Gladbeck. Zweimal im Monat lädt der ZBG zum Service-Samstag. Der Andrang diesmal war groß, viele haben die Ferien zum Großreinemachen genutzt. Ein Besuch.
Die Autoschlange auf der Wilhelmstraße war ein deutliches Signal: Hey Leute, Ihr könnt heute euren Sperr-, Sonder- oder Restmüll, die Gartenabfälle oder lang lagernden Elektroschrott beim Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG) abliefern – spontan und ohne Termin. Und offensichtlich gab es einen Bedarf. Acht Mitarbeiter des ZBG hatten am Samstag zwischen neun und 13 Uhr eine Extraschicht auf dem Hof des Geländes eingelegt, denn es war wieder Service-Samstag.
In Reih und Glied stehen die Müllfahrzeuge auf dem Hof an der Wilhelmstraße und warten darauf, mit den unterschiedlichsten Materialien „gefüttert“ zu werden. Dieser ganz spezielle Termin findet – nach einer Corona-Pause - stets am ersten und dritten Samstag eines jeden Monats, statt und wird von den Gladbeckern und Gladbeckerinnen gerne angenommen.
Fast 500 Bürgerinnen und Bürger nutzen das Angebot am Samstag
Die Organisatoren haben sich einen Parcours mit Einbahnstraßenregelung ausgedacht. Wenn die Autofahrer es durch die Schlange auf den Hof geschafft haben, werden sie von Jörg Thimm empfangen, der sie einweist, je nachdem, was sie geladen haben. Farbige Pfeile leiten die Besucher zu den einzelnen Stationen. „Geradeaus geht es zum Umweltbrummi und zum Elektroschrott“, erläutert Leonie Nüfer, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des ZBG, „rechts herum zu allen anderen Fraktionen“.
Nach zwei Stunden hat Jörg Thimm bereits 300 Besucher gezählt, am Ende, um 13 Uhr, werden es exakt 470 Bürgerinnen und Bürger gewesen sein, die ihre Fracht am ZBG abgeladen haben. Jeder Service-Samstag sei anders, bestätigt Kevin Kutzera, der den Umweltbrummi betreut. An diesem April-Tag würden Farben, Lacke oder Altöl nicht so stark im Mittelpunkt stehen. „Dagegen war direkt nach der Corona-Zeit, als wir dieses Angebot wieder machen konnten, richtig viel los.“ Inzwischen ist der Umweltbrummi zusätzlich auch wieder im Stadtgebiet unterwegs.
Viel Grünschnitt – Gladbecker haben ihren Garten auf Vordermann gebracht
Gegenüber herrscht bei Gernot Schlichting, der die Abgabe von Grünschnitt betreut, reger Betrieb. Kombis sind zum Teil bis unter das Dach mit Säcken beladen, deren Inhalt direkt in die Presse geht. Der Mitarbeiter des ZBG weiß aus Erfahrung: „Jetzt sind Osterferien, viele haben mehr Zeit, dazu war in der letzten Woche ganz gutes Wetter. Die Leute haben ihren Garten auf Vordermann gebracht.“
Überhaupt - das Wetter! Es spielt auch bei der Frequenz am Service-Samstag eine große Rolle, wie Leonie Nüfer weiß: „Wenn es heute regnen würde, wäre hier viel weniger los“. Aber zum Glück bleibt es trocken und die Nachfrage ist bis zur Mittagszeit sehr hoch, flaut danach etwas ab.
Zur Halbzeit ist ein Container voll mit alten Kühlschränken
Auch die Schrott- und Metallannahme hat in diesen Stunden viel zu tun. Alte Elektrogeräte gehören auch dazu und in etwas mehr als der Hälfte der Zeit ist ein kompletter Container mit alten Kühlschränken gefüllt. „Der wird jetzt auf den Parkplatz gestellt, dafür kommt gleich ein neuer hierher“, erklärt Andreas Plank, der die Station betreut.
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„Können Sie mir sagen, wo ich diese Auflagen für Gartenstühle loswerden kann?“ – fragt eine ratlose Kundin und bekommt schnelle Auskunft, denn nicht jedem ist sofort ersichtlich, wo was hingehört. Doch die Mitarbeiter sind freundlich und geduldig. Davon ist Melanie Jaronin sehr begeistert. Sie ist zum ersten Mal hier und freut sich über den „Super-Service“, auch wenn sie für ihren Restmüll etwas bezahlen muss. „Ich komme bestimmt wieder“, ist sie sicher, nachdem sie mithilfe der ZBG Mitarbeiter ihren Pick-Up leergeräumt hat.
Gladbeckerin freut sich über den „Super-Service“ beim ZBG
Viele Fragen dieser Art müssen Marcel Wlost und Dennis Nitschke beantworten, die für den Bereich Sperrmüll, Restmüll und Holz verantwortlich sind, mag es ein ausrangierter Ventilator, ein Kabelwirrwarr oder ein Schreibtischstuhl sein. „Also eigentlich so ziemlich alles, was mit Renovierung zu tun hat“, sagen beide, aber auf gar keinen Fall Bauschutt oder Fensterrahmen. So gibt es sicherlich einige Besucher, die auch heute nicht alles haben unterbringen können.
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Michael Szczyglowiski ist der Vorarbeiter dieser Acht-Mann-Schicht und er ist seit 31 Jahren beim Zentralen Betriebshof Gladbeck beschäftigt. Er hat über diese lange Zeit die Erfahrung gemacht, dass Elektrogeräte und Möbel mittlerweile eine sehr viel kürzere Lebensdauer haben und eher entsorgt als repariert werden: „Das ist dann letztlich auch eine Kostenfrage. Fernseher, Kühlschränke oder die Sitzgarnitur sind nicht mehr so langlebig und die Reparatur kostet den Kunden fast so viel wie eine Neuanschaffung.“ So gesehen wird den Mitarbeitern des ZBG die Arbeit wohl nicht so schnell ausgehen.
Nächster Service-Samstag am 6. Mai
Der nächste ZBG Service-Samstag (ohne vorherige Anmeldung) ist am 6. Mai von 9 bis 13 Uhr. Gebühren zwischen drei und sechs Euro werden pro Sack (ca. 70l) für Restabfall, Tapeten/Styropor sowie für Türen, Waschbecken und Toilettentöpfe erhoben. Gartenabfall ist bis 1m³ gebührenfrei.
Darüber hinaus hat der ZBG eine Sperrmüll-Hotline eingerichtet, die Montag bis Donnerstag durchgehend von 7.30 Uhr bis 15.30 Uhr und Freitag von 7.30 Uhr bis 14.30 Uhr besetzt ist, 992467. Weitere Infos, auch über den Umweltbrummi, unter www.zb-gladbeck.de.