Gladbeck. Auch im Jahr 2022 gibt es im Kreis Recklinghausen, darunter in Gladbeck, vergleichsweise wenige Grippe-Fälle. Das liegt auch an Corona.

Auch im Jahr 2022 ist die Grippe-Saison im Kreis Recklinghausen weitgehend ausgeblieben: „Wir hatten in diesem Jahr bislang 68 gemeldete Influenza-Fälle, 2021 waren es sogar nur neun“, berichtet Kreis-Sprecherin Svenja Küchmeister. Beide Zahlen seien im Vergleich zur Zeit vor Corona sehr niedrig. So gab es 2020 noch kreisweit 1015 Grippe-Fälle, im Jahr 2019 waren es 838.

Der Zusammenhang zur Corona-Pandemie ist eindeutig: „2021 war der Tiefpunkt bei den Influenza-Fällen. Da hatten wir sehr viele Restriktionen, um die Verbreitung von Corona zu vermeiden“, sagt Svenja Küchmeister. Der leichte Anstieg der Grippe-Fälle in diesem Jahr stehe in Verbindung mit der Lockerung von Hygienemaßnahmen: „Grundsätzlich gilt: Je weniger Einschränkungen es gibt – zum Beispiel bei den Themen Abstandseinhaltung oder Tragen von Mund-Nase-Schutz -, desto größer ist das Risiko einer Ansteckung. Das hat sich nicht nur bei der Grippe, sondern auch bei anderen Infektionskrankheiten bemerkbar gemacht.“

Auch in Nordrhein-Westfalen ging die Zahl der Grippe-Fälle deutlich zurück

Die Entwicklung der Grippe im Kreis Recklinghausen ist vergleichbar mit der in ganz Nordrhein-Westfalen: In der gesamten Grippe-Saison 2021/22 sind dem Landeszentrum Gesundheit NRW insgesamt 1361 Influenza-Fälle gemeldet worden, wie eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur sagte. In der Grippe-Saison 2020/21 waren landesweit sogar nur 98 Fällen bekanntgeworden. Vor der Corona-Pandemie lag die Zahl der Influenza-Fälle im bevölkerungsreichsten Bundesland zwischen 25.000 und 36.000 je Saison.

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Die Zahlen von Influenza-Todesfällen bestätigen die Entwicklung ebenfalls: So ist in der jüngsten Grippe-Saison bis zum 25. Mai landesweit ein Todesfall übermittelt worden, wie auch schon in der Saison 2020/21. In der Grippe-Saison 2019/20 seien es 130 Todesfälle gewesen – nach 180 Verstorbenen in der Saison 2018/19.