Gladbeck. „Freie Bahn ins Glück“ heißt die Ausstellung mit Werken von Michaela Eichwald. Die Eröffnung ist am 25. August – mit einem besonderen Event.
„Freie Bahn ins Glück“ – diesen verheißungsvoll-optimistischen Titel gibt die Künstlerin Michaela Eichwald der Ausstellung ihrer Kunstwerke in der Neuen Galerie in Gladbeck, die am Freitag eröffnet wird. Nur noch wenig Zeit bleibt ihr, um die Sammlung zu komplettieren und sie dann in ihrem Sinne zu präsentieren.
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Denn zum ersten Mal in der Geschichte der Neuen Galerie entstehen die mehrheitlich großformatigen Exponate direkt vor Ort. Der ehemalige Lesesaal im Gebäude der Neuen Galerie ist verschlossen, weil Eichwald ihn zu ihrem Atelier auserkoren hat. Drei Bilder befinden sich ganz kurz vor der Ausstellungseröffnung noch im Entstehungsprozess. Auch hier in Gladbeck verwendet Eichwald statt einer Leinwand Kunstlederimitat als Grundlage, teilweise mit Glitzereinschlüssen, was mittlerweile so etwas wie ihr Markenzeichen geworden ist.
Michaela Eichwald wandte sich erst spät der bildenden Kunst zu
Dabei ist die 56-Jährige in der Malerei eine Spätberufene, hat jedoch bereits in Paris, München und Basel ausgestellt, um nur einige Stationen zu nennen. Darüber hinaus hat sie seit 2021 eine Professur an der Akademie der bildenden Künste in Wien inne. Eichwald studierte Philosophie, Geschichte, Kunstgeschichte und Deutsche Philologie in Köln und publizierte zunächst Prosatexte und Lyrik. Erst dann wandte sie sich der bildenden Kunst zu.
Seit vier Wochen lebt und arbeitet Michaela Eichwald in Gladbeck und setzt dabei neugewonnene Eindrücke in Malerei um, mal mit Acryl, mal mit Öl oder Tusche. Die künstlerische Leiterin der Neuen Galerie, Luisa Schlotterbeck, verweist bei einer Arbeit auf nur zart angedeutete Blätter auf schwarzem Grund und erzählt, die Künstlerin habe in Gladbeck Blätter gesammelt, die sie in ihre Arbeit integriert hat.
Malerei als laufendes Experiment
Leider kann Eichwald selbst nicht an diesem Termin dabei sein, doch die letzten vier gemeinsamen Wochen seien inhaltlich sehr intensiv gewesen, sagt Schlotterbeck rückblickend. „Michaela Eichwald will nicht nur den Betrachter, sondern immer auch sich selbst mit ihrer Kunst überraschen“ ist sie überzeugt. Denn nie sei von vornherein klar, wie die aufgetragene Farbe mit dem Trägermaterial reagiere, „denn sowohl das Kunstleder als auch die PVC-Folie als Unterlage stoßen die Farbe eher ab, saugen sie nicht auf.“ So sei Malerei für Michaela Eichwald stets ein laufendes Experiment.
Im Hintergrund stünde auch, und hier zitiert Schlotterbeck die Künstlerin, „die Befreiung der Malerei von der Figuration.“ Deutlich wird dies zum Beispiel an einer Arbeit, die die Einladung zur Vernissage schmückt. Zunächst sieht der Betrachter ein unruhig-rotes Oval, umrahmt von einem schmalen dunklen Kranz vor grünem Grund. Am Rand steht ganz klein der Titel: „(Mme) Persévérance“, was so viel wie Frau mit Beharrungsvermögen bedeuten könnte und schon verändert sich der Blick.
Titel zaubert ein Lächeln ins Gesicht
Und darauf dürfen die Besucher der Vernissage wirklich gespannt sein, denn noch haben ihre Werke keine Titel. Die seien Michaela Eichwald, die ja ursprünglich vom geschriebenen Wort kommt, ziemlich wichtig, sagt Luisa Schlotterbeck. Die Künstlerin habe in ihren Gladbecker Wochen Notizzettel gesammelt, auf denen sie vieles festgehalten habe.
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Und mit dem hoffnungsvollen und auch ein wenig nostalgisch klingenden Titel der Ausstellung „Freie Bahn ins Glück“ schließt sich der Kreis. Und per Mail lässt uns Michaela Eichwald wissen: „Der Titel dient als Hintergrund, vor dem man arbeitet. Animation!“ Und die geschieht garantiert, denn der Titel zaubert unwillkürlich ein Lächeln ins Gesicht.
>> Die Vernissage zur Ausstellung „Freie Bahn ins Glück“ in der Neuen Galerie Gladbeck, Bottroper Str. 17, findet statt am Freitag, 25. August, ab 18.30 Uhr. Anschließend lädt der Förderverein Neue Galerie zu einem Sommerfest ein.
Die Ausstellung ist bis zum 29. Oktober mittwochs bis sonntags zwischen 15 und 20 Uhr in Gladbeck zu besichtigen. Es erscheint eine Edition. Weitere Informationen www.galeriegladbeck.de.