Gladbeck. Ein Lebensmittel-Preisvergleich zeigt, wo Gladbecker beim Einkaufen Geld sparen können. Der Discounter ist dabei nicht immer am günstigsten.

Käse und Wurst sind beim Discounter am günstigsten? Weit gefehlt! Beim Preisvergleich von 15 zuvor festgelegten Produkten in fünf Gladbecker Geschäften zeigt sich: Nicht immer sind Lebensmittel bei Aldi oder Lidl am günstigsten. Während die Preise einiger Produkte in allen besuchten Läden gleich hoch sind, kosten andere Lebensmittel je nach Geschäft das Doppelte. Doch wo kauft man in Gladbeck im Schnitt am günstigsten ein?

Die Regeln des Vergleichstests der Redaktion von Mai 2023 sind einfach: 15 vorab ausgewählte Produkte – darunter beispielsweise ein Päckchen Butter, eine Gurke und eine Tafel Schokolade – werden jeweils bei fünf unterschiedlichen Lebensmittelhändlern in Gladbeck gekauft. Dazu zählen: Lidl, Aldi, Netto, Edeka und Rewe. Zusätzlich haben wir uns auf dem Gladbecker Wochenmarkt umgeschaut, um auch dort einige Preise mit denen im Supermarkt zu vergleichen.

Die Menge wird vorab festgelegt, bei Butter handelt es sich beispielsweise um ein 250 Gramm-Päckchen und bei Milch um einen Liter frische Vollmilch. Es wird jeweils das günstigste Produkt des Ladens berechnet, in der Regel handelt es sich hier um die Hausmarke. Angebote werden nicht berücksichtigt, um den Normalpreis der Lebensmittel vergleichen zu können.

Diese Produkte gibt es in Gladbecker Geschäften zum gleichen Preis

Ob Discounter oder Supermarkt – einige Produkte werden in allen getesteten Filialen zum gleichen Preis angeboten. Dazu zählen: Ein Liter Vollmilch (1,15 Euro), ein Kilo Mehl (79 Cent), ein Kilo Zucker (1,49 Euro), 500 Gramm Nudeln (99 Cent), 1,5 Liter Mineralwasser (27 Cent) und 100 Gramm Vollmilchschokolade (59 Cent).

Auch ein Päckchen Butter unterscheidet sich preislich kaum – bei Aldi (1,45 Euro) zahlt man vier Cent weniger als beim Rewe in der Gladbecker Innenstadt. Bei Rewe sind allerdings einige Produkte der Eigenmarke ausverkauft, sodass der Verbraucher auf deutlich teurere Alternativen zurückgreifen muss: Ein Kilogramm Zucker kostet dann in der günstigsten Variante gleich 2,39 Euro, es wird aber auch Zucker für vier Euro angeboten.

Überraschend fällt der Preisvergleich bei Käse- und Wurstwaren aus: Eine 150-Gramm-Packung Salami ist nicht bei Aldi oder Lidl (1,79 Euro), sondern bei Edeka Zurheide (1,59 Euro) am günstigsten. Bei Rewe wiederum kostet die Wurst mehr als doppelt so viel (3,49 Euro). Hier lohnt es sich deshalb, genau hinzuschauen. Noch überraschender ist der Preis für Käse. 400 Gramm Gouda von der Eigenmarke sind bei Netto (2,69 Euro) am günstigsten und bei Lidl mit 3,49 Euro am teuersten. Nicht immer sind Produkte im Discounter somit am preiswertesten.

Gladbecker Wochenmarkt günstiger als Rewe und Edeka

  • Wer statt im Supermarkt lieber auf dem Wochenmarkt einkauft, der muss hier nicht zwingend tiefer in die Tasche greifen – einige Produkte kosten auf dem Markt in der Gladbecker Innenstadt weniger als bei Rewe und Edeka.
  • Für einen Kilogramm Äpfel bezahlen Wochenmarktbesucher mindestens 2,30 Euro, für 500 Gramm Tomaten 1,25 Euro und für eine Gurke 60 Cent – diese Lebensmittel sind zwar teurer als beim Discounter, aber günstiger als bei Edeka und Rewe.
  • Anders sieht es beim Gouda aus: Hier zahlen Verbraucher auf dem Wochenmarkt umgerechnet mindestens 5,16 Euro für 400 Gramm und damit deutlich mehr als in allen getesteten Läden. Dafür gibt es hier keine Plastikverpackungen und eine Beratung vom Händler.
  • Viele Produkte werden auf dem Wochenmarkt nicht angeboten. Frische Vollmilch, Mehl, Nudeln oder Schokolade sucht man vergeblich. Für den Wocheneinkauf ist deshalb oft ein zusätzlicher Besuch im Supermarkt nötig.

Aldi-Einkauf ist im Schnitt 13 Prozent günstiger als Rewe-Einkauf

Abgesehen von einzelnen Ausreißern zeigt unser Preisvergleich dennoch: Wer bei Aldi und Lidl einkauft, spart Geld. In Summe kosten die 15 getesteten Lebensmittel bei Aldi mit 25,05 Euro am wenigsten, dicht gefolgt von Lidl (25,97 Euro) und Netto (26,51 Euro). Bei Edeka zahlen Kunden 27,20 Euro und bei Rewe mit 28,05 Euro am meisten Geld für ihren Einkauf. Im Direktvergleich kostet der Wocheneinkauf damit bei Aldi 13 Prozent weniger als bei Rewe.

Auf dem Wochenmarkt in der Gladbecker Innenstadt werden einige Produkte – darunter auch Tomaten – günstiger angeboten als im Supermarkt.
Auf dem Wochenmarkt in der Gladbecker Innenstadt werden einige Produkte – darunter auch Tomaten – günstiger angeboten als im Supermarkt. © FUNKE Foto Services | Ant Palmer

Besonders lohnt sich ein Besuch in der Gemüseabteilung des Discounters. Tomaten und Gurken sind bei Aldi und Lidl unschlagbar günstig, während sie bei Edeka am teuersten sind. Auch bei Kartoffeln sparen Verbraucher bis zu 75 Prozent, wenn sie bei Aldi oder Lidl kaufen.

Butter, Kartoffeln und Eier deutlich günstiger als vor einem Jahr

Vergleicht man die Lebensmittelpreise im Mai 2023 mit denen von vor einem Jahr, so zeigt sich: Insgesamt sind die Preise laut der Verbraucherzentrale um elf Prozent gestiegen. Allerdings sind einzelne Lebensmittel noch deutlich teurer geworden, während andere sogar weniger kosten als 2022. Die Verbraucherzentrale erklärt: „Dass die Lebensmittelpreise insgesamt weiter höher geworden sind, liegt vor allem an einzelnen Produkten, deren Preise sprunghaft gestiegen sind. Dabei spielen Missernten durch Frost bzw. Unwetter eine wichtige Rolle: Sie haben zu einem geringeren Angebot geführt“.

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Den höchsten Preisanstieg gibt es in unserem Supermarkttest beim Zucker: Dieser kostete 2022 im Schnitt fast doppelt so viel wie vor einem Jahr, auch die Preise für Olivenöl sind um über 40 Prozent gestiegen. Gouda kostet rund 25 Prozent mehr, Salami und Schokolade 20 Prozent.

Weniger Geld zahlen Kunden derzeit für Butter. Ein Päckchen kostete 2022 noch durchschnittlich 2,19 Euro, jetzt liegt der Preis bei maximal 1,49 Euro – das sind 33 Prozent weniger. Auch die Preise für Kartoffeln und Eier sind um 19 bzw. fünf Prozent gesunken.