Gladbeck. Abends trendige Location, mittags Kantine: Ins Kreativamt soll wieder eine Gastronomie einziehen. Viele Ideen für Events gibt es jetzt schon.
Die spontane Party, organisiert vom Kreativamt-Team, hat gezeigt: Der Jovyplatz in Gladbeck ist ein Ort, an dem die Leute auch abends gern verweilen – bei einem Bierchen, einem Cocktail und einer Kleinigkeit gegen den Hunger. Die „Spätschicht“ kam bei den Besucherinnen und Besuchern nämlich bestens an. Und deshalb steht für die kreativen Köpfe in Gladbecks ehemaliger Finanzbehörde auch fest: Es muss unbedingt wieder eine Gastronomie einziehen ins Kreativamt am Jovyplatz.
Seit Oktober vergangenen Jahres sind die Räume vom „Speak.Easy“ im Untergeschoss des Kreativamtes verwaist. Das Konzept der „Flüsterkneipe“ war wirtschaftlich kein Erfolg, der Pächter hat aufgegeben. „Das heißt aber nicht, dass Gastronomie an dieser Stelle grundsätzlich nicht funktioniert“, ist Marc Jung überzeugt. Der Geschäftsführer der Kreativamt GbR, der mit seinem Unternehmen C4C auch am Jovyplatz sitzt, ist vielmehr überzeugt davon, dass die Gladbeckerinnen und Gladbecker ein solches Angebot gern nutzen würden. „Das Gastro-Konzept muss aber eben passen, und es sollten Profis dahinter stehen“, sagt Jung.
Ideal: Gastromeile vom Mundart zum Jammerkrug und weiter zum Kreativamt in Gladbeck
Was ihm vorschwebt, ist eine kleine Gastromeile, die sich vom Mundart im Rathauspark über den Jammerkrug am Amtsgericht bis eben hin zum neuen Lokal im Kreativamt erstreckt. Das bereits vorhandene Angebot könne die neue Gastronomie im Kreativamt beispielsweise mit Tapas und Cocktails auf der Abendkarte ergänzen.
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Dabei soll aber auch das Kantinengeschäft mittags nicht vernachlässigt werden, denn hungrige Gäste gebe es in den im Kreativamt ansässigen Firmen und auch in der nahe gelegenen Polizeiwache genügend. „Als die Flüsterkneipe noch geöffnet hatte, sind auch manchmal die Mitarbeiter aus der Stadtverwaltung hier gewesen. Eine Öffnung schon mittags würde sich also garantiert lohnen“, so Jung.
Darüber hinaus biete das Kreativamt noch eine weitere sichere Einnahmequelle für den künftigen Gastrobetreiber, denn es finden am Jovyplatz auch regelmäßig Meetings, Workshops und weitere Treffen statt. „Wir wären froh, wenn wir dann wieder eine Möglichkeit zur Bewirtung hätten“, sagt auch Tatjana Jungjohann, die mit ihrem Laden für Zauberangelegenheiten im Kreativamt ansässig ist.
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Marc Jung nennt noch einen weiteren Vorteil: „Hier gibt es jede Menge kreative Köpfe mit guten Ideen für Events. Was wir nun ergänzend brauchen, ist jemand, der sein gastronomisches Fachwissen mit in die Waagschale wirft.“
Die Gastronomie muss sich wirtschaftlich auch lohnen
Denn natürlich sei klar, dass, wer immer der neue Gastro-Partner wird, derjenige wirtschaftlich auch auf seine Kosten kommen muss. Was die Renovierung der Räume angeht, ist die Kreativamt-Gesellschaft zudem bereit, eine ordentliche Summe zu investieren. Gut 70 Quadratmeter weist der leicht L-förmige Raum fürs Restaurant in dem denkmalgeschützten früheren Finanzamt auf. „Das ist nicht allzu groß, aber der Raum hat Potenzial“, sagt Marc Jung. Und da die Behörde einst über eine eigene Kantine verfügt hat, ist auch noch ein wenig von der für eine Gastronomie notwendigen Infrastruktur in der Küche vorhanden.
Gastro-Profi gesucht
Wünsche, Vorstellungen und auch schon konkrete Pläne, was die Gastronomie in der ehemaligen Finanzbehörde alles bieten sollte, hat das Team vom Kreativamt schon. Jetzt muss nur noch ein Gastronomie-Profi gefunden werden. Wer sich ein Lokal am Jovyplatz vorstellen könnte, kann sich gern bei Marc Jung unter 02043 9211250 melden.Der Biergarten wäre übrigens ebenfalls noch erweiterbar. Es gibt, sagt der Chef vom Kreativamt, auch bereits die Überlegung, das direkt gegenüberliegende Rondell im Jovypark mit zu bewirtschaften.
Richtig punkten kann der für den Betrieb vorgesehene Bereich aber durch den grünen Garten vorm Kreativamt. Der ist nämlich absolut biergartentauglich. Noch dazu ist dort jetzt bereits eine große Leinwand mit Metallrahmen installiert – fürs Open-Air-Kino, das am Kreativamt auf jeden Fall stattfinden soll. Dank eines Kopfhörersystems sollen die Vorführungen für die Nachbarschaft geräuschlos möglich sein.
Geplant sind schon jetzt diverse Open-Air-Events am Gladbecker Jovyplatz
Darüber hinaus planen die Kreativen am Jovyplatz auch noch weitere Open-Air-Events – wie zum Beispiel eine „Silent Disco“, bei der die Tanzfreudigen ebenfalls mit Funkkopfhörern ausgestattet werden. Marc Jung: „Das sind auf jeden Fall auch alles Aktionen, von denen eine Gastronomie enorm profitieren könnte.“ Jetzt muss nur noch der passende Betreiber gefunden werden.