Gladbeck. Eine Präventionsausstellung macht in Gladbeck Station. Sie soll helfen, besser mit Kindern über Schutz vor sexuellen Übergriffen reden zu können.

Sexualisierte Gewalt gehört leider zur Alltagserfahrung vieler Mädchen und Jungen. Und die Angst, gerade jüngere Kinder mit dem Thematisierung der Gefahren zu sehr zu belasten, ist groß. Aus diesem Grund hat das Team des Kinderschutzschirms die Präventionsausstellung „ECHT KLASSE“ nach Gladbeck geholt, mit dem Ziel, Unsicherheiten im Umgang mit dem schwierigen Thema abzubauen.

Laut aktueller Kriminalstatistik von 2021 ist die Zahl der Fälle von sexualisierter Gewalt bundesweit gestiegen. Zudem geht man beim Bundeskriminalamt (BKA) von einer hohen Dunkelziffer aus. Ein bis zwei Jungen und Mädchen pro Grundschulklasse, so die Schätzung der Weltgesundheitsorganisation, sind von sexualisierter Gewalt betroffen. Und obwohl das Thema stärker in der Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist, besteht nach wie vor große Unsicherheit darüber, wie Kinder geschützt werden können.

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Mit der Ausstellung möchte das Team des Gladbecker Kinderschutzschirms einerseits Lehrkräfte und Eltern die Möglichkeiten aufzeigen, wie eine Erziehungshaltung gelebt werden kann, die Mädchen und Jungen stärkt und somit vor sexualisierte Gewalt schützt. Auch wenn es keinen einhundertprozentigen Schutz geben kann, können Eltern und Lehrkräfte dazu beitragen, die Kinder altersgerecht zu informieren, ihnen Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und sie in ihrem Selbstbewusstsein und ihrem körperlichen Selbstbestimmungsrecht zu unterstützen.

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Die Ausstellung „ECHT KLASSE“ bietet Mädchen und Jungen der dritten und vierten Klassen die Möglichkeit, sich spielerisch und handlungsorientiert mit wichtigen Präventionsprinzipien an einzelnen Spielstationen auseinander zu setzen. Den Kindern wird in der Ausstellung unter anderem vermittelt, dass Hilfe holen ein alltäglicher Vorgang ist und kein Zeichen von Schwäche. In Kooperation mit Sarah Kimmeskamp, der Kinder- und Jugendbeauftragten der Stadt Gladbeck, ist die Ausstellung in den Räumen des Jugendcafés 3Eck in der Friedrich-Ebert-Straße für angemeldete Schulklassen zu sehen.