Gladbeck. Autofahrern dürften in der vergangenen Woche große Verkehrszähler an der Buerschen Straße aufgefallen sein. Wofür die Stadt den Verkehr erfasst.

Große, schwarz-graue Teleskopstäbe mit einer kleinen Kamera, befestigt an Laternen oder Straßenschildern in der Gladbecker Innenstadt: Wer zwischen Mittwoch und Montag an der Buerschen Straße unterwegs war, dürfte die Gestelle gesehen haben. Doch was hat es mit den Stativen auf sich? Eine Anfrage bei der Stadt gibt Aufschluss.

Bei den Gestellen handelt es sich um Verkehrszähler. Die Stadtverwaltung hat sie am Mittwoch (10. Mai) an drei Knotenpunkten der Buerschen Straße aufbauen lassen, wie Stadtsprecher David Hennig bestätigt: am Kreisverkehr zur Schillerstraße sowie an den Kreuzungen Bülser Straße/Erlenstraße und Krusenkamp/ Heinrich-Krahn-Straße. Am Donnerstag und Samstag haben die Geräte den Verkehr jeweils zwischen 0 und 24 Uhr erfasst.

Verkehrszählung an der Buerschen Straße: Das ist der Anlass

Anlass für die Zählung ist das Forschungsprojekt an der Buerschen Straße: Für ein Jahr soll der Radweg entlang der Straße auf 2,50 Meter verbreitert werden. Dafür müssen 190 Parkplätze für Autos schwinden. Der Planungsausschuss hat den Versuch im März genehmigt.

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„Die Verkehrszählung wurde durchgeführt, um eine verbesserte Datengrundlage auf der Buerschen Straße für die Evaluation des Verkehrsversuches zu erhalten“, teilt Sprecher David Hennig mit. Heißt konkret: Die Stadt will vergleichen, wie sich das Verkehrsaufkommen durch das Projekt verändert.

Dafür zählt sie nicht nur jetzt im Voraus alle Fahrzeuge und Fahrräder an den drei Knotenpunkten, sondern auch während des Versuchs. Dieser Vergleich soll „Aufschluss darüber geben, ob das veränderte Angebot die Buersche Straße für Radfahrende auch messbar attraktiver macht“, erklärt Hennig. Ein Datum für die erneute Zählung stehe laut Hennig noch nicht fest.

Ärger über verschwindende Parkplätze

Ergebnisse der Zählung gibt es noch nicht. „Die Auswertung wird aufgrund der umfangreichen Erhebungsdauer von 48 Stunden pro Kamera auch einige Zeit in Anspruch nehmen“, so der Stadtsprecher. Ein „erfahrenes Fachbüro“ sei für die Auswertung zuständig.

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Die Buersche Straße soll umgebaut werden, weil der Fahrradweg mit 1,50 Metern zu schmal und der Abstand zum Parkstreifen zu klein ist. Stattdessen soll nun der Parkstreifen an drei Abschnitten verschwinden, um den Radweg auf 2,50 Metern zu verbreitern. Darüber ärgern sich vor allem Beschäftigte in der Innenstadt, die die kostenlosen Parkplätze nutzen und künftig auf Seitenstraßen ausweichen müssen.