Gladbeck. Das Thema sexualisierte Gewalt ist oftmals noch ein Tabuthema. Ungeachtet dessen stellt sich ihm jetzt der Gladbecker Verein Sport kann mehr.

Mit einem äußerst sensiblen und wichtigen Thema befasst sich der Gladbecker Verein Sport kann mehr: Es geht um die Prävention sexualisierter Gewalt.

Unter dem Motto „Wir sind auf dem Weg . . .“ fand nun in der Sporthalle am Krusenkamp ein erster Austausch statt, an dem Petra Völker (Geschäftsführerin des Kreissportbundes Recklinghausen), Patrizia Fritzen (Sportabteilung der Stadt), Oliver Martin (Vorstand Sport kann mehr), Annette und Matthias Endres (Ehrenamtliche aus dem Elterncafé) sowie Nele Martin (Übungsleiterin) teilgenommen haben.

Verein Sport kann mehr übernimmt Vorreiterrolle

Der Verein Sport kann mehr ist einer der ersten Vereine aus dem Kreissportbund Recklinghausen, der sich auf den Weg zum Qualitätsbündnis Prävention Sexualisierter Gewalt macht. Der Kreissportbund, der Stadtsportverband Gladbeck und der Kinderschutzschirm des Kinderschutzbundes der Stadt Gladbeck begleiten und unterstützen den Klub dabei.

Viele Vereine, so der Tenor in der Runde, scheuten die Auseinandersetzung mit diesem Thema, weil sie Angst hätten, dass Leute denken, im Verein sei etwas vorgefallen. Petra Völker aber betont: „Wichtig ist es, Zeichen zu setzen. Täter müssen abgeschreckt und Kinder sowie ihre Übungsleiterinnen und Übungsleiter geschützt werden. Gemeinsam sollen Risikofelder ermittelt und Schutzkonzepte entwickelt werden, um den Verein für alle sicher zu gestalten.“

Der Verein Sport kann mehr befasst sich ab sofort mit dem Thema Prävention sexualisierter Gewalt: Matthias Endres, Oliver Martin, Nele Martin, Lothar Frömberg und Petra Völker vom Kreissportbund Recklinghausen.
Der Verein Sport kann mehr befasst sich ab sofort mit dem Thema Prävention sexualisierter Gewalt: Matthias Endres, Oliver Martin, Nele Martin, Lothar Frömberg und Petra Völker vom Kreissportbund Recklinghausen. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Um Mitglied im Qualitätsbündnis gegen sexualisierte Gewalt zu werden, müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden. Einige dieser Faktoren (z. B. ein entsprechender Eintrag in der Satzung, Führungszeugnisse) konnte der Verein Sport kann mehr bereits abhaken.

Nach einer Risikoanalyse wird ein Schutzkonzept erstellt

Bei dem Treffen am Krusenkamp wurden weitere Punkte behandelt. So wurden beispielsweise die räumliche Situationen in der Umkleide, auf dem Weg zur Sporthalle und in der Halle selbst angeschaut und überlegt, ob Risiken vorhanden sind.

Oliver Martin erläutert: „In einer Risikoanalyse werden alle Gegebenheiten gelistet. Im Anschluss wird ein Schutzkonzept erstellt, in dem unter anderem Lösungen für die gegebenen Risiken gefunden werden. So werden auch Leitlinien entwickelt, die alle Beteiligten Sicherheit geben.“

Der auf Klein- und Vorschulkinder spezialisierte Verein Sport kann mehr bietet seinen Kindern mit den Bewegungsprogrammen Babyballschule, Sport Kindergarten, Ballschule sowie dem Gütesiegel „Kinder Turnclub“ ein konzeptionelles Programm mit vielen Möglichkeiten, sich auszuprobieren, erste Erfahrungen im Sport zu sammeln oder um einfach verschiedene Sportarten kennenzulernen.

Kreissportbund Recklinghausen ist für die Vereine ein Ansprechpartner

Die Bewegungsstunden werden in der Regel von zwei bis drei Übungsleitungen begleitet. Im Flur der Sporthalle bieten Ehrenamtliche ein Elterncafé an. „Wir pflegen hier ein offenes und generationsübergreifendes Miteinander“, so Oliver Martin. „Ganz wichtig dabei ist die Einbeziehung von Eltern und Großeltern.“

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Wer mehr zum Thema wissen möchte und/oder mit seinem Verein auch Mitglied im Qualitätsbündnis gegen sexualisierte Gewalt werden möchte, kann sich an den Kreissportbund Recklinghausen (info@ksb-re.de, Tel.: 02364/5067400) wenden.

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