Gladbeck. Der Kreisverkehr am Ende der Horster Straße in Gladbeck wird künstlerisch gestaltet. Künstlerin S. Schalz platziert dort Alwine – und noch mehr.
Er ist Gladbecks jüngster und größter Kreisverkehr und soll, was die Gestaltung des Innenbereiches anbelangt, ein richtiger Hingucker werden – der neue Kreisel in Brauck am Ende der Horster Straße. Im Planungsausschuss stellte der städtische Freiraumplaner Jens Möller das ambitionierte Projekt vor – gemeinsam mit Künstlerin Susanne A. Schalz, die einen wesentlichen Beitrag zur Gestaltung des Kreisverkehrs nahe der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen-Horst beisteuern wird.
Allein die Gesamtgröße (inklusive Fahrbahn und Seitenbereiche) von 40 Metern imponiert, genauso beeindruckend soll aber auch, so Möller, die „Insel“ in der Mitte werden, schließlich sei der Kreisverkehr das südliche Eingangstor zur Stadt. Gefunden wurde eine Lösung aus Grün und Kunst, die auf einen Blick zeigen soll, in welche Stadt man gerade einfahre und wofür diese Stadt stehe, so der Planer: Grüne Stadt, Familienstadt, Sportstadt, Radfahrstadt, Bergbaustadt – Gladbeck eben, entsprechende Symbole, aber auch der Namenszug sollen in passender Form „untergebracht“ werden.
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Zwei Apfelbäume erinnern an die Appeltatenstadt Gladbeck
Bepflanzt wurde der Kreisverkehr bereits mit einer „langjährig erprobten“ Staudenmischung („Moritzburger Blütenzauber“), die dynamisch wachse, ihr Aussehen übers Jahr verändere und darüber hinaus eine Bienenweide sei. Obendrein sei das Grün pflegeleicht und damit kostensparend. Ergänzt werde die Bepflanzung noch durch zwei Zieräpfelbäume, die die Appeltatenstadt Gladbeck symbolisieren sollen.
Der wesentliche Teil der Gestaltung sei aber, so Möller, der skulpturierte Beitrag der heimischen Künstlerin Susanne A. Schalz. Im Mittelpunkt, erläuterte die Betreiberin des Ateliers „Magazin“ an der Talstraße, stehe der Namenszug „Gladbeck“ im Innenteil des Kreisels, den sie in einer abstrahierenden, gleichzeitig peppigen Art gestalten wird – und in dem eine besonders große „Alwine“ im Mittelpunkt stehen wird, ihr inzwischen zum Markenzeichen gewordener stilisierter Förderturm, der inzwischen gar zu einem Botschafter der Stadt und des Ruhrgebietes geworden ist.
Der stilisierte Förderturm Alwine der Gladbecker Künstlerin Schalz wird das A in Gladbeck darstellen
Drei Meter groß wird er und das „A“ in Gladbeck darstellen – das größte Exemplar der „Alwine“ ist bislang „nur“ 2,20 Meter groß. Eines dieser Exemplare steht zur Zeit in der Stadthalle. Für das Projekt Kreisverkehr lässt Schalz nach ihren künstlerischen Vorgaben in der Schweiz eigens diese Drei-Meter-Alwine anfertigen – aus wetterfestem Glasfaserkunststoff, aus dem auch die übrigen Buchstaben (ein Meter groß) bestehen werden. Nach Schalz-Art werden sie in kräftigen Farben gestaltet, jeder Buchstabe erhält eine andere. „Alle Farben finden sich in der „Alwine“ wieder, die dann für ein buntes Gladbeck steht“, erläutert die Künstlerin. „Alwine“ selbst erinnert an die Geschichte und die Bergbau-Wurzeln der Stadt, was vielen in der Stadt wichtig sei, hieß es.
Im Herbst könnte das Kunstobjekt im Kreisverkehr fertig sein
Damit die Buchstaben nicht vom „Moritzburger Blütenzauber“ überwuchert werden, stehen sie auf ein Meter hohen Plattformen. Ein Anstrahlen in den Abend- und Nachtstunden sei derzeit nicht geplant, werde aber noch geprüft, hieß es. Strom liege im Kreisverkehr. Insgesamt wird der Schriftzug etwa zehn Meter breit. Angeliefert werden „Alwine“ und ihre kleinen Buchstabenkollegen ins Schalz-Atelier Ende Juni als Rohlinge, im Juli und August will die Künstlerin sie bemalen. Im Herbst könnte das Kunstobjekt dann in Brauck installiert werden – und zwar so, dass Autofahrer, die aus Horst über die Wiesmannstraße in Richtung Gladbeck unterwegs sind, auf den Schriftzug zufahren.
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In einem zweiten Schritt im kommenden Jahr gestaltet Susanne Schalz drei weitere Skulpturen, die eine Familie, einen Radfahrer und einen Schwimmer (als Symbole für Gladbeck) zeigen sollen. Sie werden stadtauswärts im Kreisverkehr platziert (gegenüber der Breukerstraße).
Die Kosten für die Gestaltung liegen bei einmalig 95.000 Euro
Die Kosten für die Gestaltung (inklusive Grün, Technik und Montage) liegen bei einmalig 95.000 Euro plus jährlicher Unterhaltungskosten von 1200 Euro, erfuhr der Ausschuss, der das Projekt einstimmig billigte. Die Politik lobte die Gestaltung quer durch alle Fraktionen als Aufwertung für Brauck. „Das wird einer der schönsten Kreisverkehre im Ruhrgebiet“, zeigte sich SPD-Ratsherr Dustin Tix überzeugt.