Gladbeck. Im Bezirk der Arbeitsagentur Recklinghausen gab es im Januar mehr Arbeitslose. Auch in Gladbeck ist die Zahl gestiegen. Das sind die Gründe.

Der Trend ist typisch für die Jahreszeit: Im Januar zählte der gesamte Agenturbezirk Recklinghausen insgesamt 26.543 arbeitslose Menschen – 559 mehr als noch im Dezember. Auch in Gladbeck wurden steigende Zahlen verzeichnet.

Die Arbeitslosigkeit ist in der Stadt von Dezember auf Januar um 101 auf 4343 Personen gestiegen, so der Bericht der Arbeitsagentur. Das waren 293 arbeitslose Männer und Frauen mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag in Gladbeck im Januar bei 11,3 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich 10,5 Prozent.

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Dabei meldeten sich 590 Personen neu oder erneut arbeitslos, 29 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 487 Personen ihre Arbeitslosigkeit (zehn weniger als noch 2022 im Januar). Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Januar um zehn Stellen auf 331 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 29 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Januar in Gladbeck 42 neue Arbeitsstellen – das sind 52 weniger als vor einem Jahr.

Zum Jahresbeginn zeigt sich landesweit eine saisontypische Zunahme der Arbeitslosigkeit

„Zum Jahresbeginn zeigt sich landesweit eine saisontypische Zunahme der Arbeitslosigkeit, wovon sich auch das Vest nicht abkoppeln kann“, erklärt Agenturchef Frank Benölken die Situation zu Beginn der Jahres. Saisontypisch sei, dass im Januar ein witterungsbedingter Rückgang der Betriebstätigkeit auch im Kreis Recklinghausen zu erkennen sei. Insbesondere die „Außenberufe“ im Handwerk seien dabei vom guten Wetter abhängig. Bei Schnee und Eis, aber eben auch bei Regen, werde es für Dachdecker, Garten- und Landschaftsbauer und auch den Tiefbau schwieriger.

Hinzu komme, so Benölken weiter, das „zögerliche Wiederanlaufen in Einzelhandel und in der Gastronomie nach dem Weihnachtsgeschäft“. All das seien typische Faktoren am Jahresanfang, die sich in einem Anstieg der Arbeitslosigkeit niederschlagen und dies nicht nur im Vest.“

Bei den unter 20-Jährigen wird sogar ein Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnet

Die Zunahme an Arbeitslosen gelte gelte darüber hinaus für alle Gruppen mit einer Ausnahme, die Benölken beschreibt: „In der Altersgruppe der unter 20-Jährigen verzeichnen wir einen Rückgang um 4,4 Prozent, 19 Jugendliche weniger, als im Vormonat. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir ähnlich positive Entwicklungen mit Wetterbesserung im Frühjahr auch in den anderen Gruppen wieder beobachten können“.

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Im Laufe des Monats Januar meldeten Unternehmen dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Recklinghausen insgesamt 628 Stellenangebote, 180 weniger als im Dezember. Insgesamt stehen im Agenturbezirk derzeit 3858 Stellen zur Besetzung aus, 132 weniger als vor einem Monat. Mit über 16 Prozent machen die Gesundheitsberufe den Großteil der gemeldeten Stellen aus, gefolgt von Fertigungstechnischen Berufen (12 Prozent), Verkehrs- und Logistikberufen sowie Handelsberufen (jeweils 11 Prozent) sowie Bau- und Ausbauberufen (10 Prozent).