Gladbeck. Gladbeck tritt dem Riga-Komitee bei, das an die Deportation und Ermordung jüdischer Bürger erinnert. So soll die Gedenkkultur erweitert werden.

Die Stadt Gladbeck tritt dem Riga-Komitee, dem Städtebündnis für das Erinnern und Gedenken an die Deportation von Jüdinnen und Juden, bei. Das hat der Rat der Stadt auf Antrag der Grünen-Fraktion einstimmig beschlossen.

Das deutsche Riga-Komitee, das im Jahr 2000 von 13 Großstädten gegründet wurde und dem inzwischen 60 Städte (auch die Nachbarn Gelsenkirchen und Bottrop) angehören, leiste einen wichtigen Beitrag zur Gedenkkultur und zur europäischen Verständigung, so Grünen-Fraktionschefin Ninja Lenz. Und fügte hinzu: „Was aktuell leider dringend benötigt wird.“

Das Riga-Komitee erinnert an die über 25.000 jüdischen Bürgerinnen und Bürger, die 1941/42 aus ihren Städten ins lettische Riga deportiert und überwiegend in den benachbarten Wäldern von Bikernieki ermordet wurden. Unter ihnen waren nach Recherchen des Bündnisses für Courage mindestens auch zwei Gladbecker Ehepaare. Riga stehe, so Lenz, stellvertretend für viele andere Opfer des Holocausts.

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Als Mitglied im Riga-Komitee zahl die Stadt Gladbeck einmalig 2000 Euro

Die Stadt kostet die Mitgliedschaft einmalig 2000 Euro. In der Gedenkstätte Riga-Bikernieki erhalten alle Mitglieder einen mit dem Stadtnamen versehenen Gedenkstein. Die Mitgliedsstädte bekommen Einladungen zu Symposien sowie Hinweise auf neue Materialien zum Thema. Die Grünen sehen in der Mitgliedschaft auch einen möglichen Anstoß zu weiteren kommunalen Auseinandersetzung mit dem Thema. Bürgermeisterin Bettina Weist sagte, die Stadt werde sich um entsprechende Kooperationen mit ehrenamtlichen Organisationen bemühen.

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Die CDU wertet die Mitgliedschaft als sinnvolle Ergänzung, die in das bereits bestehende Portfolio der Gladbecker Gedenktradition passe und die Möglichkeit biete, sich als Stadt noch stärker zur Gedenkkultur zu bekennen, heißt es in einer Stellungnahme der Partei. Um sich nicht nur in die Liste der Mitglieder einzureihen, solle die Mitgliedschaft über den wichtigen finanziellen Beitrag hinaus aktiv gelebt werden, so die CDU. Dazu könnten etwa Veranstaltungen, ein Ereignistag sowie Projekttage oder Patenschaften an Schulen beitragen.