Gladbeck. Mit Absperrungen verhinderte die Polizei Gedränge bei der Demo der rechten BPE in Gladbeck. Klare Ansagen kassierte Redner Michael Stürzenberger.

Nach dem Großeinsatz in Gladbeck zieht die Polizei ein positives Fazit. Drei Anzeigen, so Andreas Wilming-Weber, seien aufgenommen worden – wegen Beleidigung, Bedrohung und Körperverletzung (Eierwurf auf eine Teilnehmerin der Kundgebung von Pax Europa). „Das Konzept der Polizei für diesen Einsatz hat auf jeden Fall funktioniert“, betonte der Sprecher vom Polizeipräsidium Recklinghausen am Sonntag auf Anfrage.

Schon zu Beginn habe man auf klare Ansagen gesetzt. Das dürfte wohl vor allem BPE-Hauptredner Michael Stürzenberger zu spüren bekommen haben. Als Kundgebungsleiter hatte die Behörde den 58-Jährigen abgelehnt, der als extremistischer Islam-Feind eingestuft wird. Er sei als Person für diese Funktion nicht geeignet, so die Begründung.

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Die rechtspopulistische Bewegung mit Sitz in Gemmingen (Baden-Württemberg) musste daraufhin eine andere Leitung bestimmen – eine Frau aus den Reihen der Bewegung. Da Stürzenberger das Gespräch der Beamten mit der Kundgebungsleiterin vor Beginn der Demo immer wieder massiv gestört habe, wurde ein Platzverweis gegen ihn ausgesprochen, so die Polizei. Zur Kundgebung selbst war er dann wieder anwesend. Doch auch während mehrstündigen Kundgebung, erklärte Wilming-Weber, gab es weitere „klare Ansagen“ von der Polizei.

Mit Absperrgittern regelte die Polizei den Zugang zum Europaplatz in Gladbeck

Zeitweise hatte die Polizei den Zugang zum Europaplatz in Gladbeck wegen der BPE-Kundgebung auch ganz gesperrt.
Zeitweise hatte die Polizei den Zugang zum Europaplatz in Gladbeck wegen der BPE-Kundgebung auch ganz gesperrt. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Auch den von der BPE gewählten Versammlungsort, den Europaplatz in der Gladbecker Fußgängerzone, hatte die Polizei im Vorfeld wegen erheblicher Sicherheitsbedenken aufgrund der räumlichen Enge abgelehnt. Die BPE hatte darauf erklärt, lediglich einen kleinen Bereich des Platzes nutzen zu wollen. Mit Absperrgittern an den Zugängen zum Platz regelten die Beamten am Samstag die Personenzahl bei der BPE-Kundgebung, damit es erst gar nicht zu Gedränge kommen konnte. Der Protestmarsch vom Bündnis für Courage wurde ebenfalls durch eine Absperrung auf der Hochstraße, kurz vor dem Platz, gestoppt.

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Zur Spitzenzeit habe die Polizei bei Pax Europa 200 Personen gezählt. Beim Friedensfest vom Bündnis für Courage auf dem Willy-Brandt-Platz seien es circa 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewesen. Der Protestmarsch vom Bündnis zur BPE-Kundgebung habe mit rund 30 Personen stattgefunden. Um 18 Uhr wurden die Veranstaltungen wie abgesprochen beendet.