Gladbeck. Rund 130 Radler ein Zeichen für die Stärkung des Radverkehrs bei der Sternfahrt Ruhr. Das Fahrradfest in Gladbeck will Aufmerksamkeit schaffen.

Beim Fahrradfest und der Sternfahrt Ruhr trotzten am Sonntag einige Fahrradbegeisterte dem Dauerregen in Gladbeck. 130 Radfahrer aus dem gesamten Ruhrgebiet fuhren durch die Stadt und machten sich für die Mobilitätswende und einen zukunftsfähigen Radverkehr stark. Das parallel stattfindende Fahrradfest auf dem Rathausplatz bot Informationen von Fahrradneuheiten bis zur Verkehrssicherheit. Gladbecker Organisatoren zeigten sich trotz des Regenwetters und so weniger Zulauf zufrieden.

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Das Fahrradfest soll aufs Radfahren aufmerksam machen, die Attraktivität vor allem im Stadt- und Alltagsverkehr aufzeigen und Neuerungen rund um das Fahrrad vorstellen. Denn das Thema Radfahren müsse immer wieder in die Öffentlichkeit gebracht werden, erklärt Marian Osterhoff, Klimaschutzmanager der Stadt. Indem sich verschiedene Aussteller gesammelt auf dem Rathausplatz präsentierten und etwa die neuesten Lastenrad-Modelle oder Angebote von E-Bike-Sicherheitstraining bis Radleasing für Unternehmen vorstellten, könne Interesse bei den Bürgern geweckt und die Attraktivität des Radfahrens sichtbar gemacht werden. Ziel sei es, möglichst viele Menschen zum Umstieg auf das Fahrrad zu bewegen, vor allem im Alltagsverkehr innerhalb der Stadt. „Wir wollen jeden mitnehmen, der Spaß und Interesse am Radfahren hat“, fasste Osterhoff die Zielgruppe zusammen.

Für die Organisatoren trotz Regens eine gelungene Veranstaltung

Beratung zur Unfallprävention gab es auf dem Fahrradfest in Gladbeck vor dem Rathaus am Stand der Polizei.
Beratung zur Unfallprävention gab es auf dem Fahrradfest in Gladbeck vor dem Rathaus am Stand der Polizei. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Am Sonntag waren vor allem Menschen vor Ort, die ohnehin schon aufs Rad umgestiegen sind und sich auch bei schlechtem Wetter fürs Zweirad entscheiden. „In der Stadt machen wir alle Wege mit dem Rad und lassen das Auto so oft es geht stehen. Wir fünf sind schon eingefleischte Radfahrer“, bestätigte Bernd Borgwerth, der mit seiner Familie unter anderem nach einem Lastenrad Ausschau hielt. Für Osterhoff war das Fahrradfest trotz des geringeren Zulaufs gelungen: „Wenn am Ende des Tages ein paar Leute aufs Rad umsteigen oder in ihrem Unternehmen das Fahrrad-Leasing vorschlagen, ist das schon ein Erfolg.“ Bei Themen wie der Mobilitätswende und Klimaschutz müsse man mit Veranstaltungen und Angeboten immer am Ball bleiben, auch wenn es wie am Sonntag eine eher verhaltene Resonanz gab.

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Klaus Steinhaus repariert an der Reparaturstation des ADFC Fahrräder der Besucher.
Klaus Steinhaus repariert an der Reparaturstation des ADFC Fahrräder der Besucher. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Etwas Zulauf bekam das Fahrradfest mit dem Ende der Sternfahrt Ruhr, die am Nachmittag in der Innenstadt endete. Bei der Sternfahrt kamen Radfahrende aus dem ganzen Ruhrgebiet zusammen und fuhren gemeinsam durch Gladbeck. Rund 130 Teilnehmende zählte Kathrin Webers, bei gutem Wetter wären es 800 bis 1000 Radler gewesen vermutete die Nahmobilitätsplanerin der Stadt. Aus den Revierstädten und zum Teil auch von weiter angereist, radelten die Radfahrer auf E-Bikes, Liege- und Lastenrädern, einer Rikscha aber auch auf dem klassischen Fahrrad durch die Stadt. Unter anderem führte die Route über Gladbecks längste Fahrradstraße, die Ellinghorster Straße, und über die B224. „Die B224 war auf jeden Fall ein Highlight“, zog Webers am Ende der Tour Bilanz. Vor allem aber freute sie, dass trotz der schlechten Wetterbedingungen so viele Radfahrer dabei waren. „Alle hatten Spaß und sind sicher angekommen“, fasste sie zusammen.

Viele der Sternfahrt-Teilnehmer sind passionierte Radfahrer

Die Teilnehmer, die zum Beispiel aus Dortmund oder Mülheim anreisten, sind zumeist passionierte Radfahrer. „Radfahren ist mein Leben. Bei Wind und Wetter nehme ich das Rad“, betonte Christian Franik. Mit der Sternfahrt oder einer Teilnahme an Fahrrad-Demonstrationen wolle sich der Wuppertaler wie viele andere der Teilnehmer für eine bessere Radinfrastruktur und für mehr Verkehrssicherheit für Radfahrer einsetzen. „Und mal ein bisschen auffallen, mit so Vielen und der Musik durch die Straßen fahren“, so Franik. Die Sternfahrt, die an diesem Sonntag zum zehnten Mal stattfand, sei eine gute Gelegenheit, sich untereinander zu vernetzen und zu „erleben, wie schön es ist, sich im Straßenraum entspannt und sicher fortbewegen zu können“, hieß es von Veranstalterseite. Im kommenden Jahr führt die Sternfahrt Ruhr nach Essen, dann soll auch eine Gruppe aus Gladbeck starten, plant Webers.