Gladbeck. Ein Anwohner ärgert sich über einen Müllplatz – er vermutet von Netto – in der Gladbecker Innenstadt. Nun schaltet sich die Stadt ein.
Der Anblick ist wirklich nicht sehr appetitlich. Die Mülltonnen quellen über, sind nicht geschlossen, obenauf liegt eine Tüte, augenscheinlich gefüllt mit einer undefinierbaren Flüssigkeit – es sieht schon eklig aus, was Daniel Nattkämper hier fotografiert hat. Das Bild zeigt einen Blick in den Müllplatz hinter dem Hoch10, genau an der Grenze zu Nattkämpers Grundstück. Nach seinen Informationen sammelt hier der Discounter Netto seinen Abfall.
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Nattkämper wohnt an der Goethestraße, der Zugang zu den Garagen und auch zum Haus geht über den Hof, immer vorbei an der Müllsammelstelle. Gerade wenn es heiß ist, gehe von hier auch ein entsprechender Geruch aus, sagt der Anwohner. Wenn dort verderbliche Ware gammelt, treten von Zeit zu Zeit Flüssigkeiten aus. Der Verschlag hat keinen Boden, unter den Türen ist ein breiter Schlitz, hier tritt die Flüssigkeit aus und sucht sich den Weg in den nächstgelegenen Gully. Spuren auf dem Pflaster zeugen davon.
In der Innenstadt trifft man auch immer mal wieder auf Ratten
Hinzu komme: In der Innenstadt gebe es auch immer wieder mal Probleme mit Ratten. Wohlgemerkt, so Nattkämper, das komme in Innenstädten häufiger vor, und ihm liege es fern, Netto dafür verantwortlich zu machen. Aber: „Eigentlich sollte doch jeder ein Interesse haben, es Ungeziefer so schwer wie möglich zu machen.“ Überspitzt formuliert: Eine offene Mülltonne ist für Ratten ja quasi ein Buffet.
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Versuche, mit Netto-Mitarbeitern oder der Filialleitung zu sprechen, seien erfolglos gewesen. Anfangs habe sich der Zustand kurzzeitig gebessert, doch es sei eben nicht dauerhaft gewesen, bedauert Nattkämper. Eine Anfrage der Lokalredaktion an die Pressestelle des Discounters blieb unbeantwortet.
Stadt Gladbeck will auf die Mieter zugehen und eine Lösung finden
Doch gibt es für die Lagerung von Gewerbeabfall – und darum geht es ja augenscheinlich – nicht klare Regeln? Eine Anfrage beim Kreis, in dessen Zuständigkeit das Thema fällt, bringt zumindest etwas Bewegung in die Sache. Kreis und Stadt sprechen sich ab, der ZBG hat die Situation unter die Lupe genommen. Zu dem Zeitpunkt sei es unauffällig gewesen, sagt Stadtsprecher David Hennig. „Einen akuten Handlungsbedarf sehen wir nicht.“
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Allerdings werde der ZBG noch einmal auf die Mieter im Haus zugehen, mit ihnen über die Entsorgung sprechen und auch darüber, ob das Tonnenvolumen tatsächlich ausreichend ist. Es gehe darum, so Hennig, eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden. „Wir sehen uns da in einer Mittlerrolle.“ Gleichzeitig verweist der Stadtsprecher auch auf die Mängel-App sowie das Ideen- und Beschwerdemanagement (02043/99-2616) der Stadtverwaltung hin. Auch dort könnten solche Ärgernisse gemeldet werden.
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