Gladbeck. Die Bezirksregierung wollte sich gegenüber der WAZ nicht äußern zur Flüchtlingsunterkunft bei Van der Valk. Nun gibt die Stadt aber Infos preis.
Die Bezirksregierung Münster hat auf das Schreiben von Bürgermeisterin Bettina Weist, in dem sie ihre Bedenken gegen eine Flüchtlingsunterkunft im Hotel Van der Valk in Gladbeck vorgetragen und den Standort als „nicht optimal“ bezeichnet hatte, reagiert. Die Stadtverwaltung macht nun Teile der Antwort öffentlich, nachdem zuvor die Bezirksregierung gegenüber der Lokalredaktion der WAZ erklärt hatte, sich nicht zum Inhalt der Schreiben äußern zu wollen.
Aus dem Rathaus heißt es, Regierungspräsident Andreas Bothe habe bekräftigt, dass er die Sorgen der Gladbeckerinnen und Gladbecker ernst nähme und dass sie bei den weiteren Planungen Berücksichtigung fänden. Gleichzeitig habe Bothe darauf hingewiesen, dass Erfahrungen anderer Kommunen gezeigt hätten, dass der Betrieb einer Zentralen Unterbringungseinheit (ZUE) nicht zwangsläufig zu Konflikten im Umfeld führen müsse.
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Bezirksregierung plant Maßnahmen, um das Sicherheitsempfinden der Gladbecker zu erhöhen
Die Bezirksregierung wolle Maßnahmen ergreifen, um das Sicherheitsempfinden der Bürger zu erhöhen. Dazu gehöre, dass die Asylsuchenden in der geplanten ZUE durch einen Dienstleister betreut und versorgt werden. Zudem seien mehrere Beratungsstellen vorgesehen, zu denen auch eine psychosoziale Erstberatung gehört. Für Kinder werde es altersgerechte Betreuungsangebote sowie schulnahe Bildungsangebote geben, die auf die Integration ins Schulsystem vorbereiten sollen.
Gleichzeitig seien in dem Antwortschreiben der Bezirksregierung die Vorteile hervorgehoben, die eine Anrechnung der Plätze der Landeseinrichtung auf die Aufnahmekontingente der Kommune mit sich bringe. Dabei gehe es auch um eine Entlastung des kommunalen Haushalts, des Wohnungsmarktes, der Schulen und Kitas.
Die Bezirksregierung will die Pläne im Hauptausschuss in Gladbeck vorstellen
Die Bezirksregierung habe zudem zugesagt, das Vorhaben und seine Auswirkungen auf die Stadt Gladbeck in der Sitzung des Haupt-, Finanz- und Digitalisierungsausschusses am 12. Juni vorzustellen. Zusätzlich plane die Bezirksregierung auch eine Informationsveranstaltung für die Bürgerschaft in Gladbeck. Ein Termin solle zeitnah festgelegt werden. Stadtverwaltung und Van-der-Valk-Geschäftsführung, heißt es aus dem Rathaus weiter, hätten bereits „gute Gespräche über die zukünftige Nutzung und den Ausbau des Hotelstandortes nach Ablauf des geplanten Mietverhältnisses mit dem Land NRW geführt“. Dabei hätten die Hotelbetreiber auch bereits signalisiert, den Hotelbetrieb in Gladbeck anschließend „halten und nachhaltig stärken zu wollen“.
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Diesen Punkt hatte vor kurzem auch die Gladbecker AfD aufs Tapet gebracht. In einer Stellungnahme hatte die Fraktion erklärt, die Bürgermeisterin könne die Zentrale Flüchtlingsunterkunft des Landes in dem Gladbecker Hotel mit „nur einer Unterschrift“ verhindern. Das Hotel, so die Behauptung der rechtspopulistischen Partei, würde von der Stadtverwaltung nämlich schon jetzt die schriftliche Zusicherung verlangen, den Hotelbetrieb in fünf Jahren auch wirklich wieder aufnehmen zu dürfen. Dieser Behauptung wurde aus dem Rathaus vehement widersprochen. Die Wiedergenehmigung sei ein Verfahren, das erst in fünf Jahren anstehe, so Kommunikationschefin Christiane Schmidt.