Gladbeck. In Gladbecks Innenstadt könnte es schon bald drei neue Gastro-Betriebe geben. Bei zwei Läden ist die Eröffnung sogar noch in diesem Jahr geplant.
Zuerst Corona, dann das fehlende Personal und nun Energiekrise und explodierende Kosten in fast allen Bereichen. Die Gastronomie durchlebt gerade schwere Zeiten. Das hat auch Auswirkungen auf die Restaurant- und Kneipenszene in Gladbeck. Doch aller Krisen zum Trotz gibt es dennoch Positives zu vermelden für Gladbecks Innenstadt.
Schon 2021 hat die Stadtverwaltung ein Gastronomiekonzept in Auftrag gegeben mit dem Ergebnis: Die Restaurants in der Stadt erhalten zwar gute Noten, doch es fehlen Angebote vor allem fürs junge Publikum. Und gerade in dieser Sparte könnte sich schon bald etwas tun.
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Zwei neue Gastro-Betriebe sollen im Glückauf-Center in Gladbeck entstehen
Zwei neue Gastro-Betriebe sollen im umgebauten Glückauf-Center entstehen: Ein Burgerladen, der wohl vor allem jüngere Leute interessieren wird, und ein asiatisches Büfett-Restaurant. Beide Restaurants sollten eigentlich schon im Mai eröffnen. Doch es gab Verzögerungen, die allerdings nichts mit der derzeitigen Krisensituation zu tun haben. Vielmehr galt es, größere planerische Hürden aus dem Weg zu räumen, die den Außenbereich für die Gastronomie betreffen. „Jetzt sind aber alle Probleme beseitigt, und wir rechnen eigentlich täglich damit, dass die Stadtverwaltung die Baugenehmigung erteilt“, erklärt Gerd Matern von der fürs Glückauf-Center zuständigen Immobilienverwaltung Jurag.
Läuft dann beim Innenausbau alles glatt, sollen die beiden Betriebe „burgerme“ und „Sakura“ noch in diesem Jahr Eröffnung feiern. „Der Umbau im Bestand stellt kein Problem dar, und beide Gastronomen haben die Ausstattung für ihre Läden schon geordert. Es sollte also nichts mehr dazwischen kommen“, so Matern. Kopfschmerzen hat dem Center-Management hingegen die großzügige Außenterrasse für den Restaurantbereich bereitet. Sie wird dort entstehen, wo jetzt noch die breiten Betontreppen an der Ecke Wilhelmstraße/Horster Straße das Bild bestimmen. Die sollen komplett verschwinden und so dem Außenbereich Platz machen.
Außenterrasse fürs Glückauf-Center musste neu geplant werden
Mit der ursprünglichen Planung, erklärt Gerd Matern, sei man der Bushaltestelle an der Wilhelmstraße zu nah gekommen. Deshalb musste der Bereich noch einmal neu vermessen werden. Sogar ein zusätzlicher Eintrag beim Katasteramt sei erforderlich gewesen. Matern: „Das hat alles Zeit gekostet. Aber nun sind die Pläne fertig, und die Terrasse wird auf jeden Fall auch viel Platz bieten.“
Das Asia-Restaurant „Sakura“ wird der große Gastro-Mieter im Glückauf-Center mit 150 Plätzen im Restaurant und noch einmal um die 100 auf der Terrasse. Sakura-Restaurants gibt es bereits in Hagen, Bochum und Osnabrück. Der kleine „Nachbar“ gleich nebenan wird „burgerme“ – eine Systemgastronomie mit mittlerweile weit über 100 Läden in ganz Deutschland. Die frisch zubereiteten Burger werden umweltschonend mit dem E-Auto oder -Bike geliefert. Im Laden selbst wird’s nur wenige Sitzplätze geben. Natürlich kann man die Burger dort aber auch direkt abholen.
Auch in der Fußgängerzone von Gladbeck steht ein neues Angebot an
Bislang gut durch die Krise
Alles in allem, so Stadtsprecher David Hennig, sei die Gladbecker Gastronomiebis jetzt gut durch die schwierigen Zeiten gekommen. Zwei Betriebe – das griechische Restaurant Artemis am Marktplatz und die Gaststätte Surmann in der Fußgängerzone – seien sogar „gewachsen“, haben sich räumlich erweitert.
Ein weiterer Neustart steht ebenfalls noch an, wenn in diesem Fall auch noch kein Datum genannt werden kann: Auch in das ehemalige Möbelhaus Niessing, das komplett modernisiert und zu einem Appartementhaus umgebaut wird, soll eine Systemgastronomie einziehen.
Auch in der Fußgängerzone von Gladbeck könnte es in absehbarer Zeit ein weiteres neues kulinarisches Angebot geben. Es gibt nämlich einen Interessenten für das ehemalige Ladenlokal von „Wurst König“ auf der Hochstraße. Das Wurstfachgeschäft mit Imbissbetrieb ist schon vor einiger Zeit in ein Ladenlokal auf der gegenüberliegenden Seite gezogen.
Seitdem stehen die früheren Räume leer, die im Rahmen des Förderprojektes zur Stärkung der Innenstadt von der Stadtverwaltung angemietet wurden. So ist an dieser Stelle ein Neustart zu besonders günstigen Konditionen möglich. Für das Ladenlokal interessiert sich jetzt jemand, der sich dort mit Fischspezialitäten selbstständig machen möchte.
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„Wir sind da aber noch ganz am Anfang, auch das genaue Konzept muss noch erarbeitet werden“, erklärt Stadtsprecher David Hennig. Das Interesse sei jedoch groß, und deshalb gehe man bei der städtischen Wirtschaftsförderung auch von einer positiven Entwicklung aus.
Für die „Lumumbar“ in Gladbeck gibt es noch keinen Interessenten
Weniger gut läuft es an einer anderen Stelle am Rand der Fußgängerzone: Ein Neustart für die einstige „Lumumbar“ an der Horster Straße 26 gestaltet sich aktuell schwierig, wie der Stadtsprecher auf Anfrage erklärt. „Für ein Restaurant ist das Objekt zu klein, außerdem gibt es keine Küche“, so Hennig. Zudem sei die alte Kneipe auch in keinem guten Zustand. Insofern sei es in der momentanen Situation schwierig, jemanden für die ehemalige „Lumumbar“ zu interessieren. Aber: Die Wirtschaftsförderung bleibt dran.