Gladbeck. Die Innenstadt von Gladbeck verändert sich. Neue Läden sind hinzugekommen, alte Geschäfte verschwinden. Ein großer Leerstand bereitet Probleme.

Der Einzelhandel in Gladbecks Innenstadt verändert sich. Neben dem traditionellen Angebot findet man in der Stadtmitte mittlerweile auch einige junge Läden mit kreativen neuen Geschäftsideen. Und auch in Sachen Gastro-Szene tut sich etwas.

Editha Nüsgen hat Anfang des Jahres mit ihrem Laden „Wonne“ an der Horster Straße 24 für ihre Kundinnen und Kunden eine kleine Wohlfühloase auf 54 stylisch eingerichteten Quadratmetern geschaffen. Sie fährt das Shopkonzept. Neben den selbstgenähten Dingen ihres eigenen Labels „Stoff-Wechsel“ verkauft sie auch Schönes und Dekoratives von kreativen Menschen und Handwerksbetrieben aus der Region. „Alles soll handgemacht und fair produziert sein. Das ist mir wichtig“, betont die 44-Jährige.

Der Laden „Wonne“ in Gladbeck hat sogar schon einen Kreis von Stammkunden

Das Konzept scheint bei den Gladbeckern bestens anzukommen, denn es gibt sogar bereits einen kleinen Kreis von Stammkunden, wie Editha Nüsgen nicht ohne Stolz berichtet. Und altersmäßig seien die Leute, die in der „Wonne“ zum Stöbern vorbeischauen, ganz bunt gemischt. „Von den jungen Familien bis hin zu Oma und Opa, die etwas Ausgefallenes für die Enkel suchen.“ Und zudem ist ein Besuch des kleinen Ladens immer wieder aufs Neue spannend. Das Angebot wechselt nämlich immer mal wieder, und viele Dinge sind Einzelstücke.

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Die „Zuckertüte“ ist bereits Ende vergangenen Jahres in Gladbeck gestartet

Rosarot und ziemlich süß ist die „Zuckertüte“ an der Ecke Horster Straße / Lambertistraße ein echter kleiner Hingucker. Seit Dezember bietet Jung-Unternehmerin Miriam Khodr hier allerlei Süßes an – vor allem Donuts, die für die Kunden mit verschiedenen Toppings, Saucen und Specials ganz individuell gestaltet werden. Waffeln, Käsekuchen, Kaffee, Smoothies und Shakes ergänzen das Angebot. Kleine Bistro-Tische in dem winzigen Café und auch davor laden schon jetzt dazu ein, die Naschereien gleich vor Ort zu probieren. Mit Parklets will die Stadt Gladbeck zudem in diesem Jahr unter anderem auch auf der Lambertistraße weitere attraktive Außengastrobereiche schaffen. Und so zieht dann auch Miriam Khodr eine positive Bilanz: „Es läuft bestens mit der Zuckertüte, unser Angebot kommt gut an.“

Gelungener Start in die Selbstständigkeit: Miriam Khodr hat im Dezember vergangenen Jahres das kleine Café „Zuckertüte“ eröffnet – und ist sehr zufrieden.
Gelungener Start in die Selbstständigkeit: Miriam Khodr hat im Dezember vergangenen Jahres das kleine Café „Zuckertüte“ eröffnet – und ist sehr zufrieden. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Bei der Leerstandsbeseitigung hilft in Gladbeck das Förderprogramm des Landes

Die Geschäftseröffnungen möglich gemacht hat in beiden Fällen, „Wonne“ und „Zuckertüte“, das Förderprogramm des Landes NRW zur Stärkung der Innenstädte. Mit Hilfe dieses Finanztopfes will die städtische Wirtschaftsförderung auch noch an weiteren Stellen einen Wandel vom Leerstand hin zum Neuanfang hinbekommen.

Die Öffnungszeiten

Der Laden „Wonne“ ist an der Horster Straße 24. Geöffnet ist das Geschäft von Editha Nüsgen montags, dienstags, donnerstags und samstags von 9.30 bis 14.30 Uhr, mittwochs und freitags bis 18 Uhr.

Die „Zuckertüte“, Horster Straße 14, hat montags bis samstags von 11 bis 18 Uhr geöffnet, sonntags von 13 bis 18 Uhr.

In der geschlossenen Kneipe „LumumBar“ an der Friedrichstraße beispielsweise soll ein Restaurant eröffnen. „Gespräche mit einem Gastronomen und dem Hausbesitzer laufen auch bereits“, sagt der Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung Peter Breßer-Barnebeck. Der Interessent habe allerdings noch eine zweite Gastrofläche in der Innenstadt im Auge. „Ich bin aber sicher, dass bald eine Entscheidung anstehen wird“, so Breßer-Barnebeck.

Für Askania ist noch keine Nachfolgelösung in Sicht

Etwas schwieriger gestalte sich der Umgang mit der aufgegebenen Askania-Filiale. Würde der Laden in bester Lage an der Hochstraße liegen, wäre es kein Problem, ziemlich rasch eine attraktive Nachfolgelösung zu finden. „Ein so großes Geschäftslokal an der Ecke Goethestraße/Lambertistraße ist allerdings schon etwas schwieriger zu vermarkten“, so der Experte. Hier sei eine kreative Lösung gefragt.

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Breßer-Barnebeck: „Wir hoffen, schnell jemanden mit einer guten Geschäftsidee für eine Nachfolgenutzung finden zu können.“ Die Lage an sich – genau zwischen der kleinen Gastromeile an der Lambertistraße und den attraktiven Einzelhandelsgeschäften an der Goethestraße – , sei ja durchaus gut. Problematisch sei aber in dieser Umgebung die beachtliche Größe des Leerstandes.