Gladbeck. In Gladbeck konnten Bürger Samstag ihren Müll wieder ohne Termin beim ZBG abgeben. Eine erste Müllbilanz für die vergangenen Wochen gibt es auch.
Ein Stück weit zurück zur Normalität: Der Service-Samstag des Zentralen Betriebshof (ZBG) fand am Wochenende erstmals wieder ohne Terminvergabe statt. Unter den üblichen Corona-Regeln konnten so wieder mehr Gladbecker ihre Abfälle auf dem Wertstoffhof abgeben.
Besonders vor dem Umweltbrummi bildeten sich längere Autoschlangen
Besonders vor dem Umweltbrummi, der wegen des Coronavirus‘ längere Zeit nur eingeschränkt im Einsatz war, bildeten sich längere Auto-Schlangen. Geduldig erklärte ZBG-Mitarbeiter Sebastian Körner am Samstag jedem Kunden das Procedere: Neben den üblichen Abstandsregeln gilt auf dem Gelände des Wertstoffhofs an der Wilhelmstraße eine Maskenpflicht. „Wer aus seinem Auto aussteigt, muss Mund und Nase bedecken. Anders als sonst kann immer nur ein Auto vor einem Container halten und seine Abfälle entladen. Wir Mitarbeiter achten darauf, dass sich niemand unnötig außerhalb seines Autos bewegt“, so Körner.
Durch diese Regelungen kam es in Stoßzeiten zu Staus auf dem Gelände. Besonders der Umweltbrummi, die Sammelstelle für schadstoffhaltige Abfälle wie Farben oder Lacke, war stark nachgefragt. Da bei diesem Service der Mindestabstand zwischen Kunde und Mitarbeiter nicht immer garantiert werden kann, mussten die Gladbecker lange Zeit auf dieses Angebot verzichten. Nun konnten die geschulten Mitarbeiter des ZBG auch am Wochenende wieder schadstoffhaltige Abfälle entgegennehmen. Da die Kunden dazu jeweils einzeln ihre Behältnisse zur Annahmestelle bringen, mussten die Wartenden etwas Geduld mitbringen. „Bis auf wenige Ausnahmen halten sich alle diszipliniert an die Regeln. Manchmal muss man noch darauf hinweisen, erst auszusteigen, wenn man auch wirklich an der Reihe ist. Da reagieren die Meisten aber verständnisvoll auf die Maßnahmen“, berichtete Vorarbeiter Oliver Gründker.
Längere Wartezeiten auf dem Wertstoffhof nahmen die meisten Kunden gelassen hin
Die Kunden sahen eine eventuell längere Wartezeit größtenteils gelassen. „Es ist halt so. Wir müssen alle Rücksicht aufeinander nehmen, und hier im Auto zu warten macht mir nichts aus“, fand Uwe Lindenau, der in der Schlange vor dem Umweltbrummi wartete. „Ich bin vor allem froh, dass der Samstagsbetrieb ohne Termin wieder angeboten wird. Unter der Woche können viele Berufstätige diesen Service leider nicht wahrnehmen“, so Lindenau.
Wie er freute sich auch Szymon Szwed über die Organisation der Abfall-Annahme. „Wir haben hier in Gladbeck einen Haushalt aufgelöst und jetzt noch Dinge im Keller gefunden, die wegkommen. Da bietet sich so ein Tag gut an. Der Service hier ist wirklich gut, das habe ich auf Höfen in anderen Städten schon ganz anders erlebt“, lobte Szwed.
An diesem ersten vergleichsweise normalen Service-Samstag verzeichnete der ZBG bis zum späten Vormittag einen durchschnittlichen Besucherstrom. „Bisher ist es ein typischer Service-Samstag. Wir hatten in den letzten Monaten ja auch nicht komplett geschlossen und haben auch schon kleinere Mengen Sperrmüll bei den Leuten abgeholt. Einen übermäßigen Andrang konnten wir so gut abfedern“, erklärte Körner mögliche Hintergründe.
Generell ist in Gladbeck in den Wochen des Corona-Lockdowns mehr Müll angefallen
Langsam und behutsam kehrt man also auch beim Zentralen Betriebshof in Gladbeck wieder zurück zu etwas mehr Normalität in der Corona-Krise. Nach dem kompletten Lockdown hatte man den Wertstoffhof zwar auch wieder anfahren können - aber nur, wenn zuvor ein fester Termin vereinbart worden war. Um die 150 bis 200 Gladbecker haben dieses Angebot beispielsweise pro Samstagstermin wahrgenommen, zieht Leonie Nüfer vom ZBG Bilanz.
Öffnungszeiten und Termine
Der ZBG bietet den Service-Samstag ohne Terminvergabe nun wieder regelmäßig alle zwei Wochen an.
Am 18. Juli können Abfälle wieder auf dem Wertstoffhof an der Wilhelmstraße in der Zeit von 9 bis 13 Uhr abgegeben werden. Papier und Pappe, Sperrmüll, Grünabfall, alle Arten elektronischer Geräte und Metallschrott werden kostenlos angenommen. Für Restabfälle erhebt der ZBG eine Gebühr.
Weitere Informationen auf zb-gladbeck.de
Die erste Öffnung gab’s Mitte Mai. Kunden nutzten den Tag vor allem, um Sperrmüll zur Wilhelmstraße zu transportieren. Auch viele Elektrogeräte landeten in den Containern. Viele Gladbecker haben wohl die Tage des fast kompletten Stillstandes in der Corona-Pandemie dazu genutzt, um Keller und Dachböden einmal wieder auf Vordermann zu bringen.
Eine erste Bilanz des ZBG-Teams hat ergeben, dass die Müllmengen in Gladbeck generell in den vergangenen Wochen der Corona-Krise angestiegen sind. Das, so Nüfer, zeige der Vergleich mit den Monaten des Vorjahres. Egal ob graue Tonne oder braune: Es seien im Schnitt um die zehn Prozent mehr Abfälle angefallen. Das gelte genauso für die Entsorgung von Papier und Pappe. Eine Bilanz für die gelbe Tonne liegt noch nicht vor. Die wird in Gladbeck von der Firma Remondis abgefahren.