibe und an der frischen Luft aufhalte, der schaffe eine gute Grundlage, um gegen Erkrankungen vorzubeugen.