Gladbeck. Petra Linzner engagiert sich im Natur- und Tierschutz. Rabenvögel haben es ihr angetan. Nun möchte sie auf besondere Weise Menschen helfen.
Solidarität, Kunst und Wissen sind für die Gladbeckerin Petra Linzner (58) drei untrennbare Säulen ihrer Kreativität im gesellschaftlichen Miteinander. Seit mehr als 30 Jahren gehört sie als freischaffende Künstlerin, Autorin und Reisejournalistin zur Gladbecker Kulturszene. Außerdem engagiert sie sich mit viel Herzblut und Sachverstand für den Natur- und Tierschutz.
Hier haben es ihr die Rabenvögel besonders angetan. Sie selbst hat unzählige von ihnen aufgezogen und anschließend der Natur zurückgegeben. Dazu gehörten die Dohle Abraxas und Rocco, die Saatkrähe, die eine besondere Bindung zur Familie von Petra Linzner entwickelt haben. Da liegt es auf der Hand, dass sie den beiden auch literarisch ein Denkmal gesetzt hat.
Die Gladbeckerin erhält ein Stipendium aus dem Stärkungspakt „Kunst und Kultur“
Erst kürzlich erhielt Petra Linzner den Bescheid vom Ministerium für Kunst und Wissenschaft des Landes Nordrhein Westfalen, der ihr die Bewilligung eines Kunst-Stipendiums ankündigte. Beworben hatte sie sich für ein Programm, das mit Blick auf die Corona-Pandemie als Teil des Kulturstärkungspakets „Kunst und Kultur“ von der Landesregierung entwickelt worden ist. Sie wolle mit diesem Geld „etwas Gutes bewirken“, sagt die Künstlerin.
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In der Kunst sei es doch „wie mit der Liebe und dem Glück - es wird alles besser, wenn man es teilt.“ Mit der Unterstützung seitens des Landes NRW hofft sie, ihr Projekt in Gladbeck realisieren zu können. Ausgangspunkt ist für sie die 1949 von Pablo Picasso für den Pariser Weltfriedenskongress entwickelte Friedenstaube. „Mit nur wenigen Strichen“ lenke er die Augen der Betrachter auf das Wesentliche, so die Künstlerin: „Das Bild inspiriert die Menschen zum Nachdenken, zum Handeln und steht für das Gute.“
Petra Linzner will mit ihrem Vorhaben Positives in Gladbeck bewirken
Petra Linzner will mit ihrem Vorhaben ebenfalls Positives bewirken. Aktuell seien viele Künstler in Not, da ihnen die Corona-Pandemie die Existenz geraubt habe. „Auch ich habe die Auswirkungen hart zu spüren bekommen.“ Ihre Projektidee: Sie hat 15 Ölbilder gemalt, die Rabenvögel als Glücksbotschafter darstellen. Den Anfang macht das Ölbild „Frieden“, das Picasso nachempfunden ist. Die Künstlerin malt es auf Bestellung in der Größe 30 x 24 cm zum Preis von 249 Euro, wobei jeweils 50 Euro an die Flüchtlingshilfe „Ukraine“ gehen.
Die weiteren Arbeiten tragen die Titel: Freiheit, Liebe, Treue, Vertrauen, Respekt, Fröhlichkeit, Zukunft, Schutz, Nähe, Geborgenheit, Loyalität, Wertschätzung, Lachen, Gelassenheit. Diese möchte Petra Linzner – wenn sie denn entsprechende Räumlichkeiten findet – in Gladbeck ausstellen und durch eine Lesung aus ihrem neuen Buch „auf äußerst humorvolle Art frisches Wissen vermitteln.“ Hier spielen Abraxas und Co. eine gewichtige Rolle.
Erlöse sollen an den Naturschutzbund und Künstler in Gladbeck gehen
Bei der Vernissage werden die Exponate versteigert, wobei Linzner die Hälfte des Erlöses jeweils zu 25 Prozent an den Gladbecker Naturschutz und für Gladbecker Künstler spenden will. Der Clou: Nicht das ausgestellte Bild werde den Besitzer wechseln, sondern sie werde für den Kunstfreund innerhalb einer Woche das Motiv neu malen, so dass jedes Bild nummeriert und in limitierter Auflage ein Unikat ist.
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Petra Linzner schaut optimistisch auf ihr Vorhaben: „Viele etablierte Projekte entstehen mit dem ersten Schritt. Vielleicht gelingt es mir ja auch, etwas Positives zu erschaffen, von dem andere engagierte Menschen profitieren, denen etwas Geld und Hoffnung gut tut.“