Gladbeck. Über 50 Jahre haben Christel und Axel Domke ihr Herrenmoden-Geschäft in Gladbeck geführt. Nun schließen sie Ende Dezember. Das ist der Grund.
Deutlich größer als die meisten Männer oder eher klein und gedrungen? Viel zu dick oder sehr schlank? Kein Problem: Bei Axel Domke in Gladbeck findet fast jeder Mann das passende Outfit. „Fand“ heißt es zum großen Bedauern der vielen Stammkunden bald: Am 20. Dezember schließen Axel (85) und seine fast 80 Jahre alte Frau Christel ihr Fachgeschäft für Herrenoberbekleidung an der Konrad-Adenauer-Allee nach mehr als 50 Jahren zum letzten Mal hinter sich zu.
Herrenmode war von jeher ihre Passion. Er machte seine Lehre bei Rebbelmund, sie bei Föhringer, beides damals Fachgeschäfte in der Gladbecker Innenstadt. Dennoch wechselte Axel Domke in die Lebensmittelbranche, arbeitete zunächst mit im „Tante-Emma-Laden“ seiner Eltern, eröffnete dann mit seiner Frau ein zweites Lebensmittelgeschäft an der Beethovenstraße, das sie bald zu einem Supermarkt weiterentwickelten. „Wir hatten als erstes Geschäft in Gladbeck eine Fleischabteilung mit Metzgermeister.“
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Ein Modegeschäft war immer der Traum von Axel Domke
Nach dem Tod des Vaters und dem Rückzug der Mutter aus dem Geschäft gegenüber dem Friedhof Gladbeck-Mitte erfüllte sich Axel Domke dann 1972 doch noch seinen Traum und eröffnete mit seiner Frau dort, in seinem Elternhaus, ein Modegeschäft. Anfangs verkauften sie an diesem Standort auch Damenoberbekleidung, eröffneten weitere Geschäfte in Essen und Recklinghausen.
Seit 1998 konzentriert sich das Ehepaar auf Herrenbekleidung in Gladbeck. Anzüge, Hosen, Sakkos, Hemden, T-Shirts, Polo- und Sweatshirts von ca. 30 renommierten Marken sowie die passenden Accessoires gehören zum Sortiment. Und das alles „von Klein bis Groß“, wie Axel Domke gern sagt. Herrenmode gibt es von Größe 48 bis 70, Kurzgrößen von 25 bis 35.
Gekürzte Öffnungszeiten bedeuteten mehr Freizeit für das Gladbecker Ehepaar
Sie schränkten zudem ihre Öffnungszeiten ein: Nur mittwochs bis freitags von 12 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr bedienen die Eigentümer und ihre Mitarbeiterinnen die Kunden. „Das war das Beste, was wir machen konnten“, resümiert Christel Domke. „Wir haben mehr Freizeit und deshalb unser Geschäft auch nie als Last empfunden.“ Trotzdem machen sie jetzt aus Altersgründen dicht. Sie sind froh, dass ihre langjährigen Angestellten Renate Kühler und Monika Rott das Rentenalter erreicht haben. Nur Britta Schillo (55) ist noch auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung.
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Über eine Nachfolge für ihr ungewöhnliches Bekleidungsgeschäft haben Axel und Christel Domke nach eigener Aussage nie ernsthaft nachgedacht. Das Mehrfamilienhaus ist verkauft, aus dem Ladenlokal werden Wohnungen. Leicht ist dem Ehepaar die Entscheidung natürlich nicht gefallen. „Anfangs war es schwer“, sagt Christel Domke, „aber jetzt freuen wir uns darauf, nach 70 bzw. 65 Arbeitsjahren mehr Zeit zu haben für das, was wir gerne tun: Wir spielen Golf, gehen spazieren und möchten, so lange es geht, auch noch viele Reisen unternehmen.“