Gladbeck. Wieder werden im Wittringer Wald uralte geschädigte Buchen und Eichen gefällt. Experte vom Zentralen Betriebshof Gladbeck erläutert Details.

Hunderte Bäume, vornehmlich Buchen, sind in den vergangenen drei Jahren im Wittringer Wald Axt und Säge zum Opfer gefallen. Und es kommen noch welche hinzu. Derzeit werden weitere in Gladbeck gefällt.

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Bis zu 100 Eichen soll es in dem Waldstück hinter der Minigolf-Anlage an der Bohmertstraße in Wittringen treffen, kündigt Ralf Sonnenberg an. Der Fachbereichsleiter Grünflächen- und Friedhofsunterhaltung beim Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG) erläutert: „Es handelt sich um eine Lichtungsmaßnahme.“ Soll heißen: Es werden vereinzelt Bäume aus dem Bestand entnommen, damit andere besser gedeihen.

Die Trockensommer machen insbesondere Buchen in Gladbeck zu schaffen

Die Eichen, um die es in diesem Bereich des Wittringer Waldes geht, haben 40 bis 60 Jahre auf dem Holz. Sie erreichen eine Höhe von 18 bis 28 Metern.

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Ein ganz anderes Format weisen diejenigen holzigen Riesen auf, die noch im Gebiet Harsewinkelstraße/Ecke Ellinghorster Straße stehen. Die mächtigen Buchen sind 30, 40 Meter hoch. Sie sind mehr als 150 Jahre alt. Ralf Sonnenberg berichtet: „Hier haben wir es mit dem Klassiker zu tun. Die Buchen weisen allesamt Trockenschäden auf. Dabei sahen sie im Frühjahr noch gut aus. Aber jetzt haben diese Bäume zum Beispiel Zunderschwamm in den Kronen.“ Und dieser Befall stellt ein großes Sicherheitsrisiko dar, denn Astbruch aus dieser Höhe kann für Menschen, die sich darunter aufhalten, zur tödlichen Gefahr werden.

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Sonnenberg: „Wir wissen nicht, inwieweit die umstehenden Bäume geschädigt sind.“ Es könnten also noch Fälle hinzukommen, in denen eine Buche nicht mehr zu retten ist.

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Viele Buchen im Wittringer Wald sind Hitzeopfer und daher anfällig für Pilzbefall und Schädlinge.
Viele Buchen im Wittringer Wald sind Hitzeopfer und daher anfällig für Pilzbefall und Schädlinge. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Die trockenen Sommermonate haben – wieder einmal, wie in den Vorjahren – die Buchen anfällig für Pilzbefall und Schädlinge gemacht. „Vor allem sehr alte Bäume werden geschädigt“, stellt Grün-Experte Sonnenberg fest. Er bringt die besorgniserregende Entwicklung auf die Formel: „Je häufiger die Trocken-Sommer, desto jünger werden die betroffenen Bäume.“ Längst machten die Schäden nicht mehr nur den „Alten im Wald“ den Garaus. Nun rückten auch 60 bis 70 Jahre „junge“ Bäume ins Visier der Fachleute. Sonnenberg rechnet damit, dass im Winter 2023/2024 erneut Fällungen anstehen.

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Allerdings denkt der ZBG-Experte auch schon an Aufforstungen, räumt aber ein: „Sie werden zeitlich nicht 1:1 umgesetzt, das wird nicht möglich sein, denn wir brauchen die freigewordenen Flächen für Fällungen, zum Rücken und Herausholen des Holzes.“ Mit einer Verzögerung von zwei, drei, vier Jahren, sollen junge Bäume an Stelle der Alten gepflanzt werden: Ahorn, Eiche, Wildkirsche.

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