Gladbeck. Die Premiere des Indoor-Weihnachtsmarktes im Atelier der Künstlerin Susanne Schalz kam gut an. Was die Kunstschaffenden und das Publikum sagen.
Die Premiere war gerade mal eine Stunde alt und im Magazin, dem Atelier an der Talstraße der Künstlerin Susanne Schalz in Gladbeck, war bereits ein unaufhörliches Kommen und Gehen. Das Ganze sei eine „Sommeridee“ von Sandra Sump und ihr gewesen, erzählt die Gastgeberin fröhlich. Sump war denn auch mit Holzarbeiten im Magazin vertreten, in dem sich an diesem Wochenende zwölf Kunstschaffende, mehrheitlich aus Gladbeck, präsentierten. Zum ersten Mal fand dieser „Indoor-Weihnachtsmarkt“ statt und er wurde sehr gern angenommen.
Viele Gäste hatten eine längere Anfahrt offenbar nicht gescheut, um dabei zu sein, wie die Autokennzeichen auf dem Parkplatz verrieten. „Die Menschen sind einfach hungrig danach, sich mit schönen Dingen die Sorgen zu vertreiben“, ist Künstlerin Susanne Schalz überzeugt. Und die Atmosphäre im weihnachtlich beleuchteten Magazin tat ein Übriges. Es gab Glühwein und Leckereien, die in einer gemütlichen Sitzecke genossen werden konnten. Der Wein dazu stammt aus dem 2021 so sehr vom Hochwasser gebeutelten Örtchen Dernau im Ahrtal, das Susanne Schalz von Anfang an mit ihren Möglichkeiten unterstützt.
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Indoor-Weihnachtsmarkt zeigt künstlerische Vielfalt in Gladbeck
Wo aber anfangen bei der Vielfalt des künstlerischen und kunsthandwerklichen Angebots? Anke und Ina Reetz, Mutter und Tochter, sind „Hobbyschneiderinnen“, wie sie sich selber bezeichnen und bieten Crossbags (Bauchtaschen), Tücher und als besonderen Clou „Geburtstagskrönchen“ mit eingesticktem Namen an. Das Material ist Mousselin: „Bio-Ware, alles vegan“, ist beiden wichtig zu betonen.
Nebenan bietet Jessica Hübner mit Aluminiumdraht gefertigte Schriften an. Gerade hat sie ein Werkstück an ein Liebespaar verkauft, die so beide Namen verewigt haben wollte. Ein Fotokalender von Ulrike Pollmann mit Motiven aus Venedig zeigt verschwommene Motive der Lagunenstadt: „ICM“, sagt die Fotografin und erklärt die Methode: „Das bedeutet Intentional camera movement. Ich belichte dabei sehr lang und bewege die Kamera in dem Moment, in dem ich abdrücke.“ Die Resultate sind beeindruckend.
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Sabine Löbbecke fertigt Holzhäuschen in vielen Farben und Variationen. „Für draußen und drinnen, handgesägt und koloriert.“ Ein aparter Blickfang. Nicht vergessen werden sollen Beate und Paulina Sowa, die mit ihren Seifen eine ganz besondere Duftnote setzen. Eines fällt auf: Es sind fast nur Anbieterinnen vertreten. Doch da gibt`s noch einen männlichen Vertreter: Henry Trebstein, Begründer der Marke „Arthurkopf“, ist mit seinen Taschen und Rucksäcken aus Fahrradschläuchen dabei.
Hilfsorganisation aus Wuppertal hat eine Partnerschaft mit Susanne Schalz
Den Besuchern jedenfalls hat es gefallen. Viele suchten nach besonderen Weihnachtsgeschenken, wie ein Ehepaar, das dann am Stand des Autismusvereins Wuppertal fündig wurde, eine Hilfsorganisation, die eine Partnerschaft mit Susanne Schalz hat und unter dem Markennamen „Gansmann und Freunde“ Mützen für den guten Zweck vertreibt.
Für Susanne Schalz und Freundinnen war zumindest dieser Auftakt des ersten Indoor-Weihnachtsmarktes erfolgreich. Auch ihre Kalender und der inzwischen zum Markenzeichen avancierte Doppelbock „Alwinchen“ fanden viel Anklang. Auf die Frage nach einem verdienten Feierabend schüttelt sie den Kopf und lacht: „Ich muss für Alwinchen heute noch eine Nachtschicht einlegen, damit ich morgen wieder Nachschub habe.“
Nachfolge für Nikolausmarkt
Die meisten Künstler und Kunsthandwerker sind in der Gladbecker Kunstschmiede organisiert, die bisher traditionell den Gladbecker Nikolausmarkt im Rathaus ausgerichtet hat.
Corona-bedingt konnte dieser in den vergangenen zwei Jahren nicht stattfinden. Der Indoor-Weihnachtsmarkt von Susanne Schalz & friends könnte seine Nachfolge antreten.