Gladbeck. 59 Knöllchen verteilen Ordnungshüter in Gladbeck durchschnittlich an jedem Tag an Falschparker. Die Einnahmen der Stadt stiegen 2022 stark an.
- Durch Falschparker in Halteverbotszonen oder auf Bürgersteigen hat die Stadt im Jahr 2022 hunderttausende Euro eingenommen.
- Täglich werden im Schnitt 58 Knöllchen in Gladbeck verteilt.
- Das Verwarngeld, welches jeder Falschparker zahlen muss, ist dabei durchschnittlich stark angestiegen.
Autofahrer parken auf dem Bürgersteig, vergessen ihre Parkscheibe oder stellen ihr Auto im absoluten Halteverbot ab – die Gründe, weshalb in Gladbeck Knöllchen ausgestellt werden, sind unterschiedlich. Eine Gemeinsamkeit gibt es jedoch: Die Stadt nimmt jährlich hohe sechsstellige Summen durch Falschparker ein. Eine Auswertung dieser Redaktion zeigt nun: Im vergangenen Jahr wurden zwar weniger Verwarnungen ausgestellt als in den Vorjahren, allerdings stiegen die Gesamteinnahmen deutlich. Autofahrer müssen folglich durchschnittlich deutlich mehr fürs Falschparken zahlen als noch vor einem Jahr.
Im Jahr 2022 wurden in Gladbeck 21.443 Verwarnungen ausgesprochen
638.389 Euro nahm die Stadt Gladbeck nach Angaben von Stadtsprecher David Hennig im vergangenen Jahr durch Verstöße „im ruhenden Verkehr“ ein, also durch falsch geparkte und falsch haltende Fahrzeuge. Am häufigsten wurden Knöllchen verteilt, weil Autofahrer unrechtmäßig in Parkscheibenzonen standen und auf Gehwegen parkten. Insgesamt wurden 21.443 Verwarnungen ausgesprochen, dazu kommen 5190 Bußgeldverfahren. Hennig erklärt: „Die Grenze liegt bei 55 Euro Verwarngeld, alles darüber ist ein Bußgeld. Wird ein Verwarngeld nicht gezahlt, wird ebenfalls ein Bußgeld fällig.“
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Im Durchschnitt wurden 2022 täglich knapp 59 Verwarnungen ausgesprochen. Rechnet man die Gesamteinnahmen der Stadt durch die Anzahl der Verwarnungen, ergibt sich eine Gebühr von 29,80 Euro für jeden Falschparker. Allerdings variiert die Höhe der Gebühr für jedes einzelne Knöllchen je nach dem, welche Art der Ordnungswidrigkeit vorliegt. Laut Hennig liegen die meisten Verwarngelder zwischen 25 und 50 Euro, diese Gebühr sei nicht ortsabhängig. Zudem wird eine Gebühr von 70 Euro fällig, wenn Autofahrer ohne gültige Umweltplakette in einer Umweltzone unterwegs sind.
Verwarngeld pro Knöllchen ist 2022 deutlich gestiegen
Im Vergleich zu den Vorjahren fällt auf, dass sowohl 2021 als auch 2020 weniger Geld durch Falschparker eingenommen wurde, obwohl es mehr Verwarnungen gab. So lagen die Einnahmen 2021 bei 455.673 Euro, es wurden 24.409 Knöllchen verteilt. Das sind durchschnittlich knapp 70 Verwarnungen am Tag und 18,7 Euro auf jede Verwarnung gerechnet. Ähnlich sieht es 2020 aus, hier wurden 472.538 Euro eingenommen und 23.594 Verwarnungen ausgesprochen, daraus ergibt sich ein Durchschnitt von 65 Verwarnungen am Tag und 20 Euro Gebühren pro Falschparker.
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Vergleicht man diese Zahlen mit denen aus 2022, zeigt sich ein deutlicher Unterschied zu den knapp 30 Euro, den Falschparker durchschnittlich im vergangenen Jahr zahlen mussten. Im Schnitt mussten Falschparker knapp zehn Euro mehr zahlen als in den beiden Vorjahren.
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Übrigens: Insgesamt sind im Gladbecker Stadtgebiet 20 Mitarbeiter unterwegs, die Falschparker kontrollieren. Nach Angaben der Stadt sind dies zwölf Beschäftigte des KOD, vier Beschäftigte des Ermittlungsdienstes (jeweils nur Teil des Aufgabenspektrums) sowie vier Verkehrsüberwachungskräfte. Eine Angabe dazu, auf welchen Straßen und zu welchen Uhrzeiten besonders häufig falsch geparkt wird, ist laut Hennig nicht möglich.