Gladbeck. Einige wollen in Gladbeck angeblich Kanaluntersuchungen durchführen, andere geben sich als Europol-Mitarbeiter aus. Polizei warnt und gibt Tipps.

Die Stadtverwaltung Gladbeck warnt aktuell vor Geschäften an Haustür und Telefon. Derzeit versuche ein Unternehmen, auf diesen Wegen Verträge für Kanaluntersuchungen abzuschließen. Dabei handele es sich um unseriöse Geschäfte. Corinna Kutschke, Sprecherin im Polizeipräsidium Recklinghausen, rät, was in solchen Fällen zu tun und vor allem zu lassen ist.

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Zunächst, so stellt die Expertin klar: „Von Haustür zu Haustür zu gehen und seine Arbeitskraft anzubieten, ist nicht verboten. Es müssen auch nicht immer schriftliche Verträge abgeschlossen werden. Manche Vereinbarungen werden mündlich oder per Handschlag geregelt.“

Sprecherin empfiehlt: „Bitte keine Scheu haben, die Polizei anzurufen!“

Aber besondere Vorsicht sei beispielsweise geboten, wenn sich die potenzielle Kundschaft in die Ecke gedrängt fühle. „Dann sollte man sich fragen: Gibt es diese Firma? Will mein Gegenüber mich zu etwas überreden?“, so Kutschke. Im Zweifel empfiehlt sie: Bei dem Unternehmen nachhaken, ob es tatsächlich Beschäftigte hinausgeschickt hat. Oder: Nachbarn, Verwandte, Freunde hinzurufen!

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Corinna Kutschke, Sprecherin im Polizeipräsidium Recklinghausen, rät Gladbeckern zur Vorsicht bei Unbekannten, die unerwartet auf der Matte stehen.
Corinna Kutschke, Sprecherin im Polizeipräsidium Recklinghausen, rät Gladbeckern zur Vorsicht bei Unbekannten, die unerwartet auf der Matte stehen. © Polizei Recklinghausen | Polizei Recklinghausen

Die Polizeisprecherin erklärt: „Wasserwerke und andere Dienstleistermelden ihre Besuche in der Regel an.“ Deswegen ist Obacht angesagt, sollten zum Beispiel plötzlich Telekom-Beschäftigte auf der Matte stehen. Seit einigen Monaten seien im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen wieder vermeintliche Mitarbeiter des Kommunikationsunternehmens unterwegs. Kutschke legt denjenigen, denen eine Begegnung nicht geheuer ist, ans Herz: „Die Tür schließen, sich nicht überrumpeln lassen! Und bitte keine Scheu haben, die Polizei anzurufen. Wir haben viele erfahrene, nette Kollegen am Telefon, die gerne helfen.“

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Corinna Kutschke sagt: „Das Problem ist, dass man ja seine Dienstleistung anbieten darf. Wenn aber später eine überteuerte Rechnung über 7000 Euro gestellt wird, kommen wir in den Bereich des Betrugs.“ Die Sprecherin unterscheidet: „Sogenannte Trickdiebe wollen in eine Wohnung, um Wertsachen zu erbeuten.“

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Lange Finger wollen auch jene Kriminellen machen, die über Telefonanrufe Geld und Schmuck erbeuten wollen – beispielsweise „falsche Polizisten“. Kutschke berichtet: „Bereits seit Monaten haben wir es damit zu tun, dass angeblich jemand von Europol anruft. Man soll die ,1’ drücken und wird dann weitergeleitet an jemanden, der die Opfer in gebrochenem Englisch in ein Gespräch verwickelt.“ Meistens gehe es darum, dass über diese Fake-Anrufe Wertgegenstände Unbekannten ausgehändigt werden sollen. Kutschke mahnt eindringlich: „Bei dubiosen Anrufen sofort auflegen!“

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