Gladbeck. Gesunde Ernährung ist voll im Trend. Aber wie sieht das bei unseren Vierbeinern aus? Dazu berät Klaudia Dyba in ihrem neuen Barfshop in Gladbeck.

Immer mehr Menschen achten auf eine möglichst naturbelassene und gesunde Ernährung. Mit der Fütterungsmethode „Barf“ sollen auch Katzen und Hunde von diesem Trend profitieren. Die Gladbeckerin Klaudia Dyba setzt auch bei ihrem eigenen Vierbeiner ausschließlich auf biologische und artgerechte Rohkost und hat deshalb vor kurzem den Barfshop „Mniam Mniam 4 Paws“ auf der Friedenstraße 29 in Gladbeck eröffnet.

Seit Anfang Mai erhalten Tierhalterinnen und Tierhalter hier unter anderem tiefgekühltes Rinder-. Hühner-, Enten- und Ziegenfleisch, das sie ihren Hunden und Katzen entweder roh oder auch als frisch gekochte Mahlzeit mit Kartoffeln und Gemüse servieren können. „Wer richtig barft, der füttert seinen Tieren kein Dosen- oder Trockenfutter mehr“, erklärt die 35-jährige Mutter, als die WAZ-Gladbeck sie am Dienstagvormittag in ihrem ausgefallenen Laden besucht hat.

Gladbeckerin liegt die Gesundheit von Katzen und Hunden am Herzen

Klaudia Dyba ist gelernte Sport- und Fitnesskauffrau und hat schon immer auf ihre eigene Ernährung geachtet. Dass es auch bei Hunden einen Unterschied machen kann, ob man sie naturbelassen oder aus Dosen ernährt, hat die gebürtige Polin durch ihre eigene Hündin Cherie gelernt. „Cherie wurde zuvor bereits von ihrem Züchter gebarft“, berichtet Dyba. „Da ist mir plötzlich klar geworden: Wir Menschen können uns auch nicht nur von Dosenravioli ernähren. Wieso tun wir das dann unseren Tieren an?“ Besonders für Katzen sei auch Trockenfutter überhaupt nicht gesund. „Katzen sind dazu bestimmt, Mäuse zu fressen. Dadurch erhalten sie die besten Nährstoffe“, erklärt die Gladbeckerin. Ziel beim Barfen sei es somit, die Vierbeiner möglichst so zu ernähren, wie sie auf natürliche Weise auch fressen würden: Mit rohem Fleisch.

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Da es in Gladbeck bislang keinen Barfshop gab, musste die Hundehalterin das Futter für ihren Mini-Bullterrier allerdings zunächst im Internet bestellen, was sie nicht für optimal hielt. „Ich schaue mir gerne vorher an, was ich kaufe, und außerdem konnte man das Barffleisch online immer nur in riesigen Mengen bestellen, weil es tiefgekühlt geliefert wird“, so die Gladbeckerin. Ihr eigener Barfshop soll nun die Lösung für dieses Problem sein und auch andere Menschen davon überzeugen, dass Haustiere, die mit Barffleisch ernährt werden, gesünder leben. In einer Weiterbildung als Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen lernt die Gladbeckerin derzeit alles über Nahrungsunverträglichkeiten, Übergewicht oder Krankheiten wie Diabetes.

Barfen ist gesünder, aber mit größerem Aufwand für Tierhalter verbunden

Das rohe Fleisch erhält keine Zusatzstoffe und man kann als Haustierhalter komplett selbst entscheiden, was bei den Vierbeinern in den Napf kommt“, so Dyba. Dabei läge das Barffleisch preislich ungefähr im selben Bereich wie hochwertiges Dosenfutter. Wer bislang nur billiges Aldi-Tierfutter gefüttert hat, der wird jedoch tiefer in die Tasche greifen müssen. Für ein Kilo Entenfleisch zahlt man beispielsweise bis zu 9,30 Euro. Ein Kilo Hühnerfleisch kostet bis zu sechs Euro.

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Und auch an den größeren Zeitaufwand für die Zubereitung des Fressens müssen sich Tierhalter zunächst gewöhnen. Denn während das Öffnen einer Dose gerade mal ein paar Sekunden dauert, muss das Barffleisch zumindest aufgetaut werden. „Aber das ist Gewöhnungssache und irgendwann einfacher als es klingt“, erklärt die Geschäftsfrau. Es sei jedoch nicht jedermanns Sache, rohes Fleisch an seine Tiere zu verfüttern. „Man muss sehr auf die Hygiene achten. Das Rohfleisch kann nicht wie Trockenfutter tagelang stehen gelassen werden, und Menschen sollten es auf keinen Fall essen!“