Gladbeck. In Gladbeck sind im Städtevergleich kreisweit die meisten Arbeitslosen gemeldet. Die Arbeitslosenquote ist im Dezember auf 11 Prozent gestiegen.

Im Dezember hat sich die Arbeitslosigkeit in Gladbeck im Vergleich zum November um 63 auf 4.242 Personen erhöht. Das sind im Vorjahresvergleich auch 259 Arbeitslose mehr als im Dezember 2021. Die Arbeitslosenquote in Gladbeck steigt damit im Dezember 2022 auf 11 Prozent (zuvor 10,8). Vor einem Jahr lag sie sich im letzten Monat des Jahres 2021 bei 10,3 Prozent. Gladbeck hat im Vergleich der Städte des Kreises Recklinghausen weiterhin die schlechteste Bilanz.

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Der Agenturbezirk Recklinghausen zählt 25.984 arbeitslose Menschen und damit 139 mehr als im November (0,5 Prozent), gleichzeitig 911 mehr als im Dezember vor einem Jahr (+3,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote stagnierte erneut bei 8,0 Prozent und lag damit weiterhin um 0,3 Punkte über dem Wert des Vorjahres. Bei den Kreisstädten hat Marl nach Gladbeck die zweitschlechteste Arbeitslosenquote mit 9,5 Prozent, auf den weiteren Plätzen folgen Herten (9,2), Recklinghausen (9,0) und Datteln (8,2). Die wenigsten Arbeitslosen im Kreis hat im Dezember die Stadt Haltern am See (3,5), gefolgt von Waltrop (5,2), Dorsten (6,3), Castrop-Rauxel (6,4) und Oer-Erkenschwick (6,9).

Chef der Arbeitsagentur im Vest bleibt optimistisch

Frank Benölken, Leiter der Agentur für Arbeit Recklinghausen, bleibt optimistisch, dass im Frühjahr 2023 mit einer Entspannung auf dem Arbeitsmarkt zu rechnen ist.
Frank Benölken, Leiter der Agentur für Arbeit Recklinghausen, bleibt optimistisch, dass im Frühjahr 2023 mit einer Entspannung auf dem Arbeitsmarkt zu rechnen ist. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

„Zum Jahresende hin beobachten wir doch noch ein vorübergehendes Anhalten des seit Jahresmitte andauernden Abbaus unseres Arbeitslosenbestands“, beschreibt Agenturchef Frank Benölken die Situation auf dem vestischen Arbeitsmarkt. Dabei sei über die Hälfte (71) der im Dezember neu hinzu gekommenen Arbeitslosen der Altersgruppe 55 Jahre und älter zuzurechnen. „Von einer Trendwende kann jedoch nicht gesprochen werden. Die steigende Entwicklung ist saisontypisch und trotzdem begleitet uns die Quote von 8,0 Prozent jetzt schon im vierten Monat in Folge“, so der Agenturchef.

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Er sei weiterhin zuversichtlich, dass im Frühjahr 2023 mit einer Entspannung zu rechnen sei. Hierzu trage bei, dass die Arbeitgeber mit 808 Stellen im Dezember wieder mehr offene Positionen meldeten. Mit diesem Zuwachs von knapp 180 Stellen gegenüber dem Vormonat verzeichne das Vest den zweitstärksten Zuwachs an neu gemeldeten Arbeitsstellen aller Agenturbezirke im Land. Per Saldo ist der Bestand an offenen Stellen seit Jahresbeginn um insgesamt 280 Stellen gesunken und liegt aktuell bei knapp 4.000 offenen Stellen im Vest.

Viele offene Stellen in der Logistik- und Gesundheitsbranche

Mit fast 16 Prozent machen die Gesundheitsberufe das Gros der gemeldeten Stellen aus, gefolgt von Verkehrs- und Logistikberufen sowie Fertigungstechnischen Berufen (jeweils 12 Prozent) und Handelsberufen sowie Bau- und Ausbauberufen (jeweils 10 Prozent). Damit lagen schon 60 Prozent der gemeldeten Stellen in den genannten Berufsgruppen.